Die Bestimmung - Verhängnisvolle Liebe

2. Kapitel

A/N
Bild am Rand!!!!

Ich schlage mit dem Kopf auf ein Netz, was den Fall abdämpfen soll. Ich kann nicht anders, als hysterisch zu lachen. Es hat etwas Befreiendes. Doch der Moment hält nicht lange, da werde ich schon aus dem Netz gezogen und erblicke ein Mann mit dunklem Haar. Ich steige aus dem Netz und werde gerade noch gehalten, bevor ich auf dem harten Boden gelandet wäre.

"Dein Name? ", fragt der Ferox mich. Ich stottere etwas, was sich kein bisschen nach meinem Namen anhört. Denn ich weiß, ich bin nicht mehr die Lucinda, die ich noch vor wenigen Stunden war. Ich war jemand anderes.

"Schwere Frage? Du kannst dir auch ruhig einen neuen wählen, aber nach heute kannst du ihn nicht mehr ändern.",  sagt er daraufhin spielerisch.

Ich lächle ihn verlegen an. Ich bin eindeutig nicht mehr „Lucinda Prior“, ich bin „Luc“, die Schwester einer Reihe von Verrätern. Schuldgefühle überkommen mich, das einzige, was meine Eltern mir ließen ist mein Name und ich verleugne ihn.

„Luc.“, antworte ich knapp.

„Erste Springerin, Luc.“, schreit er in die Menge mit einem leichten Grinsen und alle fangen an zu jubeln, wie ich es schon in der Zeremonie der Bestimmung gehört hatte. In dieser Fraktion scheint es eindeutig Tradition zu sein. Ich grinse und juble auch. Ich spüre, wie die Endorphine durch mich hindurch rasen und meinen kompletten Körper aushüllen.

Kaum bin ich in die Menge gegangen, springt auch schon der nächste. Suan Ling. Candor. Als letzte springt Maja ins Netz.

„Alle Fraktionswechsler zu mir. Die anderen gehen mit Laura, ihr kennt euch schließlich.“, spricht der Mann, der mich aufgefangen am Netz hat.

Wie aufs Wort gehorcht, stellen sich alle in eine Gruppe. Eins. Zwei, Drei…Fünf…Acht…Zehn. Es sind zehn Fraktionswechsler. Während der Zeremonie waren es dreizehn. Drei haben es nicht geschafft. Drei. Nach nur einer Stunde sind aus dreizehn zehn geworden. Tendenziell sinkend.

„Ich bin Four, euer Ausbilder und Anführer.“, erzählt er in die Menge hinein, es stehen nur noch Fraktionswechsler hier, alle anderen sind schon gegangen.

„Du bist Ferox-Anführer und bildest trotzdem Initianten aus?! Wie dumm.“, spricht ein Junge in der hintersten Reihe. Eindeutig ehemaliger Candor.

Fours Miene verzieht sich zu einer ernsten, wütenden Miene. Langsam geht er voran und alle weichen aus, bis er vor dem Candor steht.

„Noch ein Wort und es sind nur noch neun. Verstanden?!“, schreit er ihn direkt an. Der Candor nickt leicht beklommen und verängstigt.

„Folgt mir. Ich zeige euch alles.“, fordert er uns nun auf, als wären die letzten fünf Minuten nie geschehen. Alle folgen wortlos.

Er führt uns direkt in einen Gang aus Steinwänden, jeder Schritt hallt, jeden Ton kann man wahrnehmen. Es war einfach schön – Irgendwie.

Nach einer langen Führung gelangen wir in einen Schlafsaal voller Stockwerkbetten.

„Hier schläft ihr.“, erklärt er uns knapp und fügt hinzu, „Alle zusammen.“ Plötzlich blicken alle schockiert, nur ein ehemaliger Ken hat ein schelmisches Grinsen im Gesicht und ich weiß genau, was er denkt.

„Zieht die neuen Klamotten an. Ihr habt fünf Minuten, dann seid ihr draußen vor der Tür.“, ist seine letzte Anweisung, bevor er verschwindet.

„Na super.“, spricht Maja und verdreht dabei die Augen.

Für gewöhnlich habe ich bei den Amite eher lockere Kleidung getragen, aber als ich auf meinem Bett hautenge, schwarze Jeans und ein Top, wie auch eine enge Jacke sehe, zögere ich kurz, bis ich mich umziehe.