Kapitel 29

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„Ich liebe die Umarmungen, bei denen man förmlich spürt, wie die Traurigkeit den Körper verlässt."

Eine Weile später stand ich zusammen mit Oliver, der jungen Frau in Rot und dem schwarz gekleideten Mann in einem weiß leuchtenden Fahrstuhl, der uns tief unter die Erdoberfläche fuhr.

„Das hier war mal Olivers Wahlbüro", teilte die Frau mir stolz mit. Mittlerweile hatte sie ihre rote Maske und die Kapuze abgesetzt, sodass ich ihr komplettes Gesicht sehen konnte. Zum Vorschein kam eine lockige Kurzhaarfrisur und ein wirklich junges Gesicht. Einzig und allein der Mann hatte seine Maske noch offen und wirkte auf mich sehr grimmig und vor allem zurückhaltend. Sein Gesicht konnte ich deswegen nicht erkennen.

Als der Fahrstuhl dann endlich zum Stehen kam und die Türen sich öffneten, staunte ich nicht schlecht. Ein wirklich modernes Hauptquartier erwartete mich. Alles war mit grünen Details versehen. Im Zentrum des riesigen Raumes befand sich eine Plattform, auf der mehrere Monitore standen und vor sich hin leuchteten.

„Oliver, da bist du ja endlich wieder", eine erleichterte Felicity kam sofort auf uns zugestürmt und schmiss sich übertrieben theatralisch in Olivers Arme. Der wiederum war vollkommen mit der Situation überfordert und erwiderte die Umarmung zu erst etwas unbehaglich, schien dann aber doch auch froh zu sein, sie wieder in den Armen zu halten. Ein kleiner Stich machte sich in meiner Brust breit.

„Oh ... Entschuldige", sagte Felicity verlegen, als sie sich wieder aus der Umarmung gelöst hatte, „Wie geht es dir?"

Oliver deutete auf seinen Körper, an dem absolut keinerlei Kratzer zu erkennen waren. Nicht nur Felicity nutzte die Gelegenheit, seinen Körper einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch ich scannte mit meinen Augen jeden freien Zentimeter seiner Haut ab.

„Ja, der gute Oli ist eben ein harter Brocken", scherzte die junge Frau und lenkte somit unsere Aufmerksamkeit auf sich. Als sie meinen noch immer verwirrten Blick bemerkte, schien ihr ein Licht aufzugehen.

„Oh ... Ich glaube ich habe mich noch gar nicht vorgestellt", bemerkte sie und ich nickte kaum merklich, „Ich bin Thea, Olis Lieblingsschwester." Oliver schüttelte lachend seinen Kopf, während sie mir freundlich und zuvorkommen die Hand hinhielt. Ihr Lächeln reichte dabei von einem Ohr zum anderen.

„Feya", stellte ich mich ebenfalls kurz und knapp vor, wobei ich ihr auch meine Hand reichte. Ich war mir sicher, dass sie mich bereits kannte. Schließlich stand ich hier vor Team Arrow. „Und das da hinten", sie deutete auf den grimmigen Mann, der sich schon lange von uns abgewandt hatte, „Das ist unser guter John." Er stand vor einer Art Glaswand, hinter der sich Ankleidepuppen für die Anzüge der Mitglieder befanden.

Jetzt machte alles für mich Sinn. Felicity und John waren ein Teil des Teams, weshalb sie von Olivers Geheimnis wussten.

„Wir hatten schon das Vergnügen", sagte ich und drehte mich wieder zu den anderen um. Nachdem sich die drei fertig umgezogen hatten, saßen wir schließlich alle gemeinsam an einem großen runden Tisch.

„Alvin meinte, es sei noch nicht vorbei", sagte Oliver und wirkte wieder vollkommen ernst und gefasst. „Ich habe schon alle Kameras der Umgebung gecheckt und ein Programm sucht in jedem Kamerawinkel nach seinem Gesicht, aber er scheint vom Erdboden verschluckt zu sein", berichtete Felicity und sah dabei echt frustriert aus.

„Ich kann meinen Vater fragen, ob er uns ein paar von seinen Leuten schickt, die uns helfen, ihn zu finden", schlug Thea vor, was sofort alle Blicke auf sie lenkte. „Nein Danke Speedy", sagte Oliver abwehrend, „Aber auf die Liga kann ich verzichten."

Wieder mal vollkommen verwirrt schaute ich zwischen den beiden hin und her. „Was denn für eine Liga?", wollte ich von ihnen wissen. „Oh ... Das willst du lieber nicht wissen", antwortete Felicity und sah dabei Augenrollen zu mir. Nickend nahm ich das jetzt einfach mal so hin, da keiner weiter irgendwelche Anstalten machte, mir das ganze zu erklären. Dies war wahrscheinlich ein Thema, auf das keiner so richtig gut zu sprechen war.

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