Morgenstund...

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Blinzelnd werde ich wach. Ich hab gestern vergessen, die Vorhänge zu zu ziehen. Ich lege meine Hand auf die Augen und drehe mich auf den Rücken. Seufzend setze ich mich hin. Trotz dass ich viel getrunken hab, plagen mich keinerlei Katersymptome. Nochmal seufzend stehe ich auf und ziehe mir eine weiße Toga mit goldenen Schulterbroschen an. Sie hat zusätzlich Ärmel, die aber von den Schultern getrennt sind. Goldene Sandalen und eine goldenen dezenten Kette runden das Outfit ab. Meine Haare kämme ich und lasse sie dann offen auf meine Schultern fallen. Ich räume noch die Sachen von gestern auf. Ich hab gestern Abend einfach alles von mir geschmissen und das Nachtkleid angezogen. Nachdem ich das geschafft hab, versuche ich die Erinnerungen an gestern zu verdrängen. Ich hätte doch besser das rote Kleid genommen.
Mir kommt eine geniale Idee und ich muss unwillkürlich grinsen.
„Die zwei werden mich dafür hassen.", kicher ich und gehe aus meinem Zimmer.
Ich begebe mich erst nach rechts zu Thors Zimmer. Langsam öffne ich die Zimmertür und sehe, dass die Vorhänge zu sind. Er schnarcht leise vor sich hin. Breit grinsend schleiche ich mich rein und schließe die Tür. Vorsichtig bahne ich meinen Weg zum Fenster, vorbei an Rüstungsteilen, die überall rumliegen. Ich schaffe es zu den schweren Vorhängen und ziehe sie mit einem Ruck auf.
Das Licht flutet das Zimmer und Thor murrt.
Ich sehe zu ihm und bemerke, dass er anscheinend mit Mjölnir gekuschelt hat. Der Hammer liegt neben seinem Kissen, das er sich über den Kopf zieht.
„Aufstehen.", sage ich lachend und ziehe ihm die Decke weg.
„Hey!", er nimmt das Kissen weg und setzt sich hin.
Ich hebe die Decke und verstecke mich dahinter. Ich höre, wie er aufsteht und zu mir rüber kommt.
„Warum weckst du mich so früh?", fragt er mürrisch und reißt mir die Decke weg.
„Erstens, Rache. Zweitens, nur weil du gestern schön gefeiert hast, heißt das nicht, dass du heute keine Aufgaben hast, Thronfolger.", ich grinse ihn an.
„Wie schaffst du es, so fit zu sein?", er hält sich den Kopf.
„Keine Ahnung, aber ich liebe es.", grinse ich noch breiter und bewege mich zur Tür.
„Was ist mit Loki?"
„Der kommt als nächstes dran.", ich grinse ihn nochmal fies an und verschwinde aus der Tür.
Zumindest hatte Thor eine Hose zum schlafen an...
Mit den Händen hinter meinem Rücken verschränkt, schlendere ich an meinem Zimmer vorbei zur Tür links von mir. Auch hier öffne ich vorsichtig die Tür und luge in den Raum. Ich sehe das Himmelbett und die grüne Decke, die sich langsam hebt und senkt. Ich schleiche wieder zum Fenster und öffne die Vorhänge. Ich höre weibliches Geschrei. Ich drehe mich verwundert zum Bett und sehe, wie zwei junge Frauen aus dem Bett hüpfen und nur leicht bekleidet aus dem Raum laufen, nachdem sie ihre Schuhe eingesammelt haben.
„Das war aber nicht nett.", Loki setzt sich gegen seine Bettlehne.
Auch er trägt kein Oberteil. Ich verdrehe die Augen.
„Was denn? Du hast doch gestern Abend gesagt, ich soll mir Spielzeug suchen!", wütend reißt er die Arme in die Luft.
„So hab ich das nicht gesagt, aber schön zu sehen, dass du ganz der alte bist.", ich schüttel den Kopf und will das Zimmer verlassen.
Loki ist schneller und greift nach meinem linken Handgelenk. Ich ziehe die Hand weg und drehe mich wütend rum.
„Was!?", schnauze ich ihn an.
„Hey, Siren. Es tut mir leid, das mit gestern.", er sieht entschuldigend auf den Boden.
„Siren? Egal. Keine Entschuldigung macht wieder gut, was du mich gefragt hast! Wieso reitest du eigentlich so sehr darauf rum? Und das, seit ich volljährig bin.", spucke ich ihm langsam lauter werdend ins Gesicht.
„Du hast schon mal bemerkt, dass du dich absolut nicht für Kerle interessierst, außer du willst sie im Kampf besiegen? Du bist volljährig, das heißt, dass du wahrscheinlich bald heiraten oder verheiratet werden wirst!", auch seine Stimme wird lauter.
„Was ist denn hier los?", müde lehnt Thor sich gegen den Türrahmen und gähnt.
Er trägt immer noch keine Oberteil. Ein paar vorbei kommende Hofdamen kichern bei dem Anblick.
„Siren hier...", doch ich schneide ihm das Wort ab.
„Hör auf, mich so zu nennen!", ich stürme aus dem Raum.
Wütend bahne ich mir einen Weg auf das Übungsgelände. Der Rasen ist noch nass vom Morgentau und meine Füße auch, als ich auf dem Sandplatz ankomme. Genervt reiße ich mir die Sandalen von ihnen und schnappe mir ein Schwert aus der Holzhalterung am Rand des Platzes. Wütend schlage ich in die Luft und zerfetze unsichtbare Gegner. Immer wieder tauchen sie vor meinen Augen auf. Gesichtslose weiße Gestalten, die mir an den Kragen wollen. Einen nach dem Anderen strecke ich mit meinem Schwert nieder. Nach fünf Minuten durchgehenden Kämpfens, sacke ich auf die Knie, das Schwert fällt neben mich in den Sand und ich atme schwer. Ich schließe die Augen, um wieder etwas ruhiger zu werden. Ich atme bewusst langsam. Als ich meine Augen wieder öffne, sehe ich auf mein Kleid, das total verdreckt ist. Und wahrscheinlich einen Riss hat, da ich bei einem Schlag die Beine zu weit auseinander gerissen hab, um Platz zu haben.
Ich weis nicht, wie lange genau ich hier kniee, aber irgendwann stehe ich auf, schnappe mir das Schwert und lege es zurück. Plötzlich merke ich etwas auf meiner Wange. Ich halte meinen Finger daran und sehe, dass es eine Träne ist.
Ich bin am weinen...
Und geschwitzt bin ich, ist ja ekelhaft. Mit schnellem Schritt gehe ich in mein Zimmer, hole mir ein neues Kleid (knielang, ohne Ärmel, dunkelblau) und Unterwäsche und gehe ins anliegende Bad, um mich zu Duschen und umzuziehen.
Frisch geduscht, schleiche ich wieder aus meinem Zimmer und mache mich auf den Weg in die Bibliothek.
Ich habe keine Lust Loki oder jemand anderem derzeit zu begegnen...
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Jetzt, da ich selber sowas schreibe, komme ich kaum noch zum lesen meiner ganzen gespeicherten Loki ffs😱 Ich bin so ein schlechter Mensch...
Manchmal😅
Und ja, theoretisch ist das alles noch Vorgeplänkel 😆.
Eure LunasDaughter💚

Nebel und Schabernack (Loki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt