Kapitel 18

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Am nächsten Morgen weckte mich Lievett schon ziemlich früh, denn je früher wir auf brachen desto früher waren wir da. Ich ging in das Badezimmer und machte meine neue morgen Routine. Es waren ein paar Dinge hier neu doch damit kam ich zurecht. Ich machte meine Locken in einen hohen Zopf und zog mir eine Hose und ein T-Shirt an. Der Schnitt war anders und doch gefielen die Sachen mir. Als ich fertig war ging ich noch ein letztes mal in das Zimmer und schaute aus dem Fenster. Erst ein paar Sonnenstrahlen kamen durch, doch es verlieh dem Dorf etwas magisches. Ich blickte auf die Wiese,welche leer war und dann kam wieder die Erinnerung von dem Treffen mit Leon. Ich atmete tief ein und aus. „Claire, kommst du?" fragte mich plötzlich Lia, sie stand in der Tür und schaute mich an. „Klar, warte ich hol noch den Rucksack und dann komm ich." - „Gut, wir warten unten auf dich.. Ich möchte dir noch etwas zeigen." Damit ging die Elfe. Ich holte schnell den Rucksack welcher auf dem Stuhl neben dem Kleiderschrank stand. Dann machte ich meine Tür zu und ging runter. Die beiden Schwestern saßen auf dem Sofa und tranken beide etwas, doch es war kein Kaffee oder Tee wie ich dachte. „Guten morgen ihr beiden." - „Guten morgen." kam es gleichzeitig von den Elfenschwestern. „Möchtest du etwas essen?" fragte mich Lia. Daraufhin nickte ich und die gab mir ein Brot mit etwas Marmelade. Dies war mein tägliches Frühstück was ich hier in dem Haus zu mir nahm. Als ich fertig gegessen habe kam Lia auch schon zu mir und zeigte mir einen Zauberspruch wie meine Tasche leichter war. Es klappte wirklich nach mindestens fünf Versuchen war mein Rucksack leichter und dies hatte ich ganz alleine geschafft. Ich freute mich und Lia und Lievett lobten mich, doch eins verstand ich in dem Moment nicht. „Aber wie habe ich das gemacht? Jack nahm mir doch meine Magie?" „Das kann sein, doch anscheinend hat man dich zu der Zeit gerettet als du noch ein bisschen Magie hattest. Denn ich kann deine Magie quelle spüren. Sie ist nicht groß doch sie ist noch vorhanden." sagte Lievett zu mir. Ich hatte also noch Magie in mir. Ich hatte nicht alles verloren. Ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht. „Claire, wir müssen langsam los." sagte nun Lia. Ich schaute zum Fenster und sah mehr Sonnenstrahlen als ich aufstand. „Ja, da hast du Recht." antwortete ich. Ich nahm den Rucksack und schaute mich ein letztes mal um. Dann ging ich mit einem mulmigen Gefühl raus und blickte auch noch ein letztes mal durch das Dorf. Als nächstes kamen Lia und Lievett. Wir drei redeten nicht viel, denn eine Anspannung und Trauer lag in der Luft. Die Schwestern würden ihr Dorf, ihr zu Hause lange nicht mehr wieder sehen und das gab auch mir ein Schuldgefühl. Sie kannten mich kaum und doch opferten sie eine lange Reise für mich. Wir stellten uns neben das Haus und warteten. Nach einem kurzen warten sahen wir die zwei Schutzleute. Es waren zwei bewaffnete Elfenmänner. Sie hatten beide stabile Kleidung zum Schutz an. „Guten Tag. Mein Name ist Hendrik und das hier ist Fabian." Der etwas größer Mann stellte sich und seinen Kollegen vor. Sie waren beide muskulös und groß. Die beiden Männer waren so ca. 30 Jahre alt und hatten wie jeder Elf blonde Haare. Fabian hatte Schulterlanges Haar, welches in einem Dutt zusammen gebunden war. Hendrik dagegen trug kurze Haare. Sie erzählten uns die genaue Route, welche wir in den zwei Wochen laufen würden. Hendrik sagte dass wir an Dörfer vorbei laufen würden, wo manche noch die alte wunderschöne Sicht von Avalon zeigen, allerdings auch mache, die vom Krieg zerstört wurden. Ich erschauderte bei dem Gedanken, dass wir sogar vielleicht kämpfen mussten. Ich war noch nicht bereit dafür. Ich blickte wieder auf unsere kleine Runde und sah wie Lia und Lievett noch ein letztes mal in ihr Heimatdorf schauten. Man sah die Tränen in ihren Augen, doch statt sie fließen zu lassen blinzelten beide sie weg. Dann sagte ich „ Na dann los oder brauchen wir noch etwas?" Ich nahm meinen Rucksack und Hendrik und Fabian liefen vorne weg. Als wir die erste 100 Meter hinter uns hatte hörte ich eine bekannte Stimme. „ Claire, warte!!" Ich drehte mich schlagartig um und sah wie Leon auf uns zu rannte. Als er nur noch paar Meter entfernt war fragte ich ihn: „ Leon, was tust du hier!?" - „ I..ich konnte dich nicht loslassen" Mein Herz blieb für einen Moment stehen. Nach einer kurzen Pause sprach er weiter : „ Ich war noch nicht bereit ohne dich zu gehen. Auch wenn wir uns erst seit ein paar Tagen kennen habe ich das Gefühl ohne dich wäre mein Leben nicht komplett. Also habe ich beschlossen mit dir auf das Abenteuer zu gehen und so hoffe ich das ist nicht schlimm wenn ihr jetzt einen reisenden mehr habt." Meine Augen füllten sich mich Tränen, er wollte wirklich mitkommen? Ich lief die letzten Meter auf ihn und zu und umarmte ihn sehr fest. Ich ließ meine Tränen einfach freien Lauf und schniefte an seiner Brust. Dann blickte ich in sein Gesicht und er streichelte meine Wange. Er näherte sich und wir küssten uns beide zärtlich. Anscheinend ist die Zeit stehen geblieben denn auch von den anderen sagte und bewegte sich niemand. Alle waren zu erschrocken und überwältigt von der Situation. Lia und Lievett kamen aus den Staunen gar nicht raus und so mussten Leon und ich gleichzeitig lachen. Daraufhin sagte Leon: „ Na jetzt aber los !? Oder was steht ihr noch alle so da?." Ich lachte und auch Lia, Lievett, Hendrik und auch Fabian lachten jetzt mit. Kurz danach begaben wir uns alle in Bewegung. Wir waren jetzt schon seit einer Woche unterwegs und ich sah bis jetzt nur die schönen magischen Orte von Avalon. Ich weiß nicht wie es beschreiben sollte, es waren nicht immer Dörfer manchmal sogar ganze Städte. Alles war gepflegt und man sah keine Spuren von einem Krieg. Es gab auch Wälder und Wiesen, wo kleine Feen flogen und Trolle tanzten. Auch magische Baumbewohner gab es. Jeder war stets freundlich und das war das schönste. Gerade liefen wir auf einer Wiese und ich schaute mir die Landschaften an. Man konnte sehen wie die Sonne unterging und es Nacht wurde. Wir liefen schon seit morgen grauen und meine Füße trugen mich nicht mehr lange. Ich fragte Hendrik ob wir unsere Tagesreise beenden konnten. Daraufhin antwortete er: „ Wir können bald eine Pause machen. Lass uns nur noch einen ruhigen Platz finden, wo wir auch sicher sind." Ich nickte und sah die beiden Schwestern an, auch sie waren müde, dies sah man daran das sie den Blick gesenkt hielten und einfach ihre Füße schlurfen ließen. Wir liefen noch ca. eine halbe Stunde bis wir einen guten Platz fanden. In der Zeit lief ich neben Leon und wir unterhielten uns die ganze Zeit. Ich wusste immer mehr über ihn und dann blieben wir endlich stehen. Fabian drehte sich um und sagte: „ Hier ist ein guter sicherer Platz. Leon würdest du Holz für das Lagerfeuer holen gehen?" - „ Klar, bis gleich." Leon ging nun in den Wald wo wir uns jetzt befanden und holte Holz. Ich hingegen setzte mich auf den Boden und lehnte mich an einen Baum. Ich machte meine Augen zu und wieder sah ein goldenes Band. Nein, es war nicht nur eins sondern viele. Ich glaubte von jeden Baum die Energie zu spüren und zu sehen. Ich sah große Bänder, doch aber leider auch kleine. Es wurden schon Bäume vergiftet. Ich ließ wie beim letzten mal meine Energie zu dem Baum fließen, welcher am wenigsten hatte. Das Band wurde größer und ich machte meine Augen auf. Ich blickte auf die Kastanie, der ich geholfen hatte. Vor noch ein paar Minuten hatte sie ihre Äste gesenkt und trug braune Blätter, doch jetzt hatte sie grüne Blätter und langsam kamen Blüten. Ich lächelte und Leon kam auf mich zu. „Was ist los Claire?" Ich starrte ihn einen Moment an doch er sprach gleich weiter. „ Du weinst. Ist etwas passiert?" fragte er weiter. Erst jetzt bemerkte ich wie mir Tränen aus meinen Augen kullerten. „I...ich weiß es nicht." stotterte ich ehrlich. Leon brachte das Holz und Lia entzündete dieses mit ihrer Magie. Kurz danach brannte das Feuer und wir alle setzten uns drum herum. Mir kullerten immer noch Tränen und so setzte sich Leon neben mich und nahm mich in den Arm. Ich schmiegte mich an ihn und vergaß alles. Ich hörte einfach sein Herz und konzentrierte mich darauf.Es schlug ein bisschen zu schnell doch normalisierte es sich nach ein paar Momenten. Nebenbei streichelte er sanft meinen Rücken. Irgend wann schlief ich ein.

Zwischen den Welten-Avalons RettungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt