"Ist es so offensichtlich?"

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PoV: Loras Tyrell

Ich wurde von Sonnenstrahlen geweckt und bemerkte sofort, dass neben mir etwas fehlte - besser gesagt jemand. Renly war weg und ich schlug sofort meine Augen auf.  Sofort wurde ich wieder entspannter, als ich sah, dass er am Tisch saß und einen Brief las - noch immer ohne jegliche Kleidung wohl bemerkt. Mein Blick blieb mal wieder an seinen Körper hängen und so beobachtete ich ihn mehrere Minuten. Er war ohne Zweifel der fescheste Mann, den ich je gesehen hatte. Jede noch so kleine Macke liebte ich an ihm und auch seine Narbe im Gesicht, die ihm bei der Schlägerei mit diesen zwei Soldaten zugezogen wurde, war wunderschön an ihm.
Plöttlich sah ich ein leichtes Grinsen, als er mein Starten bemerkte, er wirkte jedoch immer noch besorgt. Sofort stand ich auf und stellte mich hinter ihn, um zu sehen was in dem Brief stand. "Robert geht es zunehmend schlechter", seufzte er, "Ich möchte ihn vor seinem unvermeidlichen Ableben nochmal besuchen." - "Ich komme mit dir!", beschloss ich sofort, doch als er mich davon abhalten wollte, erinnerte ich an seinen letzten Ausflug, wo er im Koma zurückgekommen ist. Daraufhin gab er sich geschlagen und zog mich auf seinen Schoss. Nachdem wir einige Küsse austauschten, mussten wir jedoch Wohl oder übel an die Arbeit. Ich ging sofort zu meinem Kleiderschrank, öffnete diesen und fragte mich, wie jeden Tag, was ich anziehen soll. In diesem Thema möge mich manch anderer eine kleine Diva nennen, aber alles was ich wollte war, Renly zu gefallen. Ich seufzte einmal laut auf und spürte kurz darauf zwei starke Arme um meinen Bauch. Renly legte seinen Kopf auf meine Schulter und ich fragte ihn, was ich den anziehen solle. "Am liebsten wäre mir, dass ich dich ganzen Tag so sehe wie Gott dich schuf, aber dadurch, dass andere Menschen das auch sehen würden, und ich möchte, dass nur ich dich so sehe, wie du gerade vor mir stehst, wäre ich für das", er zeigte auf ein weißes Hemd mit einen grünen Umhang.
Sofort zog ich mir meine Kleidung an und als Renly auch zurück kam, war ich gerade dabei mir meine Brosche anzustecken. "Die Brosche steht dir!", lächelte er mir zu und ich bedankte mich daraufhin. Die letzten paar Meter gingen wir Hand in Hand zum Frühstück, eher wir wohl oder übel voneinander ablassen mussten.
Ein paar Stunden später planten wir unsere Reise nach Königsmund. Wir wollten diese Reise wieder nur mit ein paar Soldaten machen und beschlossen zwei Nächte in Königsmund zu bleiben.

- der nächste Tag -

PoV: Renly Baratheon

Nun ritten Loras und ich mit 6 anderen Soldaten nach Königmund. Wir sollten ungefähr am Abend ankommen und hofften, dass wir nicht im dunklen reiten müssen. Nach etwa 3 Stunden kamen wir bei Sonnenuntergang in Königsmund an, wo uns Jamie uns Cersei begrüßten. Jamie höflich wie immer, Cersei kratzbürstig wie immer, aber das ist ja nichts Neues. "Na? Aufgestiegen, Kleiner?", fragte Jamie meinen Freund. "Kann man so sagen, ja!", erwiderte er sachlich. "Seitwann so interessiert, Jamie?", fragte ich ihn neckend und wir schlugen herzlich ein. Mit Jamie verstand ich mich immer relativ gut, auch wenn ich seine Vorlieben nicht ganz verstand. "Keine Sorge ich nehm ihn dir schon nicht weg!", antwortete er und ich musste augenverdrehend lachen. Nach der Sache mit Margaery kamen immer mehr Spekulationen bezüglich meiner Sexualität auf. Ich verneinte nie, dass ich schwul war, noch bestätigte es. Es war quasi ein ungeschriebenes Geständnis. Kurz daraufhin meldete sich Cersei mit aller Freundlichkeit auch mal: "Können wir jetzt endlich reingehen, es ist arschkalt und das solltet ihr wissen!" Mit verdrehten Augen folgten wir ihr und Jamie teilte uns mit, dass leider nur mehr ein Zimmer verfügbar war, welches jedoch zwei Betten hatte. Loras sah mich mit einem vielsagenden Blick an, da wir beide wussten wie überflüssig das zweite Bett war. Wir beschlossen erst am nächsten Tag zu Robert zu gehen, da es schon ziemlich spät war. Wir verabschiedeten uns von den anderen und fielen kurz darauf in unser Bett und schliefen sofort erschöpft ein.

- der nächste Morgen -

PoV: Renly Baratheon

Am nächsten Tag wurde ich von sanften Küssen an meinem Hals geweckt. Sanft seufzte ich, so konnte ich ruhig jeden Morgen geweckt werden. Ich öffnete meine Augen und sah sofort in zwei strahlend blaue. Er lächelte mich verliebt an und ich zog ihn sofort zu einem Kuss herunter. Diese morgendliche Küsserei war mittlerweile fast zu Routine geworden und eine halbe Stunde später, machten wir uns fertig. Nach dem Frühstück gingen wir sofort zu Roberts Zimmer. Als wir vor der Tür standen blieb Loras stehen, als sollte er uns alleine lassen. "Du bist mein Freund, kein Soldat, der nichts Privates von meinem Leben mitbekommen darf. Ich hätte dich gerne dabei", sagte ich ihm mit einem warmen Lächeln. Er nickte nur in lächelte zurück. Wir traten gemeinsam in sein Zimmer ein und sahen sofort meinen Bruder. Er sah sehr schwach aus und hatte deutlich Gewicht verloren. Sein Gesicht war kreidebleich und wir wussten, dass es nicht mehr lange dauert, bis er von uns gehen würde. "Renly!", brachte er nur mit gebrochener Stimme zusammen und ich merkte deutlich, wie sehr er sich nur für das eine Wort anstrengen musste. "Sssh, mir geht es gut, streng dich nicht zu sehr an, wir müssen dich doch für die nächste Jagd fit kriegen", entgegnete ich ihm leicht lachend, obwohl wir beide wussten, dass es dazu nicht mehr kommen wird. "Ach komm Renly! Wir wissen das es das für mich war. Werde du glücklich mit ihm," - er sah mit einem leichten Lächeln zu Loras, "Ich merke genau die Verbindung zwischen euch und ich freue mich, dass du endlich deine große Liebe gefunden hast". Er lächelte mich schwach an und ich drückte seine Hand. "Ist es so offensichtlich?", entgegnete ich ihm lachend. "Du warst seit Jahren nicht mehr so glücklich und außerdem merkte ich das, ich bin dein Bruder! Taron, ich möchte, dass du alle wichtigen Leute einberufst, ich möchte gerne ein letztes Mal eine Ansprache halten!", befahl er dem Mann neben der Tür. Wir verabschiedeten uns von ihm und machten uns für die Ansprache fertig.

LSP

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