Kapitel 15

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„Wir waren doch noch Kinder", sagte ich nur etwas lächelnd. Es war dieses Unsicherheitslächeln und vielleicht sogar ein bisschen aus Angst.
„Melde dich einfach später, wenn du mal wieder Zeit hast", Julian lief mit Kai hinter mir her.
„Sorry", sagte Kai nur leise und zuckte mit den Schultern.
„Julian, warte", rief ich.
„Julian?! Du sollst warten, hat sie gesagt", äfften die ganzen Jungs mich nach.
„Wisst ihr was? Ich hab lange genug vor euch Angst gehabt und gemacht was ihr wolltet. Es reicht. Ihr habt Hausverbot, alle zusammen. Und ich schwöre bei Gott, sollte irgendjemand von euch nur noch einmal seinen Mund auf machen, was mich angeht werdet ihr sehen. Und jetzt raus hier."
Ich griff über die Bar nach meinem Autoschlüssel und sagte zu Louis „es tut mir leid, Ich mach's wieder gut". Dann verschwand ich zu meinem Auto und fuhr zu Kai.

Als ich bei ihm ankam klingelte ich. Kai öffnete mir die Tür und sagte dann zu mir „Julian ist im Gästezimmer. Ich lass euch einfach mal lieber kurz alleine". Ich lächelte ihn an und sagte nur „Danke".
Ich lief ins Gästezimmer und sah Julian auf dem Bett sitzend. „Es tut mir leid", sagte ich nur. Er sah von seinem Handy hoch und legte es weg, während er die Augen verdrehte. Ich schloss hinter mir die Tür und lief dann langsam auf ihn zu.
„Hör zu, es tut mir leid, wie ich mit dir geredet habe. Es tut mir einfach leid".
„Bist du irgendwie, keine Ahnung.. gestört oder sowas? Ich bin dein Freund, du lässt mich vor deinen Jungs ‚auflaufen'. Denkst du das alles ist lustig?Alter, ich bin eine Stunde her gefahren, nur um dich zu überraschen. Ich kann es kaum ertragen nur einen Tag ohne dich zu sein. Und du..", ich unterbrach ihn.
„Julian, ich weiß das zu schätzen".
„Ach, werd doch einfach mit deinen asozialen Freunden glücklich. Sie sind ja anscheinend eh wichtiger als ich. Ich glaub du bist sowieso genauso wie früher. Du hast dich null verändert."
Mir schossen Tränen in die Augen.
„Genauso wie früher also, ja? Ich könnte dir das Leben zur Hölle machen, genauso wie ich es früher getan hätte", ich stand vor Bett auf und wollte zur Tür laufen. Während ich die Tür aufziehen wollte, drückte Julian sie wieder zu.
Ich drehte mich langsam um und lehnte mich dann gegen sie.
„Was hast du jetzt vor?", fragte ich leise und sah auf den Boden. Julian hob mein Kinn vorsichtig an.
„Hör auf zu weinen". Es war kurz still und ich sah einfach nur zu Julian hoch. „Mir tut es viel mehr leid als dir. Ich hasse es, dich zum weinen zu bringen".
Er beugte sich langsam zu mir runter und küsste mich.
„Mach nicht Schluss", sagte ich kaum hörbar. Er zog noch fest in seine Arme. „Würde ich nie".
Langsam zog er mich wieder mit sich aufs Bett und ich kuschelte mich an ihn.
„Ich war einfach nur eifersüchtig. Weil ich dich so sehr liebe, okay?", ich nickte nur kurz. Er lehnte seinen Kopf auf meinen.
„Es gibt da auch was zu erklären, also falls es das für dich besser macht".  „Klar".
„Genau das waren die Typen von denen ich dir halt letztens erzählt hab. Emre ist mein Ex gewesen. Eigentlich war mir alles immer egal was mit denen zu tun hatte. Die haben mir halt öfter immer mal wieder gedroht, weil ich die einzige war, die immer mit einem blauen Auge davon kam. Weißt du, ich hatte lange genug Angst vor denen, hab lange genug niemand davon erzählt. Ich wollte wirklich so oft abhauen, aber wohin soll ich? Ganz ehrlich und ich war nie bereit alles hier stehen und liegen zu lassen ohne nur etwas Sicherheit woanders zu haben".
„Das tut mir so unfassbar leid für dich. Aber hey, du bist nicht mehr alleine okay? Mercedes, du hast mich, Kai und Sophia."
„Ich würde euch niemals da mit reinziehen."
„Willst du vielleicht erstmal ein paar Tage mit nach Dortmund?", fragte er plötzlich.
„Ich weiß nicht, ob das so viel bringt. Aber wenigstens etwas Auszeit".
Ich sah ihn an und direkt fing er anzulächeln.
„Ich liebe dich", sagte ich leise.
„Ich dich auch".

Bad Babe || Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt