Protector

Sportstunde

Sicht von Kara

Es ist bereits eine Woche vergangen, als Emily und ich uns geküsst hatten. Wir haben nicht darüber geredet aber in den kommenden Tagen sollte sich einiges ändern.

Wir hatten letzte Stunde Sport, die anderen zogen sich um. Ich wartete immer bis alle drin waren, da ich mich für meinen Körper schäme. Emily kam zu spät zum Sport und ich ließ sie in die Umkleide. Sie bedankte sich und zog sich zügig um. Als sie ihr T-Shirt auszog, war an ihrem Rücken, mehrere große Narbe zu sehen. Als sie nur noch in Unterwäsche da stand, musterte ich sie. Sie hat einen gut trainierten Körper, macht sie Sport? Plötzlich drehte sie sich um und ich schaute nach oben, in ihre Augen. Das war eigentlich nicht geplant.

Sie grinste mich an. "Du bist etwas rot im Gesicht."

"Ich...Äh." muss ich jetzt stottern. Sie lachte leicht. Toll erwischt, würde ich sagen.

"Willst du dich nicht umziehen?" Sie zog eine Augenbraue hoch.

"Ich ziehe mich nicht gerne vor anderen um."

"Oh na dann." Sie drehte sich um. "Jetzt kannst du dich umziehen." 

Ich zog mich um und gab ihr bescheid das ich fertig bin, sie drehte sich um und grinste mich an.

"Was grinst du so?" automatisch musste ich mit lachen.

"Nichts." Sie grinste immer noch. "Wollen wir rein gehen?" 

Ich nickte und gemeinsam gingen wir in die Turnhalle. Als wir raus kamen wurden wir angeguckt, fast schon angestarrt. Ich hörte Emily neben mir seufzen.

"Dann lasst uns anfangen, wir beginnen heute mit Geräteturnen." Sie wies auf den Balken neben sich hin.

Schön das ich gar kein Gleichgewicht habe. Sie teilte uns in zweier Gruppen auf, wie es der Zufall so wollte war Emily meine Partnerin. Die anderen machten in der Zeit was anderes. 

Emily hielt mir die Hand hin, ich nahm diese und sie half mir auf dem Balken. Meine Hand kribbelte, das ist aber immer wenn sie mich berührt. Nun stand ich auf dem Balken und merkte, dass meine Beine leicht zittern. Emily stand neben dem Balken und schaute zu mir auf, wodurch ich etwas nervös wurde und mein ganzer Körper zitterte. Ich atmete tief durch und versuchte mich zu konzertieren, was mir nicht gerade leicht fiel.

Sicht von Emily

Kara stand auf dem Balken und sie zitterte, sie muss sich konzentrieren sonst fällt sie runter.

"Kara, konzentriere dich auf einen Punkt und atme ruhig." versuchte ich sie zu beruhigen, was mir auch geling, da sie ruhiger wurde. 

Sie führte ein paar Schritte durch, es sah wirklich gut aus. Dann ging ihr Blick zu mir und sie wurde unkonzentriert. Sie kam ins stolpern und flog vom Balken, ich eilte zu ihr und fing sie auf. Sie landetet in meinen Armen.

"Geht es dir gut?" fragte ich besorgt.

"Ja, danke." sie schaute mir in die Augen und ich tat ihr gleich.

Fuck, wie können ihre Augen nur so verdammt schön sein. Mir drohte, dass ich mich in ihren verlieren würde. Wieder denke ich an den Kuss mit ihr, wie gerne ich sie jetzt einfach küssen würde.

Sicht von Kara

Ich lag immer noch in ihren Arm und ich schaute ihr einfach in die Augen. Diese roten funkelnden Augen. Unbeschreiblich. Ungewollt schaute ich ihr auf die Lippen und denke an den Kuss. Wenn ich nur den Mut hätte ihr zu sagen, dass ich sie liebe. 

Die Lehrerin räusperte sich und wir zuckten leicht zusammen. Ich stand auf und Emily tat mir es gleich.

"Kara du musst dich konzentrieren, wenn du da oben bist. Geht es dir gut?" die Lehrerin schaute etwas besorgt.

"Tut mir leid, ich mache es beim nächsten mal besser und ja mir geht's gut." murmelte ich nur.

"Okay." Sie wendete sich zu den anderen. "So meine Lieben das wars für heute. Zieht euch um!"

Die anderen war schon wieder in der Umkleide und wir zwei ließen uns Zeit, mit reingehen. Die Umkleide war leer als wir rein gingen, wir hatten jetzt auch schluss. Emily drehte sich wieder um. 

Als ich mein T-Shirt auszog, hing ich fest. Das kann doch jetzt nicht wahr sein.

"Ähm Emily, kannst du mir bitte helfen. Ich stecke irgendwie fest." 

"Klar." 

Ich sah sie nicht durch das Shirt aber ich merkte wie ihre Hände an meinen Armen langsteifen. Sofort bekam ich Gänsehaut. Als sie fertig war lächelte sie mich an und man sah ihr an das sie sich zusammenreisen muss mich nicht zu mustern. Irgendwie süß. Das einzige was ich jetzt noch rausbekam war sehr leises, "Danke."

"Kein Problem." sagte sie. Wie konnte sie das hören? "Ich drehe mich wieder um, dann kannst du dich weiter umziehen." 

Ich wurde rot im Gesicht und zog auch meine Hose um. Dann fragte ich Emily, ob sie sich nicht auch umziehen möchte. Sie gab mir ihre Antwort indem sie ihre Shirt auszog, was sie dann ihn ihren Rucksack steckte und holte ihren Pulli raus. 

Ich konnte es mir nicht verkneifen, als sie nur in Unterwäsche vor mir stand, sie anzugucken. So was kenne ich gar nicht von mir, dass ich jemanden so angucke aber bei ihr.

Sicht von Emily

Ich merkte wie Karas Blicke auf mir ruhen, also schaute ich zu ihr rüber. Sie wurde sofort rot im Gesicht und ich muss zugeben, dass das extrem süß aussah. Ein leichtes grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Ich zog mich weiter an und wir verließen dann die Umkleide. Gemeinsam laufen wir nach Hause und zwischen uns herrscht Stille. 

Ich halte die Stille nicht mehr aus. "Kann ich dich mal was fragen?"

"Ja."

"Warum magst du es nicht wenn du dich vor jemanden umziehen musst?" meine Stimme klang etwas nervös.

"Seitdem das mit Jayton passiert ist schäme ich mich für meinen Körper." 

"Du brauchst dich für deinen Körper nicht zu schämen, er ist perfekt." Fuck das war eigentlich nur ein Gedanke.

"Findest du?" sie schaute zu mir.

Ich hielt an und nahm ihre Hände in meine. "Ja das finde ich."

Ein leichtes Lächeln formte sich auf ihren Lippen.

"Gott ist dein Lachen schön." versuchte ich ganz leise zu sagen, vergeblich sie hatte es gehört und ihr leichtes Lächeln verstärkte sich. Ich lächelte ebenfalls.

"Dein Lächeln ist wunderschön." sie klingt etwas verträumt.

Wir standen eine weile so da, der Moment könnte von mir aus für immer so bleiben. 

"Kann ich dich auch mal was fragen?" jetzt sah ihr Blick eher besorgt aus. Ich nickte.

"Was sind das für Narben auf deinen Rücken." jetzt ist ihr Blick traurig.

Ich legte meine Hände in ihr Gesicht und schaute ihr in die Augen. "Mach dir darum keine Sorgen, okay. Ich werde es dir irgendwann sagen aber jetzt ist nicht der passende Zeitpunkt."

"O-Okay."

"Gut, lass uns weiter gehen." ich lächelte sie an und sie nickte einverstanden.

Den Rest des Weges redeten wir nicht mehr außer als wir uns verabschiedet hatten.