Die Neue

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Sicht von Kara

Ich rannte auf das Mädchenklo und sperrte mich in einer Kabine ein. Mir flossen die Tränen an meinen Gesicht herunter. Warum musste Jayton so ein, ich habe ihn nichts getan. Emily hat mir geholfen, sie ist die neue und ein Werwolf. Ich bin ihr echt dankbar das sie ihn von mir weggezogen hatte. Ich bin nicht gerade eine selbstbewusste Peron, eher schüchtern und sehr zurück haltend, das macht mich anscheind zum leichten Ziel.

Mein Gesicht war in meinen Armen vergraben. Als ich merkte das die Tür aufging versuchte ich mich zu beruhigen und kein Geräusch zu machen, doch vergeblich. Plötzlich klopfte es an der Kabinentür, was mich kurz aufschrecken lässt.

"Kara? Bist du da drin?" ich hörte nur eine warme und beruhigende Stimme.

Ich schwieg, in der Hoffnung das sie wegging. 

"Kara, komm da raus." 

"Ich...Ich möchte allein sein, b-bitte." sagte ich mit verweinter Stimme.

Stille. Ich hörte nur noch eine Tür zugehen. Anscheind ist sie wieder gegangen. Noch einmal tief durch atmen, dann ging ich raus ans Waschbecken und spritze mir Wasser ins Gesicht. Als ich mich umdrehte zuckte ich zusammen.

"E-Emily, du...du hast mich erschrocken." Wir standen nur wenige Zentimeter von einander entfernt und ich sah in ihre roten Augen, die wirklich schön waren.

"Das wollte ich nicht, ist alles in Ordnung?" ihre Stimme klang so ruhig.

Ich nickte stumm. So langsam verlor ich mich in ihren Augen.

"Okay." murmelte sie und riss mich wieder in die Realität. 

Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum und ich stand immer noch da. Mein Körper fühlte sich so warm an, fast schon heiß. Ich schaute noch einmal in den Spiegel und dann ging ich in die nächste Unterrichts stunde. 

Den Rest des Tages sprach ich mit niemanden. Nach der Schule fuhr ich mit den Fahhrad nach Hause. Als ich die Tür aufmachte hörte ich meine Eltern streiten, sie tun das in letzter Zeit zu oft. Auf der Treppe hielt ich an und hörte etwas zu.

"Wie kannst du ihn das antun?" fragte meine Mutter.

"Er ist ein Monster!" rief mein Dad.

"Er war ein Kind." 

"Nein, er war ein Werwolf. Ich musste es tun." fauchte er.

"Und er war ein Kind verdammt, nicht mal sieben Jahre alt!" sie klang echt sauer.

Okay ich habe genug gehört, ich ging hoch in mein Zimmer und warf mich ins Bett. Mein Dad war genau so gegen Werwölfe wie der meiste Rest der Stadt. Ich verstehe das nicht, Emily ist auch ein Werwolf und sie ist nett. Nicht so wie Dad immer sagt, ein Monster und Gefühlslos. 

Sicht von Emily 

Nach der Schule holte mich Vicky wieder ab. Als ich mich ins Auto setzte, fällt ihr Blick auf meine Hand und sah mich an. 

"Was?" fragte ich leicht genervt.

Sie rollte die Augen. "Okay, was ist passiert?"

"Ein Junge hat Kara an die Wand gedrückt und." Ich atmete ein. "Er hat sie gegen ihren Willen festgehalten, ich habe ihn weggezogen und dann hat er mich provoziert." ich beendete den Satz und schaute weg.

"Was hat er gesagt?" fragte meine Schwester vorsichtig.

"Das ich keine Gefühle hätte." murmelte ich und mir lief eine Träne an der Wange runter. Fuck, ich hasse es zu weinen.

"Hey." Sie legte eine Hand in mein Gesicht und drehte mich zu ihr. "Du hast Gefühle, bitte, hör nicht auf ihn." 

"Danke." lächelte ich leicht.

"Erzähl mal mehr von Kara." sie hob eine Augenbraue hoch.

"Sie ist nett, wirklich schüchtern und sehr zurück haltend. Sie hat das typische Schulmädchen Outfit." ein leichtes lächeln formte sich auf meinen Lippen, was Vicky merkte.

"Ist sie ein Mensch?"

Ich nickte nur.

"Siehst du, nicht alle Menschen sind so." lächelte sie.

Wir fuhren nach Hause und ich ging sofort an den Kühlschrank und machte mir was zu essen. 

"Darf ich mir mal deine Hand ansehen?" 

Ich schaute Vicky an und nickte. Auch wenn es nicht nötig ist aber ich will nicht mit ihr diskutieren, da ich weiß, dass sie gewinnt. Nachdem sie damit fertig war, wendete ich mich zu meinen Essen. Gott hab ich hunger. Nach einer weile kam dann auch schon mein Bruder.

"Na wie war dein erster Tag?" fragte er, gab mir einen schnellen Kuss auf die Stirn und setzte sich neben mich.

Ich erzählte ihn alles, er hörte mir zu und wir unterhielten danach noch etwas. Es war schon spät und ich ging ins Bett, unruhig bewegte ich mich in meinen Bett herum. Ich konnte einfach nicht schlafen, also stieg ich aus dem Fenster und lief herum. Das machte ich öfters und das wissen meine Geschwister auch. Ich hörte aus einen Busch Geräusche und drehte mich hastig um.

"Hallo Barnes." ich hörte die Stimme von Jayton und wieder dieser aggressive Unterton.

Ich drehte mich um und bevor ich was machen konnte schlug er mir ins Gesicht. 

"Du denkst doch nicht das jetzt schon schluss ist." lachte er und trat mir in den Bauch.

Ich ließ mir nichts anmerken, dann auf einmal setzte er sich auf meinen Unterleib und schlug mir mehrfach ins Gesicht. Nach einer weile stand er wieder auf und rannte weg, da einer kam. Ich versuchte auf zustehen doch bei den ersten paar malen hat es nicht geklappt. Ich kniete auf den Boden und stütze mich mit beiden Armen ab.

Das Blut tropfte aus meiner Nase heraus und mein Bauch zog sich vor schmerzen zusammen. Wieder versuchte ich aufzustehen, dieses mal klappte es aber ich kam nur langsam voran. Mittlerweile war auch mein Pulli voller Blut und ich hielt mir den Bauch.

Langsam und schmerzvoll öffnete ich die Tür. Ich schreckte auf, da ich etwas umgestoßen hatte und es nicht merkte. Eine Tür fiel zu und ich hörte die Treppe knacken. Fuck, ich bin am Arsch. Es war meine Schwester.

"Emily, was ist passiert?" sie rannt förmlich zu mir.

"Ich erkläre es dir gleich, können wir uns setzten." murmelte ich.

"Ja klar." sie half mir auf die Couch und versorgte erstmal mein Gesicht. "Also was ist passiert?" 

"Ich bin draußen rum gelaufen und habe was gehört, dann kam Jayton aus einen Busch gesprungen und naja den Rest siehst du ja." erklärte ich.

"Fuck." fluchte sie leise.

"Hey, ich dachte im Haus darf man nicht fluchen." lachte ich leicht. Sie fand es nicht gerade lustig.

"Ich werde mit ihn reden und auch mit den Direktor." 

"Nein wirst du nicht." Sie schaute mich entsetzt an.

"Wenn du das machst, kann es noch schlimmer werden als es schon ist. Ich bitte dich, tu es nicht." flehte ich.

"Okay aber so kann es nicht weiter gehen." meinte sie leise.

Ich legte meine Hand auf ihre und drückte diese leicht. "Mach dir keine Sorgen." 

Nach einigen Schmerztabletten schlief ich dann auch ein.

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