Chapter 6

169 11 0
                                    

Yoongi schlug seine Augen auf. Er spürte sein Herz gegen die Brust klopfen und ihm war heiß. Er schob die Decke von sich und setzte die Füße auf den Boden. Kurz wurde dem 22-jährigem Schwindelig als er aufstehen wollte. Seine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit die noch herrschte. Er ging zum Fenster und öffnete es. Draußen war es windig und die Luft war Feucht. Yoongi atmete die Luft tief ein. Er hatte wieder einen Alptraum gehabt. Er konnte sich allerdings wieder nicht erinnern, was genau er geträumt hatte. Yoongi vermutete das es immer der selbe Traum war, welchen er schon über mehrere Jahre immer ab und wieder Träumte.

Nach einer Weile wand der Minthaarige sich vom Fenster ab und schaute auf sein Handy. Es war 4:00 Uhr am Morgen. Er gähnte einmal und setzte sich wieder auf sein Bett. Dass Geräusch der rauschenden Blätter im Wind, welches von draußen kam, beruhigte ihn, trotzdem war ihm etwas übel. Er legte sich wieder in sein Bett und schloss die Augen.

Als Yoongi das nächste mal aufwachte, war es hell in seinem Zimmer. Er rieb seine verklebten Augen und drehte sich auf die andere Seite. Er wollte weiterschlafen und da er eh nichts zu tun hatte, stand ihm nichts im Wege dies auch zu tun. Wobei er dringend mal wieder Sport machen müsste, dachte er sich. Nach einer halben Stunde stand der Minthaarige doch auf. Nachdem er sich gewaschen und angezogen hatte, ging er in die Küche. Es war still im Haus und Yoongi fragte sich ob seine Eltern nur noch schliefen oder nicht zu Hause waren. Nach dem Frühstücken und Zähneputzen holte Yoongi seinen Basketball und seine Kopfhörer, um etwas nach draußen zu gehen. Er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis er auch hier Freunde gefunden hatte.

Yoongi ging durch den selben Park wie am Tag zuvor. Es waren nicht viele Leute hier, da die meisten zu dieser Zeit arbeiten oder in der Schule waren. Hastig blieb der Minthaarige stehen als er eines der Mädchen sah, welche ihn gestern hatten versucht anzuflirten. Das Mädchen stand neben einem großen, gut gebauten Mann, welcher eine Hand um ihre Hüfte gelegt hatte. Yoongi wollte einfach vorbei gehen, bevor einer von ihnen ihn bemerkte. Doch als er die Worte des Mannes hörte verlangsamte er seine Schritte. Es schien so als wären die beiden in einer Diskussion über Geld. „Du hast gesagt du bringst mir das Geld bis heute, hab ich dir nicht schon deutlich genug klar gemacht, dass es dringend ist?" Das Mädchen versuchte sich aus dem Griff des Mannes befreien zu wollen, doch dieser wurde nur noch fester dadurch.

Als Yoongi sah, wie der Fremde Mann die Fäuste ballte, pfiff er schnell einmal durch die Zähne, damit er bemerkt wurde. Beide Personen drehten sich zu ihm um. Das Mädchen riss die Augen auf, anscheinend hatte sie ihn erkannt. Ihr Blick verriet ihm, dass sie Hilfe brauchte. Yoongi tat das erste was ihm einfiel und hielt sein Handy in die Höhe. „Soll ich weiter Filmen, um dich anschließend bei der Polizei wegen Belästigung und Gewaltdrohung anzuzeigen oder lässt du sie in Ruhe?"

Der junge Mann schaute ihn erst ungläubig, dann wütend an. Er wollte etwas sagen, hielt sich dann aber doch zurück und ließ das Mädchen los, welches mit schnellen Schritten zu Yoongi ging und sich hinter ihm stellte. „Lösch das, was du aufgenommen hast!", rief der Mann ihm noch zu, dann machte er sich auf den Weg sonst wohin. Der Minthaarige schaute ihm eine Weile nach. Es war einfacher als gedacht gewesen, den Typen zu vertreiben. Als das Mädchen an seiner Seite sich reusperte, drehte sich Yoongi zu ihr und schaute sie ernst an. „Egal wo du da reingeraten bist, du solltest dich lieber davon fern halten!" Das Mädchen strich sich verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ignorierte seinen Vorwurf. „Danke das du mir geholfen hast. Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, dann würde ich das machen, das bin ich dir schuldig." Resigniert schüttelte Yoongi den Kopf. Er wollte nichts weiter mit ihr zu tun haben, wenn sie sich immer in solche Probleme reinritt.

Das Mädchen schaute ihn traurig an und versuchte wohl ihren besten Hundeblick um ihn umzustimmen, doch Yoongi drehte sich mit einem entschuldigen Lächeln und einem: „Auf wiedersehen.", um. Er spürte den Blick des Mädchens auf sich und noch einen anderen, der von einem orangehaarigem Kellner stammte. Jimin hieß er, erinnerte sich Yoongi. Er ging auf den anderen zu, welcher ihn mit einem amüsierten Lächeln ansah.

„Was schaust du so?", fragte Yoongi, als er bei dem Kellner ankam. Sofort ärgerte er sich innerlich, dass dieser Satz sich verbissener angehört hatte, als es seine Absicht war. „Die hat Dir Herzaugen gemacht, als hättest du sie vor einem Dämonen gerettet. Ich hätte nicht gedacht, dass du ihr gleich die Kalte Schulter zeigst." „Wer weiß, vielleicht war der Typ ja ein Dämon.", konterte Yoongi grinsend. Jimin hob eine Augenbraue und seufzte dann. „Ich will nicht unfreundlich sein. Mein Name ist Jimin." Er hielt Yoongi die Hand hin und dieser nahm sie immer noch grinsend in seine und schüttelte sie kurz. „Mann, du hast ja echt kleine Hände!", rutschte es aus ihm heraus, ehe er sich zusammenreißen konnte. Der andere schaute ihn mit einem leicht genervtem Blick an.

„Und dein Name wäre?", fragte Jimin, während er sich mit seinen, wirklich kleinen Händen, durch die orangenen Haare fuhr. „Achso stimmt, ich bin Yoongi, zweiundzwanzig Jahre alt und neu hier her gezogen.", erklärte er. „Ich bin einundzwanzig.", entgegnete Jimin und nickte in die Richtung, wo der Weg aus dem Park führte. „Ich muss zur Arbeit, du weißt ja wo. Wenn du möchtest kannst du mich begleiten, falls du was besseres zu tun hast kannst du es natürlich auch lassen. „Ich habe nichts zu tun, mein neues Studium fängt erst in einer Woche an." Yoongi zuckte mit den Schultern und freute sich innerlich, dass der jüngere anscheinend daran interessiert war, ihn kennenzulernen.

Eine Weile liefen sie nebeneinander her, ohne etwas zu sagen, bis Jimin seine Neugier nicht mehr zurück halten konnte: „Hast du schon Freunde hier? Wo hast du vorher gewohnt?" Yoongi kratzte sich am Hinterkopf und Antwortete auf die erste Frage mit einem einfachen „Nein", und die zweite mit „Ich habe die meisten Jahre meines Lebens in Seoul gewohnt, aber meine Geburtsstadt ist Daegu, deswegen kenne ich mich auch schon etwas aus." Der Orangehaarige nickte. Als er den älteren vor ein paar Tagen im Café gesehen hatte, war ihm sein Blick aufgefallen, den dieser auf ihn geworfen hatte. Irgendwie konnte er sich von der Erinnerung nicht losreißen. Eigentlich merkte sich Jimin die Kunden nicht, denn von denen gab es viele. Doch der Minthaarige hatte etwas an sich gehabt, was Jimin nicht so schnell vergessen konnte.

-

Come Back Home || Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt