Schlafe

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Ich kämpfe einige Stunden, bis jemand aus dem Tor kommt. Ich sehe es durch Zufall und lasse die Illusion mit einem Handgriff verschwinden. Es ist Loki, der auf mich zuläuft. Mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht. Vorsichtig mache ich ein paar Schritte zurück und packe das Schwert fester.
„Ich hab ihn gefunden!", ruft er mir entgegen.
Verwirrt stecke ich das Schwert weg und gehe zu ihm.
„Was?"
„Ich hab ihn gefunden! Den Tesserakt, er ist bei den Menschen auf der Erde.", freudig packt er meine Schultern.
Ich schlage seine Hände weg.
„Das ist gar nicht gut. Wer weiß, was sie damit machen.", überlege ich und gehe auf und ab vor Loki.
„Übrigens, beeindruckende Illusion das eben. Sie wollen ihn nur als Energiequelle verwenden. Und so ein Doktor Selvig soll sich um die Umsetzung kümmern. Ich beobachte ihn ab jetzt.", erklärt Loki und verleiht seinen Worten mehr Ausdruck mit seinen Handgesten.
„Ich muss Thanos sofort davon berichten. Er wird erfreut über diese Entwicklung sein und das in so kurzer Zeit.", ich will ihn am Gehen hindern, doch greife nur in die Luft.
„Warte!", ich laufe ihm hinterher.
Zusammen steigen wir den Berg hoch zu der Plattform. Wir treten nebeneinander in die Mitte der Plattform. Loki kniet sich hin und hält seine rechte Faust an die Brust. Ich schaue zu dem Stein in der Luft. Die Erinnerung an meinen Traum kommt wieder hoch. Ich hatte Thanos doch noch nie gesehen, wie konnte mein Gehirn ihn sich vorstellen in Traum?
„Was wollt ihr?", dringt seine Stimme zu uns.
Loki sieht mich an und deutet mir, mich auch hinzuknien, aber ich bleibe stehen.
„Thanos, ich habe den Tesserakt bei den Menschen auf Midgard gefunden.", berichtet Loki und stellt sich wieder hin.
„Gut, das ist gut.", Thanos Stimme ist ruhig.
„Behalte sie im Auge. Ich werde einen Plan ausarbeiten und dir Bescheid geben.", seine Hand taucht hinter dem Stein auf.
Sie ist lila und groß. Zumindest das hatte meine Vorstellung richtig erraten.
„Und bring sie beim nächsten mal nicht mehr mit."
„Warum? Ich sollte genauso an den Plänen teilhaben wie Loki.", wütend mache ich noch einen Schritt nach vorne.
„Siren!", zischt Loki.
„Du bist nur geduldet hier! Stell meine Geduld nicht auf die Probe!", droht Thanos.
„Geduldet!?"
„Du bist für mich nicht von Wert. Dein Bruder hingegen kann mir behilflich sein."
„NICHT VON WERT!? Ich bin eine ausgezeichnete Kriegerin, ich bin in der Kunst der Verführung unterrichtet, ich bin intelligent, ich habe...mpffff", Loki hält mir eine Hand vor den Mund und den anderen Arm um mich.
„Halt den Mund, du erzählst zu viel!", zischt er mir ins Ohr.
„Keine Sorge, sie wird euch keine Schwierigkeiten bereiten Thanos.", Loki sieht nochmal zu dem Stein, bevor er sich umdreht mit mir im Arm und zur Treppe geht.
Erst da nimmt er seine Hand von meinem Mund und lässt mich los. Ich wirbel herum und sehe ihn wütend an. Doch er droht mir mit seinem Blick und deutend mir stumm, runter zu gehen.
Ich folge dem Befehl schnaubend.
Unten bleibe ich stehen und verschränke die Arme.
„Wir hatten gesagt, das deine Fähigkeiten unser Geheimnis bleiben sollten erst mal!", wütend kommt Loki um mich rum.
„Er hat mich Wertlos genannt!", ich zeige wütend den Berg hoch.
„Das bist du nicht, nicht für mich."
„Ist es weil ich eine Frau bin, dass er mich so sieht? Eine Frau kann keine Kämpferin sein.", den letzten Satz sage ich in einer gespielten Stimme und stütze dabei Kopfwackelnd die Arme in die Seiten.
Loki muss kichern.
„Lass das bloß nicht Sif hören."
„Es ist ein Wunder, dass er es noch nicht weiß, jemand wie Thanos hat seine Augen und Ohren doch überall."
„Sag mal, hast du die ganze restliche Nacht hier trainiert? Bist du nicht müde?", fragt Loki besorgt und legt einen Handrücken auf meine Stirn.
„Ja, aber mir geehht es...", ich muss plötzlich Gähnen, „...gut."
Jetzt wird mein Körper nach und nach schwerer und meine Lieder wollen zufallen. Wo kommt den jetzt diese Müdigkeit her?
„Na komm, du solltest dich vielleicht etwas hinlegen.", Loki fasst mich vorsichtig an der Schulter an.
Ich nicke und lehne mich an ihn. Sein wohliger Duft steigt mir wieder in die Nase und ich schließe die Augen. Er legt einen Arm um mich und geleitet mich um den Berg herum. Auf halbem Weg allerdings klappen meine Beine weg und Loki fängt mich gerade noch so auf. Ich spüren nur fern, dass er mich wohl hochhebt. Die Dunkelheit des Schlafes überkommt mich und trägt mich weg aus dieser Welt.

Ich wache mit einem Schreck wieder auf. Ich öffne die Augen schlagartig und sehe, dass ich in meinem Bett liege. Ich hebe meine Hand und reibe meine Augen, bevor ich mich hinsetze. Ich sehe mich im Raum um, doch bin ich alleine. Ich strecke mich und stehe auf. Loki muss mich wohl zurück getragen haben. Ich merke, dass mein Gesicht wieder rot wird und ich beiße mir auf die Unterlippe.
„Endlich wach?", meine Tür ist lautlos aufgegangen und Gamora steht im Rahmen.
In ihren Händen hält sie ein Tablett mit Essen, so wie es aussieht. Ich nicke nur und sie kommt die Stufen runter zu mir. Sie reicht mir das Tablett und nimmt sich dann den Stuhl um sich neben mich zu setzen.
„Wenn du fertig bist, sollte ich dir noch das Bad zeigen. Falls du dich frisch machen willst.", beginnt Gamora.
„Okay.", ich nehme das Besteck und fange mit dem Essen an.
„Wie lange habe ich geschlafen?", frage ich zwischen zwei Bissen.
„Nur etwa einen Tag.", sie wicht gelangweilt eine Hand durch die Luft.
„Sag mal, Gamora. Wie bist du eigentlich zu Thanos gekommen? Da er dein Ziehvater ist...", ich beende den Satz nicht.
„Er hat mich auf einem Planeten gefunden, den er dem Gleichgewicht übergeben wollte. Ich war damals noch sehr klein.", ihr Blick schweift ab und sie wird stumm.
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Es wird langsam schwerer Kapitelüberschriften zu finden😅
Bis bald, Eure LunasDaughter💚

Nebel und Schabernack (Loki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt