breakdown

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I love sleep. It's like death, but without the commitment.

Jimin:

"Nicht mit Gewalt Jin. Das macht es nur schlimmer."

Jin drehte sich um und schaute mich besorgt an. Ich wusste das er sich Sorgen machte, tat ich ja auch aber er durfte nicht so laut werden.

Das würde eher das Gegenteil bewirken, von dem was wir wollten. Yoongi würde sich komplett ausschliessen und die Tür sicherlich nicht öffnen.

"Er hat geredet mit mir. Wir alle waren oben und er sah seit langem wieder okay aus, was wenn-"

"Mach dir keine Gedanken, vielleicht wollte er einfach etwas Zeit für sich haben.", sagte ich schnell und unterbrach seinen angefangenen Satz.

Ich wollte gar nicht daran denken was vielleicht passiert war.

"Er hat immer nur Zeit für sich. Es geht immer nur um ihn.", sagte Jin jetzt ganz leise aber ich wusste das er eigentlich schreien wollte.

"Sag das nicht. Es geht ihm nicht gu-"

"Dir geht es auch nicht gut Jimin, wann hast du das letzte mal so richtig geschlafen? Oder gegessen?"

Ich biss mir fest auf die Lippen. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern.

Jin senkte nur den Kopf. Er wusste das er Recht hatte und ich wusste es genauso.

"Das spielt jetzt keine Rolle.", sagte ich schnell und klopfte leicht an die Türe.

"Es spielt nie eine Rolle Jimin!"

Jin hielt sich sofort die Hand vor den Mund. Das war lauter als er es gewollt hatte.

"Tut mir leid."

"Du musst dich nicht entschuldigen.", murmelte ich etwas bedrückt und wendete meine volle Aufmerksamkeit auf Yoongi.

"Yoongi? Ich bin zurück. Du musst die Türe nicht öffnen wenn du nicht möchtest, gib mir einfach ein kurzes L-Lebenszeichen."

Das Wort Lebenszeichen ging mir richtig schwer über die Lippen und ich begann etwas zu zittern.

Was wenn er jetzt in diesem Moment bereits tot war? Oder verletzt?

Was wenn er weinte und ich nicht hier war um ihn zu trösten?

Plötzlich wurde die Türe aufgeschlossen und Yoongi erschien in der Türschwelle. Extrem erleichtert atmete ich aus und seufzte laut.

Yoongi schaute mich einfach nur an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, aber ich war bereits froh nicht die übliche Leere in ihnen zu finden.

Leicht und liebevoll strich ich ihm über die Wange und nahm schliesslich seinen Arm in die Hand.

"Darf ich?", fragte ich vorsichtig und leise.

"Ich hab nicht.", murmelte er leise und riss sich los. Noch erleichterter gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Wolltest du?"

Yoongi nickte und setzte sich aufs Bett, woraufhin ich mich ebenfalls setzte und meine Arme um ihn schlang.

"Ich bin stolz auf dich, wirklich stolz."

Yoongi erwiderte nichts sondern legte einfach seinen Kopf auf meine Schulter. Ich strich ihm über den Rücken und verteilte ab und zu Küsse auf seinen Haarschopf, einfach um mich selbst zu beruhigen.

Als ich nach einer Weile kurz zu ihm rüberschielte, sah ich wie er die Augen geschlossen hatte und sich ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht gebildet hatte.

Auch wenn es nur ein kleines und fast nicht sichbares Lächeln war, füllte sich mein Herz mit purer Freude und Erleichterung.

Es waren die kleinen Dinge die mich so sehr freuten.

Als ich mir sicher war das Yoongi schlief, legte ich ihn vorsichtig ins Bett und deckte ihn zu.

Er hatte das Bett gemacht und er war duschen. Er hat gelüftet, die Läden und Vorhänge geöffnet.

Wow.

Er hat von sich aus das Bett verlassen!

Mehr als überglücklich darüber strich ich ihm durch seine weichen Haare, welche ich unglaublich vermisst hatte.

Ich schmiegte mich eng an ihn und beobachtete ihn beim Schlafen wie so oft in letzter Zeit. Ich atmete seinen Duft ein, er roch wieder mehr als wunderbar.

Nach einer Weile schlief ich ebenfalls ein und seit langem konnte ich endlich mal einige Stunden am Stück schlafen.

Trotzdem wurde ich durch nicht definierbare Geräusche wach.

Ich war noch ein wenig im Halbschlaf und wollte gerade wieder weiterschlafen, als ich ein Schluchzen hörte.

Erschrocken setzte ich mich im Bett auf. Ich tastete in der Dunkelheit neben mich um nach Yoongi zu schauen, doch er war nicht da.

Ich schaltete das Licht an und blinzelte einige Male bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnten.

Yoongi lag tatsächlich nicht im Bett und draussem auf dem Balkon war er auch nicht. Ängstlich stand ich auf und lief Richtung Badezimmer.

Bitte nicht.

Es brennte Licht im Bad und die Tür war einen Spalt weit geöffnet. Ich musste zuerst einige Male durchatmen bis ich mich traute hineinzusehen.

Ich machte mich bereits auf das Schlimmste gefasst.

Yoongi sass am Boden, die Klinge in seiner Hand. Er hatte sich einmal geschnitten, das Blut tropfte auf den Boden.

Yoongi starrte die Klinge an und setzte sie erneut an. Ich schluckte als er sich sie durchs Fleisch zog und das Blut auf seinem Weg verfolgte.

Sofort schoss mir das Bild vor einem Monat in den Kopf. Das viele Blut, die Scherben und Yoongi's Blick.

Langsam liess ich mich vor der Türe sinken und begann zu weinen. Immer mehr Tränen liefen mir die Wangen hinunter.

Ich versuchte mein bestes mich zu beruhigen. Ich verdrängte meine Traurigkeit und sammelte mich kurz.

Reiss dich zusammen Jimin! Du musst stark bleiben, schon so lange hast du es geschafft. Gib nicht auf!

Ich stand auf, wischte mir meine Tränen weg und machte die Tür auf. Yoongi schreckte auf und zuckte fest zusammen.

Ich sagte gar nichts, aus Angst ich würde direkt anfangen zu weinen. Ich kniete mich neben ihn und nahm ihm einfach die Klinge aus der Hand.

Vorsichtig nahm ich ein Tuch und machte es nass. Ich wusch ihm stumm das Blut vom Arm und verartzte ihn gründlich.

Ich wusste das ich irgendetwas sagen sollte, aber ich traute meiner Stimme nicht.

Immernoch stumm verliess ich einfach wieder das Badezimmer. Ich konnte nicht mehr.

Ich legte mich einfach ins Bett und begann direkt wieder zu weinen. Das unglaubliche Angstgefühl überforderte mich komplett und ich war konplett fertig.

𝐖𝐀𝐕𝐄𝐒 • 𝐲.𝐦. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt