„Vertraue darauf, dass alles einen Sinn ergeben wird"
Am nächsten Morgen wurde ich von Stimmen aus dem Wohnzimmer geweckt. Der Platz neben mir war leer, was verriet, dass Hava wohl schon wach sein musste. Müde streckte ich meine Knochen. Außerdem spürte ich schon wieder dieses unglaubliche Verlangen nach Wasser in mir.
„Nach Augenzeugen zu folge waren die maskierten Rächer, darunter auch Green Arrow, gestern am späten Abend wieder unterwegs und mischten sich in einen Drogenhandel an den Docks ein, sodass dieser gestern mit Hilfe des SCPD gestoppt werden konnte ...", berichtete die blonde Nachrichtensprecherin von Channel 52 in einem ernsten Ton.
„Na, auch mal wach?", vernahm ich die belustigte Stimme meiner Schwester, die sich grinsend auf dem Sofa zu mir herumgedreht hatte. „Ja, war ja gestern auch noch ein langer Abend", gab ich zu und steuerte schon die Küche an, um endlich was trinken zu können.
„Dein Verlangen wird immer stärker oder?", wollte Hava von mir wissen. Ich nickte. „Ich glaube ich muss bald mal wieder raus", antwortete ich und dies mal war sie diejenige, die nickte. „Soll ich dann mitkommen?" Ich zuckte mit den Schultern. „Erst mal abwarten, vielleicht überstehe ich es auch so."
„Echt nette Leute die Blacks oder?", fragte mich Hava und wechselte somit geschickt das Thema. „Ja, sie sind in Ordnung", erwiderte ich. „Und wie findest du Oliver?" Mit wackelnden Augenbrauen schaute mich meine Schwester nun abwartend an. „Keine Ahnung ... irgendwie ist er ein bisschen komisch", gab ich zu. Sie musste ja nicht wissen, dass er es nach wenigen Sekunden schon schaffte, herauszufinden, dass irgendwas nicht richtig war.
„Ich habe überlegt, ob ich ihn heute anrufe und frage, ob er uns helfen kann, das Wohnzimmer fertig zu streichen, denn Feya, wenn ich ganz ehrlich bin, das schaffen wir niemals alleine." Ich hielt die Luft an. Sie wollte ihn jetzt schon wieder zu uns nach Hause einladen? Ich hatte mir eigentlich insgeheim vorgenommen, mich von ihm fern zu halten. Zu groß war für mich einfach die Gefahr, dass er meine Vergangenheit wieder aufdeckte oder sogar herausfand was ich war.
„Wenn du unbedingt darauf bestehst, dann tu dir keinen Zwang an", antwortete ich schließlich monoton. Ohne weiter auf unser Gespräch einzugehen, ging ich mich fertig machen. Etwas verwirrt schaute sie mir noch nach, aber sprach mich zum Glück nicht darauf an.
In unserem Schlafzimmer angekommen suchte ich mir meine Kleidung für den heutigen Tag heraus und genehmigte mir im Anschluss eine warme Dusche. Beim Abtrocknen fuhr ich mir mit dem Handtuch über meinen Oberkörper und beobachtete mich im Spiegel. Das Ansehen jeder einzelnen Narbe, die meinen Oberkörper schmückte, erinnerte mich an das, was in Los Angeles geschah.
Die vielen Schmerzen, die ich erleiden musste und das nur, weil meine damalige große Liebe mich als sein Forschungsobjekt ansah. Wut keimte in mir auf, denn dem Mistkerl konnten wir einfach nichts nachweisen. Er war einfach zu gut.
Ein Klopfen holte mich wieder in die Gegenwart zurück. „Ja?" Hava steckte vorsichtig ihren Kopf in das Badezimmer nachdem sie erkannte, dass ich mir ein Top übergezogen hatte. „Ähm Feya ... Ich habe gerade gesehen, dass ich heute Nachmittag noch einen Termin habe, allerdings hat Oliver jetzt schon zugesagt. Meinst du ihr beiden schafft das hier auch ohne mich?", fragte sie vorsichtig. Hava spielte damit wohl weniger auf die Tatsache an, dass eigentlich sie diejenige war, die handwerklich nichts konnte, sondern eher darauf, wie ich vorhin reagiert hatte, nachdem sie seinen Namen erwähnt hatte. So wie ich meine Schwester kannte, ahnte sie, dass irgendwas nicht stimmen konnte.
Kurz atmete ich tief ein uns aus. „Ja, ich denke, wir kommen klar", antwortete ich, „Was hast du denn für einen Termin?" „Ich habe ein Vorstellungsgespräch", berichtete sie mir aufgeregt. „Echt? Wieso hast du denn nichts gesagt?", wollte ich von ihr wissen und begann ebenfalls freudig zu strahlen. „Naja ... Ich hatte selbst nicht damit gerechnet, dass sie mich einladen würden." „Wer denn überhaupt?" „Palmer Technologies", sagte sie ehrfürchtig und mit ein wenig Zurückhaltung. „Was?", fragte ich fassungslos und im nächsten Moment umarmten wir uns auch schon innig.
DU LIEST GERADE
Arrow's Bubble
Paranormal„Ich weiß, du hast so viel Schmerz ertragen müssen, dass du wahrscheinlich glaubst, er gehört zu deinem Leben, aber du kannst dich davon lösen." - Oliver Queen Nachdem Feya in Los Angeles die wohl größte Enttäuschung in ihrem Leben erfuhr, wagte sie...