Am nächsten Morgen wachte ich mit ungemütlichen Kopfschmerzen auf. Vielleicht hätte ich gestern nicht so viel trinken dürfen. Ich stöhnte kurz auf und raffte mich dann doch auf. Ich lief ins Bad und duschte mich. Danach sah ich mich im Spiegel. Meine langen roten Locken wirbelten um meinen ganzen Kopf. Außerdem hatte ich noch Augenringe. Puh die müsste ich abdecken. Als ich fertig im Badezimmer war, lief ich zu meinem Kleiderschrank. Wie auch schon gestern zog ich etwas schlichtes an. Ein sommerliches weißes Kleid war genau das war ich wollte und dazu passende Ballerina. Dann schaute ich aus meinem Fenster und sah den riesigen Schlossgarten. Ich beschloss ihn mir von der Nähe anzuschauen. Nun ging ich also aus meinem Zimmer und lief durch das Schloss. Nach gefühlten Stunden fand ich dann endlich den Ausgang zum Schlossgarten. Ich ließ meinen Blick über den riesigen Platz gleiten und blieb letztendlich an einem Pavillon hängen. Dort saß Svenja mit wie ich gestern raus fand meiner Tante. Ich lief zu ihnen und als sie mich bemerkten lächelten Svenja mich freundlich an. „Guten Morgen." sagte ich. Daraufhin setzte ich mich auf einen Stuhl und meine Mutter sprach nun zu mir. „Guten morgen Claire, ich hoffe du hast gut geschlafen.Es freut mich dass du hier bist, denn dieses erspart mir die Mühe dich zu suchen. Ich wollte dir mitteilen das ab heute Nachmittag für dich die Unterrichtsstunden beginnen. Du musst lernen wie man ein Königreich regiert und noch weitere königliche Sachen." Yeah mein zweiter Tag im Schloss und schon gleich Unterricht, doch kein Luxus pur. Allerdings wusste ich ja das dies alles auf mich zu kamen. Ich unterhielt mich mit meiner Mutter und meiner Tante und fand viele interessante Sachen raus. Als ich dann mich erheben wollte, stoß ich direkt mit einem Butler zusammen. Er trug ein Tablett und normalerweise sollte es genau jetzt runter fallen. Aber es blieb einfach in der Luft hängen. Alle starrten mich an und dann nach etwa 10 Sekunden fiel das Tablett runter. „Was war das" rief meine Tante Rosaline. „Ich.. Ich weiß es nicht. Habt ihr das auch gehen ,das Tablett flog." Svenja zog scharf die Luft ein und dann sprach sie zu mir: „ Claire, du weißt dass das nicht normal war und eigentlich dachte ich du hättest deine Zauberkräfte verloren doch anscheinend wurden sie gerade eben wieder erweckt. Das macht die Sache komplizierter doch es ist eine wundervolle Gabe." „ Es gibt keine Magie. Zauberei gibt es nur in Märchenbücher." sprach ich mit leicht nervöser und hysterischer Stimme. Wieder zitterte ich denn das konnte nicht stimmen. Es gab keine Magie. Nein das konnte nicht sein. Mein Leben war sowieso schon chaotisch warum musste so etwas dazu kommen? Meine Gedanken rasten. Falls ich wirklich zaubern könnte wäre das schön allerdings auch so surreal. Ich wusste nicht was ich gemacht hatte geschweige denn wie es dies getan hatte.Ich wachte aus meiner Starre aus und rannte los. Ich bekam Panik und wusste nicht was ich machen sollte. Warum glaubte meine Mutter an Magie. Waren denn alle verrückt? Ich rannte einfach durch die Gänge des Gartens bis ich nicht mehr konnte. Dort wo ich war, war ein wunderschöner See, am Ufer war einer riesiger und wahrscheinlich uralter Baum. Ich lehnte mich an den Baum und atmete hektisch ein und aus. Tränen fanden ihren Weg und meine Gedanken hatten sich ein Wirrwarr zusammengebaut. Mein verschleierter Blick glitt auf das Wasser. Durch die Sonne glitzerte das Wasser silbern. Es sah wirklich magisch aus, so als würden irgendwelche kleinen Wesen einen Zauberhaften Tanz auf der Wasseroberfläche machen. Nein Claire, jetzt fang nicht mit den gleichen Magiekram an wie deine Familie. Bestimmt hatten sie einfach zu viel Alkohol am Morgen getrunken, Ich hoffte es. Zum hundertsten male sah ich die Situation mit dem Blech vor meinem Augen. Ich konnte es drehen und wenden doch es kam keine vernünftige Lösung raus. Irgendwann musste ich mir eingestehen dass diese Sache nicht mit Rechten dingen zuging und ich vielleicht wirklich Zauberkräfte hatte. Ich setzte mich nun an den Baum ran und zog meine Beine an. Dann legte ich meinen Kopf darauf und schloss meine Augen. Ich hörte einfach dem Wasserrauschen und dem Gesang der Vöglein zu. Ich wusste nicht wie lang ich in dieser Position saß, ich wurde jedoch von dem Ruf meines Namens geweckt. Ich hob mein Kopf und sah James. Er stand ein paar Schritte hinter mir und sah mich einfach an. Dann kam er zu mir und setzte sich auch hin. Wir saßen beide einfach schweigend da und beobachteten das Wasser. Mittlerweile war es Abends geworden und wir saßen immer noch an der gleichen Stelle. Ich rutschte ein paar Zentimeter an ihn näher ran und er legte dann seinen Arm um mich. Mein Blick glitt zu ihm und ich schaute in seine wunderschönen meerblauen Augen. Sie waren einzigartig und ich versank darin. Ich dachte die Zeit sei stehen geblieben, ich sah nur vor mir diese wunderschön Augen und musste lächeln. Aus dem Augenwinkel sah ich wie James seine Hand hob und zart mein Gesicht streichelt. Meine Gefühle spielten verrückt. Auch mein Herz schlug schneller und mein Verstand setzte aus. James umrandete ganz vorsichtig meine Lippen und sein Gesicht kam immer näher. Zwischen unseren Lippen war nur noch ein winziger Spalt. Gerade als der Moment perfekt werden sollte hörten wir ein Grollen hinter uns. Ich zuckte weg und auch James sah sich um. Der perfekt Moment war zerstört. Wieder war das Grollen zu hören und ich stand hektisch mit James auf. „Claire, bleib bitte hinter mir." sprach er nun mit ernster Stimme. So langsam bekam ich echt Angst. Ich dachte zwar es wäre nur Donner doch als es zum dritten mal ganz nah an uns dran knurrte wusste ich das es nicht so einfach war. Mein Puls raste und ich hatte echt Angst.Außerdem breitete sich ein mulmiges Gefühl im Magen aus. James blieb vor mir stehen und schaute sich in alle Richtungen um, doch nirgends war etwas zu sehen. Ich stand nun ganz nahm zwischen dem Baum und James. Ich wusste nicht ob es die beste Möglichkeit war, da es keine anderen Fluchtmöglichkeiten gab. Ich schaute nach rechts und sah direkt in die leuchtend gelben Augen des Tieres. „James. Da!!" ich zeigte darauf und James sah zu mir. Das Tier war kein normales. Es sah aus wie ein Wolf nur viel viel größer. „Claire hör mir jetzt genau zu wenn ich sage du sollst rennen dann machst du das!" ich nickte und dann konzentrierte er sich wieder auf das Tier. Es knurrte wieder und kam näher. James ging einen Schritt auf das Tier zu damit ich los rennen konnte. Dann kam der Moment und James schrie mir „Jetzt!" zu. Sofort reagierte ich schaute noch ein letztes mal zu James und dann rannte ich. Mein Puls raste und ich rannte als ob es kein morgen gäbe. Ich wusste nicht ob das Tier mich verfolgte. Ich rannte weiter und weiter und dann endlich sah ich die Hintertür des Palastes. Dort standen zwei Wachen welche mich besorgt anschauten. „ Da hinten, ist .. Gefahr... riesiges Tier.... James alleine" keuchte ich voller Anstrengung. Die Wachen schauten mich alarmierend an und dann drückten sie einen Knopf an ihre Tasche. Sofort strömten unzählige Wachen zu uns und einer nahm mich am Arm. Ich riss meinen Arm aus Angst los doch dann realisierte ich das es nur eine Wache war. „Ist dir etwas passiert? Geht es dir gut?" fragte er mich. Immer noch schwer atmend schüttelte ich den Kopf. Ich hatte ziemliche Angst um James und um alle anderen Anwesenden im Garten. Meine Beine zitterten und gaben dann nach. Gott sei dank hielt mich der Mann fest. Dann zerrte er mich Vorsichtig von den Gang weg. Ich wandelte in einer Paniktrance mit und befand mich dann im Speisesaal wieder. Dort saßen auch schon Elli und Svenja welche mich besorgt ansahen. Ich setzte mich auf einen Stuhl und trank das Wasser welches mir angeboten wurde. Dann sprach die Wache zu Svenja und erzählte die Worte die ich am Anfang sagte. Elli kam zu mir und legte beruhigend einen Arm um mich. Sie sagte mir dass alles gut werden würde doch da war ich mir nicht so sicher. Sie hatte den riesigen Wolf nicht gesehen und was passierte wenn die Wachen zu spät kamen und ... und James schon Tod war..Ich schluchzte und Elli nahm mich in eine Umarmung. Ich wusste nicht wie lange wir in diesem Raum waren doch mit jeder vergangenen Minute bekam ich mehr Panik. Die Wahrscheinlichkeit das James lebte war gering und doch hielt ich an dem kleinen Stück Hoffnung fest. Genau in diesem Moment sprang die Tür auf und mein Herz rutsche mir vor Erleichterung fast in die Hose. Es war James welcher humpelte und Schrammen hatte doch er lebte und konnte sich bewegen. „James!" ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn. Voller Erleichterung nahm er mich in die Arme und wie immer fanden auch schnell meine Tränen ihren Weg. Als der Schock verdaut war begab ich mich auf mein Zimmer und überlegte über die ganze Sache nach. Das Tier war kein normales Tier. Ich dachte es wäre ein Wolf aber mir wurde gesagt es wäre ein Werwolf.. Die Tiere die es nur in bösen Geschichten gab. Ich wusste nicht in welcher Welt ich lebte. Warum gibt es Magie und keiner weiß etwas davon und warum gab es diese Tiere und keiner beschützte uns davor? Ich wusste es nicht. Ich wusste auch nicht woher das Tier kam und wie James es geschafft hat zu überleben. Von dem Grübeln bekam ich Kopfschmerzen und irgendwann musste ich eingeschlafen sein.Als ich aufwachte war es dunkel, ich setzte mich auf und hörte eine vertraute Stimme. „Claire" flüsterte James und ich zuckte kurz zusammen, da ich nicht damit gerechnet habe, dass James hier war. Dann sah ich ihn an und sah durch das schwache Licht die Verbände. „James bist du stark verletzt? Geht es dir gut?" fragte ich ihn besorgt. „Ach das sind nur Schrammen und ein kleiner Bruch im Fuß. Das wird wieder verheilen." ich lächelte schwach und sah James schweigend an. Ich sah seine wunderschönen blauen Augen. „Ich liebe dich Claire." Er sah mich lächelnd an und mein Herz schlug auf einmal so schnell, als wenn es gleich raus hüpfen wollte. James liebte mich, wow das war echt atemberaubend. Nach kurzen zögern sprach ich nun auch zu ihm. „Ich liebe dich auch" James kam an mich ran und legte seine Lippen auf meine. Es war ein zärtlicher Kuss und doch spürte ich die Wärme und die Liebe. Ich lächelte und James legte sich zu mir. Ich gab ihm noch einmal einen Kuss und dann schliefen wir aneinander gekuschelt ein.
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Zwischen den Welten-Avalons Rettung
Fantasy"Ich stand mitten auf einer Wiese ringsherum loderte das gefährliche Feuer. Es war wild und nahm schon viele unschuldige Opfer, bald würde auch ich dazu zählen, wenn ich nicht schleunigst weg käme." Die Protagonistin Claire...