Kapitel 5 - Wenn die Wahrheit ans Licht kommt

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Genervt blätterte ich durch mein Erdkundebuch. Seufzend ließ ich es auf mein Bett fallen, ich passte schon gar nicht mehr auf. Den ganzen Morgen hatte ich gelernt und mich durch den ganzen Stoff durchgearbeitet, aber irgendwie konnte ich jetzt einfach nicht mehr.

Langsam lehnte ich mich zurück und starrte an die Zimmerdecke, bevor ich seufzte und einfach aufstand. Vielleicht wäre ein Spaziergang ganz nett. Ich könnte dann auch nochmal ein paar Kleinigkeiten einkaufen, weil ich welche am Samstag vergessen hatte.

Ich nahm mir einfach einen weiteren Zettel, um mir eine Liste zu schreiben. Wobei ich nicht wusste, warum überhaupt, wenn ich sowieso wieder etwas vergessen würde.

Okay, meine Taschentücher sind unerwartet leer gegangen und Batterien bräuchte ich auch neue, dachte ich und schrieb es schnell auf. Heute war Rosenmontag, also hatten die meisten Läden wahrscheinlich normal auf. Und der Umzug wäre heute auch noch nicht, sondern erst morgen. Vielleicht könnte ich vom Fenster aus zusehen.

Zum Supermarkt würde ich heute aber nicht laufen, das wäre mir für Taschentücher, Batterien und – ich sah nochmals auf den Zettel – neue Putzmittel zu weit.

Aber wenn ich dann schon in der Stadt unterwegs war, dann könnte ich mir auch dort etwas zu essen kaufen. Dann müsste ich nicht extra noch kochen, wenn ich wieder heim kommen würde.

Der Gedanke gab mir wieder etwas neue Energie, also packte ich meine Tasche, Geldbeutel, Mantel und Schlüssel und ging nach draußen. Den Schal konnte ich mittlerweile weglassen, es war nicht mehr so kalt und der Wind hatte nachgelassen.

Bis ich in der Stadt war, dauerte es etwa zehn Minuten. Was ich brauchte, müsste ich eigentlich alles in den Läden bekommen. Viel los war aber nicht, aber das kam mir sehr gelegen. Dann wären nicht so viele Leute da und man musste nicht so auf sein Umfeld achten.

Gedankenverloren ging ich einfach in den ersten Laden. Die Batterien und Taschentücher gab es hier direkt. Mit den Putzmitteln war ich mir unsicher, sie hatten nicht die gleichen, die ich zuhause im Normalfall benutzte. Aber die hier waren billiger.

Ich überlegte eine Weile und sah mir genau die Beschreibung auf der Verpackung an. Ich war etwas unschlüssig. Doch dann seufzte ich aufgebend. Probieren konnte ich es ja mal.

Ich genoss die frische Luft, als ich wieder nach draußen kam. Damit hatte ich eigentlich auch schon alles, also sah ich mich nach Bäckereien oder andere Läden um, wo man etwas zu essen kaufen konnte.

Als ich an dem Schaufenster einer Bäckerei vorbeilief, sah ich ein paar Sandwiche, die wirklich lecker aussahen. Sofort ging ich hinein und hatte damit auch mein Mittagessen.

Entspannt ging ich wieder nach Hause. Das war schnell gegangen. Eigentlich hätte ich das auch morgen oder wann anders alles besorgen können, aber irgendwie fiel mir zuhause einfach die Decke auf den Kopf. Ich wusste nicht, was ich daheim außer lernen machen sollte. Mir war ziemlich langweilig meistens.

Zurück zuhause legte ich alle Sachen ab. Ich könnte sie später aufräumen, zuerst war mein Essen dran. Ich legte die Tasche bei der Theke ab und ging mit dem Sandwich zu meinem Bett.

Erschöpft ließ ich mich auf die Matratze fallen und nahm den ersten Biss. Mein entspannter Blick fiel auf das offene Erdkundebuch und meine Aufschriebe und ich stöhnte genervt.

Ich hatte keine Lust, weiter zu lernen. Wenigstens hatte ich eine Woche Zeit, dann müsste ich mich nicht so sehr beeilen. Dann könnte ich in meiner Freizeit auch schon mal mich mit anderen Themen aus anderen Fächern beschäftigen, die mich mehr interessierten.

Während ich den zweiten Biss nahm, lehnte ich mich über die Bettkante und zog meinen Rucksack näher heran, um die Sachen für Mathe heraus zu holen.

Enslaved I - For EternityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt