Kapitel 6 - Wer ist Alex Taylor?

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Nervös starrte ich auf die Klassenarbeit vor mir. Angespannt hörte ich auf das Kratzen der Stifte im Raum. Jedoch bewegte sich meine eigene Hand keinen Millimeter.

Zitternd schwebte sie über der ersten Aufgabe. Erneut wanderte mein Blick zu der nächsten Aufgabe, aber die wusste ich auch nicht. Ich ging zurück zur ersten Aufgabe.

Ich konnte mich gar nicht konzentrieren, meine Gedanken waren immer noch auf gestern Abend und den Zettel fokussiert. Ich konnte einfach an nichts anderes denken.

Ich war so nervös, jetzt wo ich wusste, dass die Sache mit den Zetteln ernst war. Ich wollte herausfinden, wer Alex Taylor war, egal wie. Ich konnte mit dieser Ungewissheit nicht leben.

Zögernd trug ich alles, was ich wusste, bei der ersten Frage ein. Leider war das nicht besonders viel. Ich hatte einen totalen Blackout. Ich konnte mir fast nichts mehr zusammen reimen.

Ich wollte hier nicht untätig herum sitzen. Der Gedanke an Alex ließ mich einfach nicht mehr los. Ich musste irgendwie mehr über ihn erfahren, zum Beispiel im Internet nach ihm suchen.

Ich hatte keinen Laptop oder Computer oder Handy zuhause und ich kannte in der Stadt kein Internet-Café, daher müssten die Schulcomputer, die in der Mediathek standen, genügen.

Seufzend rieb ich mir über meine Schläfe und sah aufgebend die zweite Aufgabe an. Keine Ahnung.

Ich war ausgesprochen müde, ich hatte es gestern erst sehr spät geschafft, einzuschlafen. Ich konnte mich einfach nicht auf die Fragen konzentrieren, ich war viel zu nervös und ich wollte lieber mit dem Computer nach Alex suchen als hier die Klausur zu schreiben.

Ich antwortete so gut ich konnte, aber ich wusste jetzt schon, dass es nicht das Geringste bringen würde. So viel hatte ich über die Ferien gelernt und jetzt war einfach alles weg.

Ich war am Ende. Wegen dem Wissen, dass Alex' Zettel nun nicht nur ein einfacher Streich waren, bekam ich Angst. Der Schlafmangel, die Nervosität wegen Alex, die Anspannung, weil ich keine Antworten wusste, der enorme Drang, zu einem der Computer zu stürmen und Alex einfach zu googlen.

Das alles raubte mir komplett den Verstand und ich fand gedanklich keine Ruhe und Konzentration mehr. Verzweifelt kämpfte ich mich mühselig durch die Klausur und versuchte, zu retten, was noch zu retten war.

Ich war ehrlich gesagt erleichtert, als die Klausur vorbei war, und das war nicht nur deswegen, weil ich jetzt in der Pause Alex googlen könnte. Das schlimmere war aber, dass ich jetzt Sport hatte und ehrlich gesagt war ich nicht gerade in der Stimmung dafür.

Aber zuerst würde ich im Internet nach Alex suchen. Ich ignorierte sofort alle anderen und ging als erste aus dem Klassenzimmer. Ich musste mich beeilen, wenn ich in Sport nicht zu spät sein wollte.

Ich war noch vor anderen Schülern in der Mediathek und besetzte sofort einen der Computer. Ich fuhr ihn hoch und öffnete ohne zu zögern den Browser.

Nervös gab ich den Namen ein. Alex Taylor. Die Seite lud für einen Moment, bevor mir mehrere Ergebnisse angezeigt wurden. Ich sah mich etwas um.

Auf einem Bild war eine Frau. Auf einem anderen ein mittelalter Mann. Die Infospalte rechts sagte, dass Alex Taylor ein amerikanischer Sänger war, aber bei den ganzen Links waren hauptsächlich Social Media Seiten von einer Rennfahrerin, die ebenfalls Alex Taylor hieß.

Ich scrollte nach unten und fand ein Video, ein paar Artikel, ich ging sogar durch die weiteren Seiten, aber ich fand nichts, was auf jemanden in meiner Nähe passen könnte. Alles war voll von der Rennfahrerin und dem Sänger mit ein paar Ausnahmen, die erst sehr weit unten auftauchten, aber auch die waren nicht aus Deutschland.

Enslaved I - For EternityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt