Kapitel 23

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Ich war vor drei Wochen mit meinen Freunden hier in das Schloss gelangt. Seit dem hat sich manches verändert. Luana erklärte uns wie wir Avalon retten konnten und was der Plan sei. Damit dieser aber funktionierte brauchte ich Unterricht für meine Magie, welche ich persönlich von meiner Tante bekam. Sie zeigte mir viele verschiedene Sachen und auch Kampfmethoden. An dem zweiten Tag erzählte ich Luana die Sache mit dem Kampf und der Magie. Sie reagierte ganz normal, da sie sich dies schon dachte. Meine Kräfte waren stärker als geahnt und so lernte ich sie zu kontrollieren und zu lieben. Neben diesen Kampftechniken wurden meine Freunde und ich auch in Schwertkampf unterrichtet. Anfangs war es schwer doch mittlerweile war ich besser. Ich konnte zwar nicht so gut mit dem Schwert umgehen wie Leon, denn dieser hatte schon seit 6 Jahren Kampfunterricht. Gerade schaute ich mir ein Duell von Leon und Hendrik an. Beide stellten sich nebeneinander und hielten ihr Schwert in der einen Hand. Dann auf ein imaginäres Zeichen umzingelten sich beide. Hendrik holte zum Schlag aus doch Leon parierte ihn. So ging es ein paar mal und in einer Sekunde, als Hendrik unachtsam war schlug Leon zu. Sein Gegner und Freund war überrascht und so parierte Hendrik den Schlag nur kaum. Nach wenigen Schlägen entwaffnete Leon Hendrik und schubste ihn auf den Boden. Dann nahm er sein Schwert und hielt es genau vor Hendriks Kehle. Beide wussten es war nur Übung und so zog er das Schwert wieder weg und half seinem Freund beim aufstehen. Beide schüttelten sich die Hände und ich applaudierte. Nun war ich an der Reihe. Ein mulmiges Gefühl begleitete mich wie bei jedem Übungskampf. Ich stellte mich in die Ausgangsposition und durch ein kleines Nicken sagte ich Leon, ich sei bereit. Sofort umzingelten wir uns und ich holte zum Schlag aus welcher er mit Leichtigkeit parierte. Dann griff er an doch ich war schneller und duckte mich unter seinen Schlag weg. Wieder standen wir mit erhobenen Schwertern da, ich achtete auf jedes Anzeichen zum Angriff, doch er war kein leichter Gegner, dies wusste ich. Wir parierten unsere Schläge und man merkte ich konnte nicht mehr lange. Keiner von uns hatte es bis jetzt geschafft den Gegner zu entwaffnen, da unsere Reflexe sehr intensiv waren. Doch in einer Sekunde als ich mich nicht konzentrierte holte Leon zum Schlag aus und entwaffnete mich. Nun hatte er zwei Schwerter und versuchte auf mich ein zu schlagen, doch ich war schneller. Ich duckte mich unter seinen Schlägen weg oder machte gezielt einen Schritt nach links oder rechts. Es dauerte lange doch dann schaffte er es mich auf den Boden zu schlagen. Ich lag da und sah die kalte lange Schwertspitze an meinem Hals. Es dauerte nur zwei Sekunden und doch hatte ich Angst, es sei doch keine Übung. Dann nahm er sein Schwert weg und half mir hoch. „Du bist besser geworden Claire. Allerdings musst du auch nach der langen Zeit konzentriert bleiben. Sei wachsam." sage Leon zu mir. Als Entschädigung, dass er gewann gab er mir einen Kuss auf den Mund welchen ich erwiderte.
Es war schon Abend und so machte ich mich auf den Weg in mein Gemach um ein warmes Bad zu bekommen. Ich lief die reichlichen Gänge lang und wie immer verlief ich mich. Letztendlich fand ich doch mein Raum. Ich ging hinein und meine Zofe wartete schon auf mich. „Na endlich. Ich dachte schon der Kampf hört nie auf." Ich lächelte und dann befreite Alice mich von meiner Kampfkleidung. Auch meine Frisur machte sie auf. Es war mal ein geflochtener Zopf doch durch die vielen Schläge ist er lockerer geworden. Meine Haare hingen mir schweißig ins Gesicht und so begab ich mich mit dem letzten Rest Kleidung in das Bad. Alice hatte schon Wasser eingelassen und so zog ich mir mein Unterkleid aus. Dann stieg ich in die Wanne und sofort überströmte mich eine Welle der Entspannung. Ich überlegte viel, über die letzten Wochen und Tage. Luana sagte mir bis zum Vollmond hatte ich Unterricht. Es dauerte also nicht mehr lange bis ich hier weg musste. Um genauer zu sagen, waren es nur noch drei Tage. Dann mussten wir gehen und Marice angreifen. Sie war diejenige die Avalon zerstörte. Niemand konnte sie aufhalten. Marice war sozusagen die Königin und Luana nur noch die Dekoration. Marice hatte viel mehr Macht über Avalon, da sie die Bürger in Angst und Schrecken leben lies. Dies sollte ich ändern. Ich wusste immer noch nicht genau wie doch ich nahm mein Schicksal hin und wollte Avalon retten.
Nachdem das Wasser kühler geworden war, stieg ich aus der Wanne und trocknete mich ab. Meine Haare kämmte ich und machte sie in einen lockeren Dutt. Dann ging ich mit dem Handtuch in mein Zimmer und wie immer saß Alice auf dem Sofa und las. Sie lächelte und gab mir ein neues Kleid da ich noch zum Diner musste. In der Zeit knurrte auch mehrmals mein Magen und wir beide lachten. Alice ist eine neue Freundin für mich geworden und so schätzte ich die letzte Zeit mit ihr umso mehr. Ich zog mir ein blumiges weißes Kleid an und meine Zofe flocht mir meine Haare. Kurze Zeit später klopfte es auch schon und ich lief zur Tür. Es war wie zu erwarten der Butler, welcher uns immer abholte. Meine Freunde kamen auch gerade aus den Zimmern. Ich begrüßte sie und wir machten uns auf dem Weg zum Speisesaal. Dort saß auch schon Luana und so setzten wir uns zu ihr und aßen mit. Das Gesprächsthema war wie immer der Tagesablauf sowie der Kampf. In der Zeit lernte ich noch vieles über die Geschichte von Avalon. Als wir mit dem Essen fertig waren gingen meine Freunde auf unser Zimmer. Ich war also nun ich meinem Zimmer, körperlich zum schlafen bereit doch leider nicht gedanklich. Ich hatte Angst, angst vor Marice, vor dem Krieg und Angst vor der Zukunft. Was würde passieren wenn ich es schaffte Avalon zu retten? Wer würde das Land regieren? Was passierte mit mir, meinen Freunden und meiner Familie in London? Wie würde ich zurückkommen und die bessere Frage möchte ich überhaupt hier weg? Ich stellte mir eindeutig zu viele Fragen in diesem Moment und deshalb setzte ich mich auf mein Bett und versuchte die Gedanken zu ordnen. Die Fragen mit der Zukunft konnte ich nicht beantworten und so mussten sie weg. Angst vor der Zukunft ist genauso dämlich wie die Angst vor der Angst zu haben. Ich schob also diese Gedanken weg und jetzt waren es „nur noch" die Gedanken mit Marice. „Zweifeln ist normal nur man darf sich nicht unterkriegen lassen" ich hörte die Stimme von meiner Mutter in meinem Kopf und musste lächeln. Wie gern würde ich jetzt in ihren Armen liegen obwohl ich 25 Jahre alt bin. Sie war immer für mich da obwohl sie wusste das ich nicht ihr leibliches Kind war. Einzelne Tränen liefen auf meiner Wange hinunter. Ich starrte einfach aus dem Fenster auf irgendeinen Baum und weinte. Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich zuckte heftig zusammen und schniefte. Dann wischte ich mir die letzten Tränen aus meinem Gesicht und öffnete die Tür. Es stand Lia vor der Tür. Sie hatte auch schon ihre Nachtkleidung an. „Lia was machst du hier?" fragte ich sie nachdem ich mich räusperte, da meine Stimme noch sehr zittrig war. „ Ich konnte nicht schlafen und so beschloss einen kleinen Sparziergang zu machen. Doch weit kam ich nicht, ich sah das deine Tür offen stand und Licht brannte. Also schaute ich hinein und sah dich wie du auf deinem Bett sahst und weintest. Ich wollte zu dir doch wusste nicht ob du allein sein wolltest also beschloss ich zu klopfen." Sie lächelte mich an und ich machte meine Tür ganz auf um sie eintreten zu lassen. „Also sag was ist los Claire? Was beschäftigt dich?" „Ich... ich weiß es doch selbst nicht. Ich habe einfach Angst" schniefte ich los. Dann nahm mich Lia in die Arme und meine Tränen flossen als ob es kein morgen gäbe. Irgendwann sind wir wahrscheinlich auf das Sofa gegangen und ich schlief ein. Dies bemerkte ich am nächsten morgen, denn ich wachte neben einer schlafenden Lia auf.

Zwischen den Welten-Avalons RettungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt