Protector

"Wie war er so?"

Sicht von Alex

Ich schnappte mir einige Putzmittel und legte sie in ein Eimer. Danach ging ich hoch auf den Dachboden. 

"Wow, der ist wirklich dreckig." sagte ich.

Den Eimer stellte ich ab und holte mir von der Abstellkammer einen Besen. Erst machte ich den Boden sauber und dann habe ich den ganzen Staub von den Kisten geputzt. Nach einigenmalen Husten hörte ich Schritte.

"Hey könntest du noch etwas Hilfe gebrauchen?" fragte mich Emily, die auf der Treppe stand.

"Klar." ich warf ihr einen Lappen zu. 

"Ich wusste gar nicht, dass hier oben so viel steht." 

"Wir können uns eben schwer von Sachen trennen aber das liegt in der Familie." ich lachte leicht.

"Was hältst du von den Brief?"

"Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass Selina sowas ihren eigenen Bruder antun würde." 

"Ja, das ist heftig. Gott ich wünschte ich hätte ihr den Kopf abgerissen als ich die Chance hatte." 

"Hey, es wird nichts bringen Selina zu töten auch wenn ich es gerne machen würde." 

Wir beide lachten und machten uns weiter an die Kisten. So viel Staub habe ich noch nie gesehen.

"Hey Em?"  

"Ja?"

"Was läuft da zwischen dir und Kara?"

"Woher weist du davon?"

Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ich habe ein gutes Gehör."

"Du hast das Gespräch mitbekommen."

"Jup."

"Kara und ich sind zusammen. Ich weiß ein Mensch und ein Werwolf ist keine gute Beziehung aber ich liebe sie."

"Ich finde es toll, wirklich. Ich bin froh, dass du glücklich bist und außerdem warst du noch nie ein Fan davon dich an Regeln zu halten." ich zwinkerte ihr zu.

"Danke. Wie läuft es bei dir?" sie grinste mich erwartungsvoll an.

"Wie meinst du das?" 

"Ich habe dich letzten mit jemanden gesehen und naja, wer ist er?" 

Ich wurde leicht rot im Gesicht. Sie grinste mich immer noch an.

"Das war Toby, er ist ein Arbeitscollege." 

"Ein Arbeitscollege also." sie wackelte mit den Augenbrauen.

"Kannst du bitte aufhören mich so anzugucken. Du machst mir angst."

Sie fing an zu lachen und ich stieg mit ein.

"Aber jetzt mal ehrlich, ihr zwei seit süß und außerdem weiß ich, dass er auf einer Dating Seite angemeldet war und er nach Männer suchte."

"Woher weißt du das er auf einer Dating Seite angemeldet war?" 

Sie lachte. "Hey ich bin nur mal neugierig okay. Das solltest du aber wissen."

"Jaja, okay hab verstanden und danke." 

"Schnapp ihn dir, ich sehe wie glücklich er dich macht und Vicky sieht das auch. Und wenn Vicky das sieht dann muss es was heißen." 

"Ja, da habt ihr beide recht."

Wir putzten weiter und nach einer weiteren Stunde waren wir mit allem fertig. Ich stellte den Eimer und die Putzmittel wieder in die Abstellkammer und ging runter in die Küche. Vicky stand am Herd und kochte was, Gott riecht das gut. Wenn jemanden gut kochen kann dann Vicky.

"Setzt euch, das Essen ist gleich fertig." sagte Vicky.

Emily und ich setzten uns hin und Vicky war auch nach wenigen Sekunden fertig. Gemeinsam aßen wir und dann gingen wir alle ins Bett.

Sicht von Kara

Nachdem ich mich von Emily verabschiedet hatte lief ich nach Hause, den ganzen Weg lang musste ich leicht lächeln. Ich konnte es immer noch nicht glauben Emily ist meine feste Freundin. Vor einen Monat konnte ich mir nicht mal Vorstellen jemanden kennen zulernen aber jetzt. Jetzt hat sich alles geändert.

Zu Hause angekommen saß meine Mutter auf der Couch. Sie hat sich relativ gut erholt mit der Sache mit Dad aber dennoch ist sie abweisend ich weiß aber nicht warum. Wenn Dad ein Werwolf ist sollte ich dann nicht auch einer sein? Oder ein halb Werwolf? 

"Hey meine Kleine." die Stimme meiner Mutter riss mich aus meinen Gedanken.

"Hey Mum." 

"Wo warst du?"

Ich setzte mich neben sie. "Ich habe mich mit Emily getroffen."

"Scheint als hättet ihr Spaß gehabt."

"Ja wir haben uns Unterhalten und es war wirklich schön."

"Sie scheint dich ja wirklich glücklich zu machen." merkte meine Mutter mit einen lächeln an.

"Ja das tut sie." ich lächelte.

"Das freut mich und wann willst du ihr sagen, dass du sie liebst?" 

"Das ist bereits passiert." murmelte ich.

"Was? Wann?" sie schien erstaunt zu sein.

"Es ist vorhin passiert. Sie hat mir gesagt, dass sie Gefühle für mich hat und dann habe ich ihr es gesagt. Dann hat sie mich gefragt, ob ich ihre Freundin sein möchte." 

Meine Mutter bekam ein fettes Grinsen im Gesicht. "Hast du ja gesagt?"

"Ja, natürlich." 

"Gott ich freue mich so für dich, komm her." Sie zog mich in eine Umarmung. 

Wir redeten noch etwas und meine Mutter kam gar nicht mehr aus dem Grinsen heraus. Ich bin echt glücklich wenn Mum lächelt. Auch wenn das mit Dad ein Schock für sie war, bin ich froh, dass sie immer noch die alte ist.

"Ich muss dir aber noch was sagen." Mum schaute auf einmal traurig.

"Was ist los?"

"Er ist nicht dein richtiger Vater." 

"Ich weiß." ich schaute zu Boden.

"Was woher?" fragte sie überrascht.

"Es war klar, ich bin kein Werwolf und er schon, eins und eins zusammen. Wer ist mein richtiger Vater?"

"Bevor du geboren wurdest, ist er bei einen Autounfall gestorben." erzählte sie.

"Wie war er so?" Ich wollte unbedingt mehr über ihn erfahren auch wenn er nicht mehr lebt.

"Er war witzig aber auch schüchtern, wie du. Er hat jeden geholfen und sah in jeden das beste, auch in Werwölfen. Er war ein typischer Lehrer, Brille, Tasche und immer ein Hemd an. Natürlich war er kein Lehrer er war Architekt." 

Wow er klingt wirklich nett und wie...mein Dad. Lustig ich dachte immer er wäre mein Vater aber wir hatten nichts gemeinsam. Ich sehe nicht wie er aus und solche Sachen.