Katherine's P.o.v
Ich stolperte über den Waldboden, bis man mir schließlich einen Stoß in den Rücken verpasste, der mich von den Füßen riss. Ich landete unsanft im Unterholz und dann endlich zog man mir den Stoff vom Kopf, den man mir übergestülpt hatte. Die Hellsten mochten sie vielleicht nicht sein, aber sie schienen aus dem letzten Mal gelernt zu haben, auch wenn ich nicht verstand, wieso sie zu verhindern versuchten, dass ich den Weg zurück zum Gefängnis finden würde. Ich war schließlich nicht gerade freiwillig dort gewesen.
Ich konnte mich an die Lichtung erinnern, auf der wir uns befanden. Ich war daran vorbei gekommen. Irgendwann mal. Und auch die Einrichtung, die vorgenommen worden war, kam mir durchaus bekannt vor, auch wenn es eine Weile her war, dass ich sie zu Gesicht bekommen hatte. In der Mitte brannte ein Lagerfeuer, die einzige Lichtquelle, jetzt wo die Dunkelheit Einzug gehalten hatte. Zwischen den Bäumen am Rande der Lichting waren drei Zelte aufgestellt. Beim letzten Mal waren es noch vier gewesen.
Ich wurde aus meinen Gedanken geweckt, als mich ein Tritt am Bein traf.
"Na los, hoch mit dir!", knurrte Math. Seine schwarzen Haare waren so kurz geraspelt, dass im Flackern des Lagerfeuers seine Kopfhaut durchschien. Als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, waren seine Haare länger gewesen. Und die Narbe auf seiner Stirn war noch nicht da gewesen. Offenbar hatte er von jemandem aufs Maul bekommen. Zu recht.Ich wollte gerade etwas erwidern, da trat James nach vorn, packte mich bei den Haaren und zog mich auf die Knie. Meine Kopfhaut fühlte sich an, als würde sie in Flammen stehen und ich überdeckte den Schmerz mit einem wütenden Knurren. Dieses Stück Scheiße.
"Da wären wir, Kathy. Du hast es länger geschafft, dich zu verstecken, als wir gedacht hätten", säuselte James. "Aber ich hatte dich gewarnt. Als du mir das Messer in die Eier gerammt und dich verpisst hast, hab ich es dir gesagt. Ich hab dir gesagt, wir werden dich jagen. So lange, bis wir dich haben, ganz egal wie lange es dauert. Und hier sind wir nun."Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Richtig, bei unserer letzten Begegnung hatte ich ihn geschlagen. Um genau zu sein, hatte ich ihn wahrscheinlich kastriert. Allerdings hatte ich ihm damals allein gegenüber gestanden. Jetzt waren sie zu fünft. Gegen alle von ihnen hatte ich nicht den Hauch einer Chance. Ich war geliefert. Ich hatte mich einige Wochen gut geschlagen, aber der Traum von Freiheit war nun dahin. Trotzdem ließ ich mir nichts anmerken und strafte ihn mit einem eiskalten Blick.
Das schien ihn jedoch noch weiter zu provozieren. Er zog an meinen Haaren, die er in der Faust gepackt hatte, was mich das Gesicht verziehen ließ. "Warst du wirklich so blöd zu glauben, wenn du dir ein bisschen Schlamm in die Haare schmierst, erkennen wir dich nicht?"
Er zog ein Messer aus seinem Gürtel und schnitt damit eine meiner Haarsträhnen ab, um sie mir demonstrativ vor die Nase zu halten. Als ich weg gelaufen war, hatte ich darüber nachgedacht, sie mir abzuschneiden. Aber ich war nicht bereit dazu gewesen. Sie hatten mir alles genommen, wenigstens mich selbst hatte ich behalten wollen. Also hatte ich meine Haare mit Schlamm braun gefärbt. Vielleicht war diese Idee wirklich dumm gewesen. Dennoch reagierte ich nicht auf das, was er sagte, starrte ihn nur ausdruckslos an.James stieß wütend Luft durch die Nase aus, dann plötzlich traf mich seine Faust im Gesicht. Da er mich so abrupt losließ, wurde ich wieder zu Boden geworfen. Meine Ohren klingelten von der Wucht des Schlages.
Die Männer über mir lachten.
"Na, was ist? Erst schlitzt du deinem Daddy die Kehle auf und jetzt kriegst du den Mund nicht mehr auf?"
Ich hob den Kopf vom Laub und spuckte das Blut, das sich in meinem Mund gesammelt hatte, auf den Boden. Dann sah ich zu ihnen hoch. "Leck mich", zischte ich giftig. Ich griff nach dem letzten Messer, das sich noch in meinem Gürtel befand und langte damit nach Odin, dem schlacksigen Blonden, da dieser mir am nächsten stand. Meine Position war allerings mehr als ungünstig und er reagierte zu schnell, sodass ich ihn nur am Schienbein traf und mehr von seiner Hose zerschnitt als von seiner Haut. So eine Scheiße.
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𝐈'𝐦 𝐛𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫 𝐨𝐧 𝐦𝐲 𝐨𝐰𝐧 - 𝐃𝐚𝐫𝐲𝐥 𝐃𝐢𝐱𝐨𝐧
Fanfiction"Das Universum scheint aus irgendeinem Grund zu wollen, dass ich lebe." ~ Die Apokalypse ist in vollem Gange. Millionen von Menschen sterben, nur wenige sind noch am Leben. Die einen schätzen sich glücklich, dass sie leben, für andere ist es ein Flu...