Kapitel 30

16 6 0
                                    

Mit diesen Worten drehte ich mich um und schritt zu der Tür. Dahinter verbarg sich ein großer schöner Raum. Auf der einen Seite stand ein Waschzuba und daneben ein Schrank. Außerdem gab es eine Toilette und ein Waschbecken. Ich erinnerte mich daran, dass es in Avalon kein fließendes Wasser gab und so fühlte ich mich gezwungen Enya zu fragen. Ich lief zurück und Enya mahl gerade Kräuter. „Enya? Wo finde ich hier einen kleinen Fluss?" „Oh entschuldige, hinter dem Haus fließt einer dort steht auch ein Eimer für das Wasser." - „ Dankeschön" ich lächelte und verließ vorsichtig das Haus. Tatsächlich verbarg sich hinter dem Haus ein kleiner Fluss mit einem Eimer, ich nahm diesen und fischte Wasser hinaus Dann begab ich mich wieder in die Hütte und lies das Wasser in die Wanne ein. Ich versuchte den Zauberspruch welchen mir Lievett beigebracht hatte, doch beim ersten mal funktionierte es nicht. Ich probierte weiter und weiter bis endlich kleine feine glitzernde Sterne aus meinem Finger kamen. Ich richtete diesen auf das Wasser und es bildete sich ein feiner Nebel. Als ich meine Hand hinunter ließ und meine Finger ins Wasser tat war es angenehm warm. Ich zog meine alten und dreckigen Sachen aus. Als nächstes stieg ich in die Wanne und sofort umhüllte mich die Wärme. Wie immer verlor ich die Zeit und dachte über vieles nach, wie z.B. an meine Freunde. Wo waren sie und ging es ihnen gut? Außerdem wie finde ich sie wieder? Als ich daran dachte zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen und ich weinte. Ich wusste nicht was als nächstes passieren sollte, da ich nicht unbedingt noch einmal in das kalte düstere Schloss zurückkehren wollte. Doch das hatte noch ein klein bisschen Zeit.Außerdem wusste ich nicht was ich jetzt machen sollte, es hätte wenig Sinn Marice alleine zu stürzen, aber Leon und die anderen konnten sonst wo sein. Ich wusste auch nicht wohin ich nun gehen sollte, denn Naira war verletzt und ich war an meinem eigentlich Ziel und doch konnte ich den Plan nicht einhalten. Als das Wasser kalt war stieg ich heraus und suchte in den Schränken nach einem Handtuch. Ich wurde bei dem ersten fündig und trocknete mich ab. Als ich fertig, gab es ein kleines Problem. Meine Sachen waren dreckig und mussten gewaschen werden. Ich wollte grade Enya fragen doch dann klopfte es an der Tür. Ich zog schnell das Handtuch fester und machte die Tür auf. Zum Vorschein kam ein hübsches junges Mädchen welche verschiedene Kleidungsstücke in der Hand hielt. Ich musterte sie kurz. Sie war deutlich jünger als ich, hatte braune Schulterlange Haare und braune Augen. Außerdem hatte sie ein weißes Sommerkleid mit roten Blumen an. Das Mädchen lächelte mich an und dann sagte sie: „Mutter meinte du brauchst neue Sachen. Hier du kannst dir was daraus aussuchen." „Oh vielen Dank" stotterte ich leicht unbeholfen. Als ich es gerade annehmen wollte sprach sie auch sofort weiter. „ Ich bin Luna und ich freue mich dich kennen zu lernen. Wir bekommen nicht oft Besuch daher herzlich Willkommen." Sie umarmte mich und ich stand sehr unbeholfen da, mit der Kleidung begab ich mich wieder ins Badezimmer. Ich legte die einzelnen Sachen auf einen Stuhl und betrachtete diese. Ich hatte Auswahl aus einem Kurzärmligen Sommerkleid in blau oder einer Hose und einem gepunkteten Top. Ich entschied mich schlussendlich für das Kleid. Als ich es anhatte merkte ich das es mir sehr gut passte und ich schaute mich in dem kleinen Spiegel an. Meine Haare hingen mir nass übe die Schultern doch es war warm, also konnten sie an der Luft trocknen. Ich verließ das Zimmer und schaute mich um. Nun stand ich wieder im Eingangs- bzw. Wohnzimmer. Ich lief zurück und Enya wickelte gerade ein Tuch um Nairas Bein. Als sie mich bemerkte lächelte sie mich an. „Wie schön du aussiehst. Das Kleid passt dir wie angegossen. Luna zieht es sowieso nicht mehr an." „Ich wollte mich nochmal für das ganze bedanken und hätte eine kleine Frage an dich. Dürften wir noch eine Weile bei dir unterkommen? Ich weiß das ist viel verlangt aber ich werde auch gerne im Haushalt und überall mit helfen. Dürfen wir bleiben?" Enya schaute mich erst ernst an doch dann wandelte sich ihr Gesicht in ein Lächeln um. „Natürlich dürft ihr beide bleiben. Deine Freundin würde ansonsten es nicht überleben und außerdem freue ich mich wenn wir Besuch haben." „Echt? Vielen Dank" Ich umarmte sie und sie streichelte mir leicht den Rücken. „Wie geht es Naira?" fragte ich als ich mich aus der Umarmung löste. „Ihr geht es besser. Sie schwirrt nicht mehr in Lebensgefahr allerdings ist sie noch sehr schwach." Ich nickte und dann rief sie auch schon etwas. „Luna, Amalia kommt ihr mal bitte" sofort kamen zwei Mädchen ungefähr im gleichen Alter. „Claire, das sind meine Töchter Luna und Amalia." sie zeigte jeweils auf ein Mädchen. Dann sprach Luna weiter „ Wir kennen uns ja schon aber trotzdem noch mal herzlich Willkommen." Sie umarmte mich noch einmal dann sprach das zweite Mädchen, welches Amalia hieß. „Ich freue mich auch dich kennen zu lernen." Auch sie lächelte mich an und schloss mich dann in eine Umarmung. Dann fragte sie etwas was an ihre Mutter ging „Wird sie bleiben?" - „Ja zumindest so lange wie Naira noch nicht gesund ist." Sie machte Platz und zeigte auf meine blase Freundin. Dann nickten beide und lächelten. „Endlich ist jemand mal zu Besuch" „Komm wir zeigen dir das Haus und dein Zimmer" - „Das.. das ist wirklich sehr nett von euch" Beide Mädchen ergriffen meine Hand und zogen mich hinter ihnen her. „ Also das kennst du ja schon. Das ist das Bad. Daneben ist die Küche." Wir gingen durch eine Tür welche gegenüber des Bades lag. Dahinter verbarg sich eine geräumige Küche. Überall standen Pflanzen und Kräuter. Im hinteren Teil gab es eine Treppe. „Dort oben sind die Schlafzimmer" Wir gingen die Treppe hoch und dann stand ich in einem kleinen Flur, wo vier Türen waren. Luna zeigte auf die erste Tür links, „dies hier ist mein Reich, falls du Fragen oder einfach mal quatschen willst kannst du gerne anklopfen" dann zeigte Amalia auf die zweite Tür, „Und das hier ist mein Zimmer. Du kannst auch gerne zu mir kommen wenn dich irgendetwas bedrückt." Ich nickte und dann fragte ich ob die dritte Tür Enyas Zimmer wäre doch beide schüttelten den Kopf. „Nein, das hier ist das zweite Bad. Du kannst aber gerne unten das benutzen." „Aber das hier ist das Zimmer unserer Mutter. Wenn sie dort drinnen ist möchte sie meistens nicht gestört werden, also wenn was ist komme einfach zu uns" wieder nickte ich und lächelte die beiden an. „Aber nun zu deinem Zimmer, dafür müssen wir wieder hinunter." sagte Amalia. Also schritten wir die Treppe wieder runter und liefen in die Küche. Hinter der Treppe gab es noch eine Tür. Luna machte diese auf und nun zeigte sich ein mittelgroßer geräumiger Raum. Die Wand wurde in einem sanften lila bemalt. Am Ende stand ein einfaches Bett, daneben ein Kleiderschrank und rechts an der Tür gab es ein einfaches Sofa. Dekoriert wurde es auch mit verschiedenen Pflanzen und links neben der Tür stand ein schöner Schreibtisch. „Wow, wie schön. Und hier darf ich echt jetzt schlafen?" beide nickten und ich fiel ihnen um den Hals. „Dankeschön" „Ich werde dir nachher noch ein paar weitere Sachen bringen, die du vielleicht brauchst. Auch kannst du gerne unsere Kleidung bekommen, wir haben sowieso viel zu viel" beide Schwestern schmunzelten. „Wow ich bin sprachlos. Danke das ihr so herzlich und so offen seid." - „Ach das ist doch normal. Tut uns schon mal leid falls wir ein bisschen über stürzt sind aber wir wohnen schon so lange alleine mit unserer Mutter." sie schaute kurz betrübt auf den Boden doch dann lächelte Luna und sagte: „ Ich denke du hast bestimmt Hunger." Ich nickte heftig und wir mussten alle drei lachen. Dann half ich den beiden beim Zutaten schneiden und es gab eine Gemüsesuppe. Als nun alles fertig war saßen wir nun zu viert am Tisch und aßen die Suppe. Auch wenn ich die Nase voll von Suppe hatte aß ich drei Teller. Nun leider erinnerte mich dies an die dunklen Kellermauern. Ich starrte stur auf eine Blume welche auf dem Tisch stand und war in Gedanken. Schreckliche Bilder sah ich vor meinem inneren Auge, als man mich am zweiten Tag zusammenschlug, Naira als sie verletzt zu mir kam und wie sie fast in meinen Armen starb. Einzelne Tränen fanden ihren Weg nach unten und erst als ich einen schüttelte Hand vor meinem Auge sah bemerkte ich wie mich alle verdutzt ansahen. „Entschuldigt" ich wischte mir schnell die Tränen weg und Amalia ergriff das Wort. „ Claire, ist alles gut?" ich nickte bloß und löffelte meine Suppe leer. Dann schob ich den Stuhl zur Seite und begab mich ins Wohnzimmer. Luna wollte hinter her doch Enya hielt sie auf. Mir war es egal ich brauchte jetzt meine Ruhe. Ich setzte mich auf den kleinen Hocker vor Nairas Liege und nahm ihre Hand. Sie sah immer noch sehr blass aus und wer weiß wann sie wieder richtig gesund wird. Ich sah sie an und musste bitterlich weinen. Wieder kamen die Zweifel. Was sollte ich tun? Ich war alleine, niemand konnte mir helfen. Ich wusste nicht wie lang ich neben Naira saß aber irgendwann schlief ich mit dem Kopf auf der Liege ein. Als ich das nächste mal aufwachte hatte ich eine Decke um mir und ich es war stockdunkel. Da ich nicht wusste wie ich zu meinem Zimmer kommen sollte legte ich wieder meinen Kopf wieder auf die Liege und schlief ein. Ich wurde von schlimmen Albträumen geplagt und genau von der Situation, als ich auch fast starb. Marice nahm mir meine Luft weg. Genau da wachte ich schreiend auf. Neben mir stand eine Person mit einer Kerze. Es war Enya. „Hey, alles wird gut" flüsterte sie leise. Ich versuchte meine Atmung wieder zu kontrollieren und als ich wieder halbwegs normal atmen konnte fragte ich sie. „Hab ich die anderen auch geweckt?" - „Nein die schlafen wie feste Steine. Komme her." lächelte sie und öffnete ihre Arme , wie eine Einladung zu einer Umarmung. Ich schmiegte mich an ihr und sie streichelte mir sanft den Rücken. Sie nahm die Kerze und wir liefen gemeinsam in die Küche. Ich erzählte ihr alles von dem Kerker und auch wie wir flüchten konnten. Dann holte ich tief Luft „Enya?" - „Ja?" - „Erstmal wollte ich mich für die Situation am Tisch entschuldigen. Die Erinnerungen kamen hoch und ich wusste nicht was ich tun sollte." „Claire, das verstehe ich und wir wollen euch helfen, deshalb wenn es etwas gibt, Du kannst immer mit uns reden, ja? - „Ja und dafür auch noch mal vielen Dank. Aber nun zu der wichtigen Sache..." Ich holte tief Luft dann redete ich weiter: „ Es gibt etwas was du nicht weißt. Im Normalfall würde ich dir das gar nicht sagen, da ich dich nicht kenne. Aber irgendwie fühle ich mich bei dir sicher und deshalb verrate ich dir jetzt mein großer Geheimnis. Es hatte einen bestimmten Grund warum ich im Gefängnis saß. Ich bin Claire Mason. Die Auserwählte um Avalon zu retten. Meine Freunde und ich waren eigentlich auf den Weg hier her um Marice mit einem Plan zu stürzen allerdings kam etwas dazwischen und ich landete im Kerker. Ich weiß nicht wie ich weiter machen soll... Wie soll ich meine Freunde wieder finden und die wichtige Frage ist wie soll ich Avalon retten?" Ich stütze meinen Kopf auf meine Hände und sah Enya an. Ihr Blick war ganz neutral. „Claire oder lieber Eure Hoheit?" - „bitte Claire." - „Nun denn. Erstmal ich werde Luna und Amalia nichts davon sagen und ich finde du bist so eine
mutige und tapfere Frau. Ich weiß nicht was alles im Verlies passierte allerdings lebst du noch und das ist das was zählt. Ich weiß allerdings auch nicht wie du deine Freunde wiederfinden kannst, aber jetzt erst mal darfst du hier wohnen und so lange bleiben bist du eine Lösung gefunden hast." Ich nickte vorsichtig und dann brachte sie mich in mein Zimmer. „Schlaf schön, Claire" Enya schloss die Tür und ich legte mich in mein neues Bett. Am Morgen erwachte ich durch das Zwitschern der Vögel. Ich streckte mich und musste kurz überlegen was passierte. Dann stand ich auf und ging in das Bad. Das Haus war noch still und so beschloss ich mich fertig zu machen. Ich wusch mir mein Gesicht und kämmte meine Haare mit einem Kamm der dort lag. Dann putzte ich noch schnell meine Zähne und lief zurück in mein Zimmer. Dort angekommen zog ich mir mein Kleid von gestern an und betrachtete mich im Spiegel. Mir ging es soweit körperlich gut, Naira dagegen hat es schlimmer erwischt. Ich ging in die Küche und zauberte etwas leckeres zu Essen. „Was riecht denn hier so gut?" hörte ich eine Stimme von oben. „Guten Morgen Luna. Ich mache gerade essen. Wärst du so lieb und würdest die anderen wecken?" Sie nickte und verschwand in das Zimmer von Amalia. Nach kurzer Zeit kamen die Schwestern nach unten und deckten den Tisch. Als das Essen fertig war begab sich auch Enya an den Tisch. Alles verlief wunderbar, wir aßen und sprachen über meine vergangene Reise und wie wir weiter machen wollten. Die Mutter meinte zu mir ich sollte erst mal nicht raus gehen, da die Wachen mich bestimmt suchten. Sie hatte Recht, denn Marice würde nicht begeistert sein, dass ich geflohen bin. Ich beschäftigte mich in den nächsten Tagen mit dem Haushalt und konnte den Gedanken nicht los werden, wer der Fremde, unser Retter, aus dem Kerker war. Außerdem stellte ich mir die Frage warum er es genau an diesem Tag getan hatte. Zu gern würde ich ihn noch einmal sehen und doch hatte ich keine Ahnung wie er eigentlich aussah. Bei dem dunklen Licht konnte ich nichts als ein paar Merkmale ausmachen.

Zwischen den Welten-Avalons RettungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt