Ich gehe in mein Zimmer und schließe die Tür. Ich lehne mich gegen sie und atme tief durch. Ich lege meinen Kopf in den Nacken.
Er hat mich ernsthaft gefragt, ob ich regieren will. Ich lache auf. Endlich kann ich mich beweisen! Wenn Vater wieder wach ist, wird er stolz sein.
Weiter lächelnd stoße ich mich von der Tür ab. Ich öffne den Schrank und durchsuche meine Kleider. Ich nehme ein schwarzes Kleid heraus. Es geht bis zum Boden und es hat keine Ärmel. Unter der Brust ist ein Gold bersticktes Band angebracht. Um das Outfit abzurunden, ist ein großes Tuch mit dem selben bestickten Muster am Rand dabei. Ich gehe ins Bad und dusche schnell. Ich komme raus und ziehe das Kleid an, das Tuch binde ich einmal darum und befestige es an meiner linken Schulter. Aus einer der Schubladen im Zimmer nehme ich eine etwas pompösere goldene Kette, auch einen goldenen Armreif ziehe ich an. Gold farbene Ballerinen zieren meine Füße. Ich setze mich an den Tisch und schminke mir die Augen nochmal neu, diesmal stärker, mit einer goldenen Liedfarbe. Ich öffne die Augen und blicke meine grünen Augen an. Der dunkle Rand um den grünen Kreis mochte ich schon immer. Er lässt meinen Blick mystisch wirken. Die jetzt schwarzen Wimper verstärken den Effekt. Nachdem meine Haare trocken sind, nehme ich je eine Strähne rechts und links vom Kopf und binde sie hinten zusammen. Ich flechte den Rest des Zopfes. Die restlichen Haare lasse ich offen. Auf den Kopf setze ich mir noch ein goldenes Diadem mit grünen Steinen. Zufrieden mit meinem Aussehen, stehe ich auf und verlasse mein Zimmer. Auf dem Weg zum Thronsaal kommen mir einige Bedienstete entgegen. Sie verbeugen sich hektisch und tiefer als sonst. Einem fällt sogar das Tablett scheppernd auf den Boden. Ich maschiere mit geraden Rücken an ihnen vorbei. Ich stoße die Tore zum Thronsaal auf und gehe zum Thron auf der anderen Seite, auf dem Loki es sich auch schon gemütlich gemacht hat. Er trägt ein anderes Gewand, seinen goldenen Helm und Vaters Stab hält er in der Hand. Er schaut auf und seine Augen werden groß.
„Majestätisch genug?", frage ich laut als ich bei der Treppe zum Thron ankomme und meine Arme ausbreite.
Er lehnt sich wieder zurück und zeigt mir an, dass ich mich drehen soll.
„Mehr als dass, du siehst göttlich aus."
Lächelnd besteige ich die Stufen und knie vor dem Thron nieder.
„Nicht vor mir. Du bist mir ebenbürtig. Du brauchst dich doch nicht zu verbeugen.", er legt einen Finger unter mein Kinn und hebt meinen Kopf.
Ich stehe wieder auf und postiere mich neben dem Thron. Loki sieht mich nochmal an und lässt seinen Blick kurz auf meinem Gesicht verharren, bevor er sich wieder nach vorne richtet.
„Allvater, wir müssen in aller Dringlichkeit mit dir sprechen.", höre ich Sif plötzlich sagen.
Sie und die tapferen Drei kommen in den Saal. Sie schauen auf und blicken sich ungläubig an.
„Meine Freunde..."
„Wo ist Odin?", fragt Fandrall und tritt näher an den Thron.
„Vater ist in den Odinschlaf gesunken. Mutter fürchtet, er wird nicht mehr erwachen.", traurig sieht Loki in die Runde.
„Dann sprechen wir mit ihr.", entgegnet Sif.
„Nun, sie weicht nicht von dem Bettstadt meines Vaters. Tragt euer Anliegen uns vor.", er zeigt mit der freien Hand auf mich.
Loki steht auf und tritt neben mich. Er klopft mit dem Stab auf den Boden.
„Euren Königen.", irgendwie hört sich das super an und Stolz durchflutet mich.
Ich hebe den Kopf leicht und lächle unsere Freunde an. Sie sehen sich kurz an und knien einer nach dem anderen vor uns nieder.
„Mein König, wir bitte dich, die Verbannung von Thor aufzuheben.", ergreift Sif noch einmal das Wort.
Okay, jetzt ist mein Stolz wieder eingebrochen. Hatte ich Thor ernsthaft fast vergessen? Was mache ich hier?
Doch Loki nimmt mir die Handlung ab und betritt die ersten Stufen.
„Mein erster Befehl darf nicht sein, den letzten des Allvaters umzukehren.Wir stehen kurz vor einem Krieg mit Jotunheim. Unser Volk braucht den Eindruck von Stetigkeit, um sich in diesen gefährlichen Zeiten sicher zu fühlen. Wir alle müssen zusammen stehen, zum Wohle Asgards.", er klopft nochmal mit dem Stab auf.
Sif steht hektisch auf, doch Fandrall und Hogun halten sie zurück.
„So soll es sein.", antwortet Fandrall gespielt freundlich.
„Dann werdet ihr mein Wort abwarten."
„Mit Verlaub, ich bitte um Nachsicht, Eure...Majestäten.", Volstagg lacht leicht.
Ich mache ein paar Schritte auf die Treppe, doch Loki stoppt mich mit einem kurzen Blick.
„...doch vielleicht wollt ihr noch einmal...", redet Volstagg weiter.
„Wir sind hier fertig!", zum dritten Mal klopf Loki auf den Boden.
Die anderen vor uns stehen auch auf. Fandrall sieht mich enttäuscht an. Nach einem leichten Kopfschütteln geht er mit den anderen wieder raus. Sif ist die letzte, die noch vor uns steht. Sie sieht uns an, lächelt kurz falsch und geht auch.
„Du musst lernen, dich zu beherrschen.", Loki dreht sich rum und setzt sich wieder auf den Thron.
„Und du solltest unsere Freunde nicht anlügen.", ich drehe mich rum und verschränke die Arme.
„Wieso anlügen, ich habe lediglich die Fakten aufgezeigt."
„Aber im falschen Licht, du hast Mutter gesagt, sie solle bei Vater bleiben und nicht sie hat es entschieden."
„Na und? Im Grunde sagt es das selbe aus."
„Willst du, dass es so läuft? Willst du unser Königreich auf Lügen aufbauen?", ich zeige symbolisch in den Raum.
„Unser Königreich? Das klingt nicht schlecht.", grinsend lehnt er sich zurück.
Ich schüttel genervt den Kopf, steige die Treppe aber wieder zum Thron hoch und stelle mich daneben.
Im Verlaufe des restlichen Tages kommen noch die Ratsmitglieder, um uns ihre Loyalität zu geben.
Nach dem Abendessen führt mich Loki wieder in Vaters Schlafkammer. Wir leisten Mutter noch ein bisschen Gesellschaft.
„Ich werde mich nie daran gewöhnen ihn so zu sehen.", sagt Loki irgendwann.
„Er hat damit so lange gewartet. Ich fürchte...", Mutter greift nach Vaters Hand.
Ich lege eine Hand auf ihre Schulter und sehe sie verständnisvoll an.
„Wie lange wird es andauern?"
„Ich weiß es nicht. Dieses Mal ist es anders, wir waren nicht vorbereitet.", ich lehne mich gegen Mutter und umarme sie.
„Wieso hat er gelogen?", fragt Loki.
Ich schaue verwirrt auf.
„Er hat dir die Wahrheit verschwiegen, damit du dich nicht als anders empfindest."
„Worum geht es?", frage ich dazwischen.
„Erkläre ich dir später Siren."
„Du bis unser Sohn Loki, so wie Serena unsere Tochter ist. Und wir sind deine Familie. Wir dürfen nicht aufhören zu hoffen, dass euer Vater zu uns zurück kehrt...und euer Bruder."
„Welche Hoffnung gibt es für Thor?", fragt Loki weiter und legt den Kopf schief.
„In allem, was euer Vater tut, liegt stets ein tieferer Sinn."
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Okay, das letzte Kapitel für heute XD
Ich hab grade ein mega fettes Grinsen im Gesicht, weil ich erfahren hab, das Loki eine miniserie auf Disney + bekommt(frühestens 2021)😍😱
Ein freudiges bis bald, Eure LunasDaughter💚💚💚
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Nebel und Schabernack (Loki ff)
FanfictionSerena ist das Kind einer Walküre. Nach dem großen Krieg gegen Hela wird sie gefunden und von Odin adoptiert. Ihre Kräfte hält dieser vor ihr geheim. Sie wächst mit den Prinzen im Glauben auf, ihre Schwester zu sein. Bis sie eines Tages aus Zufall i...