Die selben Rechte und Privilegien

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PoV: Loras Tyrell

"Was wird dein Bruder wohl sagen?", fragte ich Renly aufgeregt. - "Keine Ahnung, ich hoffe einfach es hat nichts mit uns zu tun", antwortete Renly nicht minder aufgeregt und küsste mich auf die Wange. Ich strich mein Hemd ein letztes Mal zurecht und fuhr mir durch die Haare, ehe Renly meine Hand nahm und mich einmal quer durchs schloss schleifte.
Renly hatte es irgendwie geschafft, dass ich im Thronsaal vorne bei ihm sitzen konnte. Irgendwas von wegen, er bräuchte jemanden, der ihn beschützt, wenn etwas passiert. Keine Ahnung, was genau er sagte, doch ich wehrte mich keineswegs dagegen. Als Robert sich mithilfe von zwei starken Soldaten auf den Thron schleppte, standen alle auf, woraufhin er jedoch nur abwinkte. Er nahm einen tiefen Atemzug, eher er zu sprechen begann.
"Wie ihr alle merkt, wird meine Zeit auf dieser Erde bald vorüber sein. Deshalb habe ich noch einige Wünsche und Worte an euch zu richten. An erster Stelle möchte ich meinem Bruder Renly Baratheon danken, der mich nie verraten oder hintergangen hat. Im Vergleich zu seiner ehemaligen Ehefrau!", er warf Margeary, die ebenfalls im Thronsaal neben ihrem geliebten Joffrey saß, einen finsteren Blick zu. Außerdem möchte ich den Lord Kommandanten der Regenbogengarde meines Bruders, Loras Tyrell, dafür danken, dass er in den Dienst meines Bruders getreten ist. Er ist ein guter Mann!", bei den Worten lächelte Robert mich leicht an und ich nickte ihm dankend zu.
"Nun kommen wir zu meinen Wünschen und letzten Entscheidungen. Ich habe diese gut durchdacht, während ich verletzt in meinem Zimmer war. Deswegen frage ich Euch jetzt etwas. Wer von euch hat etwas gegen Schwule?", fragte er und
Renly sah mich verwirrt an. Ich zuckte nur mit den Schultern und sah ins Publikum. Niemand rührte sich, jedoch waren alle genauso verwirrt wie ich. "Sehr gut! Jetzt bitte ich alle Personen, die jemanden des selben Geschlechts lieben, aufzustehen!", alle waren noch mehr verwirrt, einige standen auf, doch Renly und ich sahen uns nur zögernd an. Kurz darauf stand Renly stolz auf und lächelte. Ich konnte nicht anders und stand auch auf. Wir sahen uns verliebt in die Augen. Dann sah ich zu den anderen Schwulen und lächelte. Das erste mal wurden wir von niemandem verachtet. Robert sah Renly stolz an und sprach weiter. "Ab heute werde ich es nicht mehr zulassen, dass irgendjemand von euch aufgrund der Liebe diskriminiert wird. Mein Bruder war in den letzten Wochen glücklich als je zuvor und das aufgrund der Liebe. Es ist egal ob Frau oder Mann. Was zählt ist die Liebe, das ist mir durch ihn klar geworden. Ihr habt ab heute die selben Rechte und die selben Privilegien. Schämt euch nicht für das was ihr seid!", keuchte er stolz aber auch erschöpft hervor, da er sichtlich keine Kräfte mehr hatte.
Plötzlich kam tosender Applaus auf und Renly und ich lächelnden uns an. Endlich konnten wir uns lieben. Ohne das ganze Versteckspiel. Ich konnte ihn küssen, wann immer ich will und wir konnten Hand in Hand durch die Gegend spazieren ohne erwischt zu werden. Für ein paar Minuten war der ganze Krieg, der in Westeros war, wie vergessen. Das einzige was gerade zählte war die Liebe. Sofort fiel mir Renly in die Arme und umarmte mich so fest, dass ich dachte ich werde erdrückt. Ich drückte ihn leicht weg und küsste ihn auf Lippen. Er erwiderte sofort und wir mussten permanent grinsen.
Plötzlich wurde ich an die Schulter getippt. Ich drehte mich grinsend um und sah Margaery. "Ich bin stolz auf dich, Bruderherz. Ich wusste, dass du irgendwann den Richtigen finden wirst, gute Wahl!", sie umarmte mich und drehte sich zu Renly, "Es tut mir leid wegen dieser Fremdgeh-Sache. Anscheinend war es für dich aber nicht so schlimm!", sie lächelte kurz und sprach dann etwas ernster weiter, "Und wehe, du verletzt meinen Bruder, dann breche ich dir jeden Knochen einzelnd!" Sie lächelte nochmal kurz und ging dann wieder zu Joffrey. Ich zog Renly nochmal zu mir, ehe wir zurück in unser Zimmer gingen. Eigentlich wollte wir Robert nochmal danken, aber wir wollten auch nicht, dass sich der arme überanstrengt. Also gingen wir zurück in unser Zimmer.

- ein paar Tage später,  Königsmund -

PoV: Renly Baratheon

Schwarz gekleidet stand ich nun vorm Spiegel. Loras und ich hatten beschlossen noch länger in Königsmund zu bleiben, doch auch wir konnten den Tod Roberts nicht verhindern. Er war gestern gestorben und seit dem saß ich ganzen Tag in meinem Zimmer und Loras wich keine Sekunde von mir. Er wusste genau, wann es Zeit war zu reden und wann er mich einfach umarmen sollte. Wir führten einige ernste Gespräche über den Tod und die Liebe und ich wusste endgültig nun, dass er der Mann fürs Leben war. Wenn wir selbst so eine schwere Zeit zusammen durchstanden, kann uns nichts aufhalten. Er umarmte mich nochmal von hinten eher wir beide zur Septe gingen, um uns zu verabschieden.
Es war keine leichte Zeit für uns, aber wir schafften alles - zusammen!

LSP

Der Glanz einer Rose Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt