Kapitel 6

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Ich hatte auf dem Rückweg einige Male versucht Sophia zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Wie könnte man sich nur so aufspielen? Wir sind doch erwachsen. Plötzlich klingelte mein Handy.
"Kai?"
"Ja. Hey, hast du Sophia schon erreicht?". Ich verneinte. "Ich fahr kurz bei ihr vorbei und frag sie was das alles soll. Kai, wie alt sind wir? 5? Wir können doch auch mal was getrennt von einander machen. Ich wäre jetzt auch nicht sauer, wenn du, Julian und Sie rausgehen würdet."
„Ja, ich weiß aber du weißt ja wie sie ist. Ich hoffe du kriegst das geregelt."
„Ich hoffe."
„Wenn du willst kannst du mich ja später nochmal anrufen und mir erzählen, wie es gelaufen ist", sagte er dann.
„Okay, mach ich. Bis später dann". Dann legte er auf.

Als ich bei Sophia ankam klingelte ich und sie öffnete mir die Tür.
„Was willst du hier?", fauchte sie förmlich. „Das geht auch freundlicher." Ich lief einfach an ihr rein vorbei und blieb hinter ihr stehen.
„Sophia, Reiß dich mal zusammen. Das alles war nicht geplant..", sie unterbrach mich „du schreibst mir gar nichts vor und du brauchst auch gar nicht versuchen dich rauszureden."
Ich musste mich für einen Moment lang richtig zusammenreißen nicht komplett auszurasten. Ich atme kurz ein und versuchte dann fortzufahren „glaub uns doch einfach bitte". „Kai hat zuerst nur dich gesnapt und dann erst sich und Jule. Wahrscheinlich konntest du deine Finger nicht von Kai lassen."
„Auf jeden Fall konnte ich von KAI nicht meine Finger lassen", ich lachte ironisch auf. „du bist einfach ekelhaft, Sophia. Tut mir leid aber ich dachte wirklich immer du wärst anders als es alle behaupten. Aber du bist es nicht. Wie kannst du nur glauben, dass ich was mit ihm hatte oder ihn anmachen würd? Wir sind beste Freunde man." Sophia sah mich nur an, sagte aber nichts. Ich war kurz den Tränen nahe. Sophia war immerhin seit Jahren mein Bestie.
„Kai verdient jemand besseren als dich", sagte ich bloß noch als ich zur Tür rausging.
Ich stieg in mein Auto ein und fuhr los.

Als ich zuhause ankam rief ich Kai an und schilderte den Vorfall.
„Also zu mir ist sie wieder ‚normal', warte doch einfach noch etwas und lass sie sich beruhigen."
„Kai?! Sie dachte wir hätten was miteinander gehabt oder ich hätte dich angemacht. Sowas denkt man nicht von seiner Besten Freundin. Besonders wenn es keinen Grund dazu gibt. Und ich lass mir auch mit Sicherheit nicht von ihr auf der Nase rumtanzen."
„Sollst du ja auch gar nicht und schon klar, aber hab ihr von dir und Julian erzählt. Ich denke sie beruhigt sich bald wieder. Beim nächsten Mal fragen wir sie einfach auch."
Kai und ich redeten dann noch etwas weiter, bis wir dann irgendwann auflegten.

Am nächsten Morgen weckte mich ein Anruf von Julian.
„Ich will dich nicht nerven oder so aber Sophia hat mir gestern noch geschrieben." Ich stöhnte genervt .
„Sie meinte, dass auch wenn wir ja jetzt was miteinander haben oder zusammen sind, du ja eigentlich was von Kai wolltest." Ich lachte darauf hin einfach nur laut auf.
„Dass wir uns kennengelernt haben war doch nur Zufall und selbst wenn ich was von Kai gewollt hätte, was ich NIE wollte, wäre es ja jetzt anscheinend vorbei. Ich versteh nicht warum sie sowas sagt und warum sie sich nicht einfach aus meinem Zeug raushalten kann." Wie kann man so ekelhaft sein?
„ich fand sie schon seitdem ich sie kenne anstrengend und komisch. Hab sie im Endeffekt immer nur akzeptiert, weil sie mit Kai zusammen war."
„Egal, lass uns das vergessen und über was anderes reden", sagte er. „was machst du heute so?"
Der typische Smalltalk kam auf. Wir redeten und redeten und fanden gefühlt vorerst kein Ende.
„Diese Entfernung ist doch mies. Sehen wir uns dann wieder am Wochenende?", fragte er. „Ja klar."
Es wurde kurz still.
„Okay, dann pass auf dich auf...", er zögerte kurz. „Ich liebe dich."
Mich durchfuhr dieses typische Glücksgefühl. Ich konnte mir vorstellen wie er auch einfach nur mit seinem Handy da saß und jetzt genauso lächelte. Dann fing ich noch mehr an zu grinsen. „Ich dich auch."

Bad Babe || Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt