Spielzeug sein oder nicht sein

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„Es war nur ein Albtraum.", Loki streicht mir über den Kopf.
Wir stehen noch ein paar Minuten im Türrahmen, er hält mich fest, während ich zitternd an ihm lehne, mein Arme noch immer um ihn geschlungen. Nach und nach beruhige ich mich. Schniefend lasse ich ihn langsam los und auch er lockert seinen Griff.
„Besser?", fragt er und sieht mir ins Gesicht, wobei er vorsichtig mein Kinn anhebt mit einem Finger.
Ich nicke und sehe wieder auf den Boden. Ich weite meine Augen und merke, wie ich rot werde. Ich stehe hier in Unterwäsche vor Loki!
Schnell schlage ich meine Arme vor meinen Körper und drehe mich um. Ich höre Loki hinter mir kichern.
„Das ist nicht witzig!", schimpfe ich und renne zurück zum Bett um mir das Laken provisorisch um mich zu schlingen.
Ich drehe mich um und Loki steht nur ein paar Zentimeter vor mir. Vor Schreck will ich einen Schritt zurück machen, doch stolper über die Bettkante und stütze mich gerade noch so ab.
„Doch, irgendwie schon.", er grinst schelmisch.
„Aber ich muss sagen, dass du ohne das Laken viel hübscher bist.", er hebt eine Augenbraue, weiter grinsend.
„Bitte geh.", ich schaue wieder auf den Boden.
Nervös ziehe ich das weiche Laken enger um mich. Zumindest trägt Loki ein weißes Shirt und eine lockere schwarze Hose, sonst wäre das noch peinlicher geworden. Mein Kopf glüht und mein Herz bricht bald aus meiner Brust, wenn es noch schneller schlägt.
„Du wolltest doch, dass ich dich niemals verlasse. So waren deine Worte.", er schließt auch den letzten Raum zwischen uns und legt seine Hände auf meine Schultern.
Ich zucke zusammen und kneife die Augen feste zusammen. Mein Körper wehrt sich innerlich, er will treten und schlagen, verletzen, wer ihn berührt. Aber gleichzeitig ist ein Kribbeln unter seiner Berührung, ein leises Flüstern, das mehr will.
„Ich träumte, du...du würdest...sterben.", stottere ich und versuche wieder Herr über meine Glieder zu werden.
„Aber ich lebe, es war nur ein Traum.", flüstert er und streicht mit seinen Händen meine Arme entlang.
Er umgreift meine Hände und führt sie zu seinem Mund, bevor er einen Kuss darauf platziert, was mir eine Gänsehaut über den Rücken sendet. Dabei fällt das Laken wieder auf den Boden.
„Loki...nicht, wir...", meine Stimme bricht ab und mein Körper übernimmt.
Ich reiße meine Hände weg und stoße ihn halbherzig weg.
„Geh!", ich umarme mich selbst und drehe mich zum Bett.
„Okay. Aber das nächste mal werde ich nicht in der Tür stehen und nach dir sehen!", leicht verärgert höre ich, wie er den Raum verlässt.
Ich höre auch, wie er den Nebenraum betritt und gegen die Wand schlägt, sodass ich erneut zusammen zucke. Er schreit, nichts konkretes, er schreit einfach. Die Wände müssen dünn sein.
Ich höre eine Frauenstimme, die wütend aus seinem Raum kommt.
„Es gibt hier Leute, die schlafen wollen!", ich glaube das ist Nebula.
„Verschwinde, wer auch immer du bist!", schreit Loki zurück.
„Nur wenn du aufhörst so einen Radau zu machen!", ich laufe zur Kommode und reiße die Schubladen auf
„Ich mache, was ich will! Verdammt, ich bin ein Gott! Du hast mir nichts zu befehlen!", ich durchwühle die Schubladen nach angemessen Klamotten.
„Willst du, dass ich dich Umbringe!? Du Gott!?", ich muss mich beeilen!
Ich werfe mir ein weites Oberteil in grün und eine lockere Hose über. Ich stürme aus dem Raum und laufe nach nebenan. In dem Raum sehe ich Nebula in ihren lilanen Klamotten von vorher, wie sie Loki gegenüber steht und die Zähne fletscht.
„Halt!", rufe ich und die beiden sehen mich nun wütend an.
„Halt du dich da raus!", Loki wischt mit der Hand durch die Luft.
„Nebula, lass uns bitte allein. Es ist meine Schuld und es tut mir leid, dass du in deinem Schlaf gestört wurdest."
Nur widerwillig verlässt Nebula den Raum, bleibt aber kurz neben mir stehen.
„Solltest du das nicht klären, werde ich euch beide vernichten.", zischt sie und geht.
Ich seufze und gehe zu Loki runter. Sein Raum ist genauso aufgebaut wie meiner, nur dass Kommode und Tisch anders herum stehen.
„Loki..."
„Nein! Du wärst besser in Asgard geblieben! Du hättest niemals springen sollen!"
„Sag sowas nicht! Es ist die Wut, die aus dir spricht, nur weil ich nicht dein Spielzeug sein werde! Wir sind Geschwister, Odin noch mal!", jetzt schreie ich auch.
„Du sollst doch kein Spielzeug sein!", geschockt macht Loki einen Schritt zurück.
„Ach nein? Und warum versuchst du mich andauernd zu umgarnen?", ich gehe auf ihn zu.
Er stottert vor sich hin.
„Du hast nicht mal eine Antwort darauf. Können wir nicht einfach wieder Bruder und Schwester sein, so wie früher? Auch wenn nicht blutsverwandt?", diesmal packe ich ihn an den Schultern.
Er wirkt schuldbewusst. Ich lasse ihn los und mache wieder einen Schritt zurück um ihm Platz zu geben. Er sieht mich nicht an.
„Du warst nie ein Spielzeug.", murmelt er gerade so laut, dass ich es verstehe.
„Gut. Dann kannst du dich ja wieder abregen und schlafen gehen. Lass uns morgen darüber reden, wenn nötig. Wir sollten etwas Schlaf bekommen."
Er nickt nur. Ich verlasse den Raum, halte an der Tür und drehe mich nochmal halb zu ihm. Loki liegt schon im Bett.
„Schlaf gut."
„Hab keine Albträume mehr.", schmunzelt er mich an.
Ich schüttel lächelnd den Kopf und gehe mit gesenktem Kopf zurück. In meinem Zimmer falle ich auf die Matratze.
„Öhhhhhh.", wieso bin ich so?
Genervt drehe ich mich auf den Rücken und ziehe die Decke über mich. Aber ich finde keinen Schlaf mehr, auch auf der Seite liegend will mein Körper nicht müde werden.
Ich stöhne genervt auf und setze mich wieder hin und reibe mir das Gesicht. Es dürfte mitten in der Nacht sein...falls es sowas hier gibt.
Egal, ich stehe auf und ziehe mich um, die Rüstung fliegt zu mir und legt sich an mich.
Leise mache ich mich schleichend durch die Gänge zum Ausgang.
Draußen entferne ich mich erst ein wenig von der Tür, bevor ich mein Schwert zücke. Die zwei Monde sind schon am Horizont, doch der Planet strahlt immer noch in dem lilanen Licht.
Hoffentlich müssen wir nicht allzu lange hier bleiben...
Ich konzentriere mich und erschaffe aus dem Nebel eine Art Arena mit Hindernissen und weißen gesichtslosen Gegnern.
„Na dann, auf geht's..."
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Irgendwie läuft das nicht so wie ich es will hier😅 ich weiß, wo ich hin will, aber ich stelle mir andauernd Berge in den Weg(ja Berge, keine Steine)😣
Ich muss schauen, dass ich das wieder hinbekomme in den nächsten Kapiteln...
Bis bald, Eure LunasDaughter💚
(Ups, hat vergessen dem Kapitel nen Namen zu geben😅)

Nebel und Schabernack (Loki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt