15. Kapitel

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Tut mir Leid alle meine Leser so lange warten zu lassen, aber in den letzten Jahre hatte ich viel in meinem Leben, was passiert ist. Aber trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefällt.


Es ist unglaublich, wie ein Mensch dein ganzes Leben verändert und wie deine Welt zusammenbricht, wenn ein Mensch dein Leben verlässt. Und genauso schmerzhaft ist es, diesen einen Menschen dort neben dir liegen zu sehen. Kann das Schicksal nicht den Menschen helfen?

„Luc, bitte komm kurz her...", ruft mich Kail, der neben dem leblosen Körper von Eric sitzt. Doch ich schüttele nur den Kopf. Ich kann ihn nicht so sehen. Es würde mich umbringen. „Schaft ihn weg!", ist das einzige, was ich über meine Lippen bekomme. Und ich höre die leisen Schritte und den schweren Atem. Dann ist es still. Ausgerechnet in dieser Stille wird mir klar, das Amt muss bezahlen. Es muss bezahlen für das, was es uns angetan hat, was es Eric angetan hat – Was es mir angetan hat.

Das Erste, was ich an diesem Tag vor habe, wird es sein: Dieses Amt dem Erdboden gleich zu machen! Ich renne ins Gebäude und der erste, der mir in den Sinn kommt ist Tobias. Ohne ihn werde ich nichts von hier erledigen können. Ich laufe quer durchs Amt, bis ich ihn im Park vor dem großen Baum sehe. Langsam gehe ich auf ihn zu und im Augenwinkel erkenne ich seine geröteten Augen. Ich stelle mich wortlos neben ihn und warte, bis er das Wort ergreift. Ich wollte ihn nicht hetzen, nicht drängen. Ich bleibe einfach bei ihm, so wie er immer bei mir stand. Ich bin still aber da. Er soll selbst entscheiden, ob er bereit ist, normal mit mir zu sprechen. Bereit ist, mir zu helfen.
Er spricht kein Wort mit mir, erst als die ersten Sonnenstrahlen die Glaskuppe erhellen dreht er sich in meine Richtung. Ich mustere ihn ruhig, so tut er es auch bei mir. Ich sehe nur seine roten Augen und seine tiefen Augenringe. Ich bin entsetzt, was ein Mensch in den Leben anderer anrichten kann. Ich spüre selbst immer noch den Schmerz tief in mir. Niemals hätte ich gedacht, dass er mir so viel bedeuten kann. Und erst recht nicht, dass es so schmerzen wird, wenn er weg ist.
Kaum wende ich den Blick wieder von Tobias ab, ergreift er das Wort: „Wieso bist du gekommen?" Ohne ihn anzusehen antworte ich entschlossen: „Sie müssen bezahlen!"
Er geht einen Schritt zur Seite und im Augenwinkel erkenne ich, wie er mich verwundert ansieht. "Ich dachte, sie sein deine tollen Freunde...", spricht er spöttisch. „Nein. Das waren sie nie. Sie versprachen mir Freiheit und so naiv wie ich war, glaubte ich das." Und urplötzlich fängt Tobias an laut los zu lachen und ich kann mich nicht halten, als dasselbe zu tun. Es tut gut, in solchen Momenten einfach alles zu vergessen. Auch nur für diesen kleinen Moment. Doch so schlimm, wie das Schicksal nun einmal ist hält auch dieser Moment nicht sehr lange an. Und so schauen wir uns an und wir wussten, das was ich sagte, war richtig. Alles hat eine Zeit in der es existiert und so hat auch alles eine Zeit, in der es untergehen wird. Und das Amt hat lange genug existiert.

„Wir brauchen Hilfe. Professionelle Hilfe. Leute die das Amt lahmlegen können.", erklärt uns Christina, als Tobias Uriah, sie und Maja zusammengerufen hat. Alle drei schauen mich immer noch misstrauisch an. Ich kann es ihnen auch nicht verübeln, das, was ich getan habe, war nicht gerade schön. Ich könnte auch nie etwas anderes behaupten. Doch ich bin froh, dass sie mir verzeihen können, obwohl sie es auch niemals vergessen könnten.
„Soll ich versuchen von Kail seinen nächsten Schritt heraus zu bekommen?", frage ich die Runde. Sie schauen sich gegenseitig an und stimmen dann zu. Aus dem Grund verlasse ich die Gruppe, doch eigentlich habe ich ihn nur als Ausrede benutzt, um nicht mehr in ihre enttäuschten Gesichter zu schauen.
Als ich an seinem Büro ankomme, stehen lauter Wachen vor dem Zimmer. Ich gehe langsam auf die Tür zu und werde prompt von den Wachen aufgehalten.
„Kein Eintritt für Unbefugte!", brüllt einer von ihnen.
Ich versuche mich an den Wachen vorbei zu schupsen, jedoch gelingt es mir nicht. Erneut brüllen sie mich an und sagen ich solle gehen. Verwirrt von der ganzen Situation gehe ich einige Schritte zurück und rufe Kail so laut ich kann. Dieser kommt dann kurzerhand aus seinem Büro.  „Du musst gehen Liebes. Eric ist nun meine Angelegenheiten. Es ist nur richtig so.", erklärt er forsch und winkt mich weg. Woraufhin die Wachen mich am Arm packen und wegzerren. Doch was meint er damit. Es ist nur richtig so. Habe ich nicht ein Recht ihn zu sehen. Er ist schließlich... tot.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 28, 2021 ⏰

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