„Du kannst gehen Jimin, du überziehst schon eine halbe Stunde", hörte der angesprochene die Stimme seines Chefs sagen. Verwirrt schaute er auf seine Armbanduhr. Es stimmte, er hatte schon längst Schichtende. Jimin nickte seinem Chef zu und verschwand im hinteren Personalbereich des Cafés. Seufzend befreite er sich von seiner Arbeitskleidung und zog sich seine Alltagskleidung drüber. Er packte seine restlichen Sachen zusammen und verließ das Café, nachdem er Seokjin, welcher das Café leitete, nochmal zu winkte.
Während er durch die, von goldenem Sonnenlicht, beschienenen Straßen lief, holte er sein Handy aus der Tasche. Es wurden ihm keine neuen Nachrichten angezeigt, weshalb er das Handy wieder einsteckte. Yoongi hatte ihn am Morgen noch bis zum Café begleitet und sich dann verabschiedet. Er war echt nett und Jimin ärgerte sich darüber, den älteren nicht nach seiner Nummer gefragt zu haben.
Es war nicht weit zu dem Haus seiner Mutter, weshalb Jimin den Weg vom Café bis nach Hause, immer zu Fuß nahm. Sein Vater lebte seit drei Jahren, nach der Trennung mit seiner Frau, in einem ärmeren Viertel Daegus. Seine Eltern sprachen kein Wort mehr miteinander, der 21-jährige wusste nicht warum, doch er wusste , dass seine Mutter ihrem Ex nicht mit seinen Geldproblemen helfen würde, weshalb Jimin der war, der diese Aufgabe auf sich nahm. Zwar meinte sein Vater, er müsse ihm nicht helfen, doch diese Worte ignorierte er, weil er wusste, sein Vater würde nach einiger Zeit auf der Straße landen.
Die Familie seiner Mutter hingegen musste sich um Geld keine Sorgen machen. Sie waren zwar nicht reich, aber kurz davor es zu werden. Während Jimin den Schlüssel ins Schloss, der Tür eines Hauses steckte, welches dreifach so groß war, wie es Jimins Meinung nach hätte sein sollen, fing sein Handy an zu klingeln. Nachdem er das Haus betreten hatte, schaltete er den Klingelton auf leise und ignorierte den Anruf, als er seine Mutter vor ihm stehen sah.
„Du bist spät.", zischte sie und drehte sich um. Während sie Richtung Küche lief, zog Jimin schnell Schuhe und Jacke aus. Seine Mutter war sehr strickt. Sie kochte immer um die selbe Zeit und wenn er dann noch nicht zuhause war gab es Ärger. Natürlich musste er zu dieser Zeit nicht immer zuhause sein, nur musste er vorher Bescheid sagen und einen, ihrer Meinung nach, wichtigen Grund haben. Meistens erzählte er ihr, er würde sich mit Freunden treffen oder für die Schule lernen. Seine Mutter wusste, dass er manchmal zu seinem Vater ging, doch sie sprach das Thema nie an. Generell erkundigte sie sich nie bei ihrem Sohn, wie es ihm zurzeit ginge oder wie es in seinem Liebesleben aussah, noch, wie er mit dem Studium klarkam. Jimin war froh, dass sie nicht fragte, warum er die Hälfte der Woche immer zur selben Zeit weg war.
Nach dem Essen mit seiner Mutter, was wie immer schweigend ablief, ging Jimin in sein Zimmer und rief Jungkook, seinen besten Freund zurück, welcher es war, der zuvor angerufen hatte. Seine Freunde wussten nur flüchtig, warum er zusätzlich zu seinem Studium noch in dem Café arbeitete, was wohl daran lag, dass Jimin nicht gerne darüber sprach.
Yoongis Handy klingelte und er nahm den Anruf von Namjoon mit einem grinsen entgegen. „Na, wie war der erste Tag beim neuen Studium?", begrüßte sein bester Freund ihn. Der ältere nahm einen großen Schluck aus seinem Wasserglas, ehe er erzählte: „Ganz in Ordnung, vielleicht schaffe ich mich dieses Mal für das Thema zu interessieren." „Meiner Meinung nach ist Physik ja spannender als Architektur, aber jedem das seine.", erklärte Namjoon lachend. Yoongi zuckte mit den Schultern, obwohl er wusste, dass sein Gesprächspartner dies nicht sehen konnte.
„Hast du schon Freunde gefunden?", fragte Namjoon neugierig, auch wenn er die selbe frage bis jetzt bei jedem Gespräch mit Yoongi gefragt hatte. Im Gegensatz zu den letzten Malen, bejahte der Minthaarige die Frage: „Ein Junge der in zwei Kurse geht, die ich auch habe scheint ganz nett zu sein. Etwas komisch vielleicht, aber ich gebe ihm eine Chance. Sein Name ist Taehyung." „Das ist gut!", beteuerte Namjoon: „So wie ich die kenne, würdest du sonst nie Freunde finden." „So unsozial bin ich garnicht.", entgegnete der ältere, auch wenn er wusste, dass es ihm nicht leicht viel, neue Kontakte zu knüpfen. Doch Namjoon kannte ihn gut genug, dass er auf dieses Thema nicht weiter einging.
Es war Donnerstag und Yoongi lief gerade zurück nach Hause. Er überlegte, ob er vielleicht beim Café vorbei schauen sollte, in welchem Jimin arbeitete. Doch dann entschied er sich dagegen. Er hatte nicht viel Geld dabei und könnte zuhause genauso gut etwas essen. Er wollte gegenüber Jimin auch nicht den Eindruck machen, ihn ständig zu verfolgen.
Zuhause rannte seine Mutter wie eine Verrückte durchs Haus und regte sich darüber auf, dass die Vorhänge, die sie bestellt hatte, noch immer nicht da waren. Yoongi ignorierte sie und ging in sein Zimmer. Er musste was für sein Studium machen, wenn er eh nichts besseres zu tun hatte. Blöd nur, dass er in den letzten Kursen mehr an den Bäumen vor dem Fenster interessiert war, als an dem Stoff, der erklärt worden war. Seufzend versuchte er die Aufgaben zu verstehen, die ihm zum lernen zur Verfügung standen, doch das brachte auch nicht sonderlich viel.
Nach einer Zeit grübeln griff Yoongi nach seinem Handy und rief Taehyung an. Sie hatten vor zwei Tagen Nummern ausgetauscht und Yoongi musste zugeben, dass der jüngere garnicht übel war. Er redete viel, war immer fröhlich und am lernen interessiert, weshalb er nach Yoongis Nachfrage auch sofort vorschlug, sich zu treffen, um ihn den Stoff zu erklären. Sie machten aus, dass sie sich bei dem älteren trafen und nach einer Viertelstunde klingelte Taehyung an der Tür.
„Echt nettes Haus!", kommentierte der jüngere, als er sich im Wohnzimmer umschaute. Yoongi, welcher gerade mit einer Schüssel Kekse aus der Küche kam, stimmte ihm nickend zu und schlug vor, in sein Zimmer zu gehen, da er dort auch die Lernmaterialien hatte. Nachdem sie eine Weile geredet hatten, schauten sie sich gemeinsam den Lernstoff an. Auch Tae, wie Yoongi ihn nun nennen durfte, hatte bei manchen Sachen Schwierigkeiten, doch gemeinsam hatten sie nach einer Stunde alles halbwegs verstanden.
„Das reicht für heute!", seufzte Yoongi erleichtert. Tae nickte und nahm sich den letzten Keks aus der Schüssel. „Sag mal, gehst du gern auf Partys?", fragte der jüngere. Der Minthaarige überlegte. Eigentlich fand er Partys zu anstrengend. Früher musste Hobi ihn immer dazu überreden mitzukommen. Aber vielleicht war es ganz gut neue Leute kennenzulernen. Er wusste nicht, ob Tae noch andere Freunde hatte und wer diese waren. „Partys sind nicht schlecht.", sagte er mit einem Schulterzucken. Der jüngere fing an zu grinsen. „Das ist gut. Am Samstag findet eine Geburtstagsfeier eines Bekannten von mir statt. Der Typ ist ziemlich beliebt, ich denke es werden eine Menge Leute kommen und er meinte, jeder darf Freunde mitbringen. Er feiert in einem Tanzstudio, da ist genug Platz. Also wenn du Lust hast.." Yoongi nickte schnell, um zu zeigen, dass er sich freute. Anschließend unterhielten sie sich noch über dies und jenes, bis Tae sich schließlich verabschiedete.
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Lasst mich gerne in den Kommentaren wissen, wie ihr die Story findet. Ich weiß es ist vielleicht ein bisschen langweilig, aber ich hoffe das wird noch. Ansonsten einen schönen Tag!
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Come Back Home || Yoonmin
FanfictionYoongi muss gegen seinen Willen mit seiner Familie zurück in seine Heimatstadt Daegu ziehen. Weg von all seinen Freunden. Doch dann lernt er Jimin kennen und er würde am liebsten gar nicht mehr zurück... •boyxboy •3rd Person •kein Smut !Charaktere...