„Schatz! Ich kann meine Sonnenbrille nicht finden!", höre ich meine Stimme rufen.
Ich weis gar nicht, wo ich gerade bin...ich stehe vor einem Bett aus hellem Holz und Lacken. Ein offener Koffer liegt darauf. Die Sonne strahlt von draußen durch zwei Wandhohe Fenster, die mit weißen, dünnen Gardinen abgedeckt sind. Neben dem Bett steht ein kleiner Schrank und gegenüber vom Bett steht ein hoher Schrank mit einem Spiegel. Ich sehe mich darin. Ich habe die kurzen Haare, aber ich trage merkwürdige Sachen. Ein T-Shirt in weiß mit hellen farbigen Streifen und eine enge Hose, die mir bis gerade so über die Knie geht. An den Füßen trage ich Stoffschuhe mit Gummisohle.
Wo bin ich?
„Dabei hattest du sie eben noch in der Hand.", sagt eine vertraute Stimme hinter mir und ich drehe mich lächelnd um. Loki steht auch in einem weißen T-Shirt und blauer Hose im Türrahmen angelehnt, die Arme verschränkend. Seine Haare sind länger, sie sind bis zu den Schultern gewachsen, aber immer noch zurück gegeelt.
Er kommt lächelnd auf mich zu und hebt die Hände. Ich mache einen Schritt zurück und stoße dabei gegen das Bett.
Was ist hier los?
„Hier.", er schiebt mir etwas auf die Nase und meine Sicht verdunkelt sich.
„Oh, da war das dumme Ding.", lachend lege ich meine Hände auf seinen Oberkörper.
„Du bist manchmal echt schusselig, Siren.", er legt seine Arme um mich und zieht mich so näher an ihn.
Ich wehre mich nicht und mein Körper schreit auch nicht danach.
Was ist los mit mir?
Loki's Kopf kommt meinem gefährlich nahe. Ich schaffe es, Kontrolle über meinen Körper zu bekommen und stoße mich an ihm ab und falle rückwärts aufs Bett.
Nur dass ich viel länger brauche und aufzukommen. Mein Kopf schlägt hart auf dem Boden auf und meine Sicht verschwimmt.
„Au...", ich reibe meinen Kopf und setze mich halb auf.
Ich trage wieder meine Rüstung, aber sowohl mein Schwert, als auch mein Dolch sind weg. Ich hebe die Hand und versuche mir ein neues herzuzaubern, doch der Nebel will nicht erscheinen.
Ich sehe mich um und bemerke ein Schlachtfeld um mich herum. Hohe Glashäuser ragen in die Luft. Wesen liegen um mich herum. Ich stehe auf und bekomme einen stechenden Schmerz in der Seite. Ich drücke meine Hand darauf, atme panisch und krümme mich nach vorne.
„AH!", ich schaue auf meine Hand und sehe Blut.
Ich bin verwundet! Halb humpelnd gehe ich einfach los.
„Loki?", rufe ich halblaut durch die Straßen.
Ich humpel noch ein paar hundert Meter, bis ich vor einem Berg Trümmer stehen bleibe. Ich sehe auf mehreren Stufen merkwürdig gekleidete Wesen. Einen großen grünen Koloss, eine rothaarige mit einem schwarzen Anzug, einen dunkelblonden mit einem Bogen in der Hand, ein Kerl in einem blau-roten Anzug mit Sternen drauf und als ich auf die Spitze schaue, stolper ich zurück und hole Luft. Tränen treten mir in die Augen.
„L...Loki...", flüster ich.
Auf dem Zepter aufgespießt hängt Loki mit durchgestrecktem Rücken in der Luft.
„Nein...", ich kracksel den Hügel hoch.
Oben angekommen ist Loki verschwunden und ich schaue ins Universum. Jemand legt eine Hand auf meine Schulter. Ich sehe nach rechts und Thor grinst mich an.
„Es tut mir leid, ich...ich konnte ihn,...konnte euch nicht retten.", Thors Augen füllen sich mit Tränen.
„Aber er lebt, Loki ist nicht gestorben und ich auch nicht.", ich versuche mich an einem Lächeln.
„Siren, lass ihn in dem Glauben. So hat er die Gefühle, die er verdient. Trauer, Schuld, Versagen!", Loki legt mir von der anderen Seite eine Hand auf die Schulter.
Er streckt seine Hand zu mir und ich ergreife sie. Lächelnd zieht er mich von Thor weg.
„Du bist jetzt mein, vergiss das nicht.", flüstert er in mein Ohr und umarmt mich.
„Ich bin aber kein Spielzeug."
„Oh, Siren. Du warst doch nie mehr als ein Spielzeug, für niemanden.", er legt seine Hände auf meine Hüften und grinst mich düster an.
"Lass mich los!", ich schubse ihn von mir weg und er fällt nach hinten.
Er fällt durch den Boden und auch mein Boden wird mir unter den Füßen weggezogen.
Ich falle kurz durch eine Unendlichkeit, die weder Gefühl, noch Geräusch an mich rankommen lässt.
Ich schließe die Augen.
Als ich sie wieder öffne, kniee ich auf einem hellbraunen Boden mit dunklen, unregelmäßigen Streifen, wie die Säulen im Palast. Ich sehe, dass ich ein grünes Kleid trage. Wobei es eher eine grüne, enge Hose und eine Art Jacke ist, die wie ein Kleid aussieht. Am Saum der langen Jacke sind goldene Stickereien aufgebracht.Musik dringt an meine Ohren. Sie ist weich und wird wohl von Instrumenten gespielt, die in Asgard schon lange niemand mehr beherrscht.
„Steh auf mein Kind."
Ich hebe den Kopf und sehe einen goldenen Stuhl mit einer großen lilanen Person darin sitzen. Ich drücke meine Kiefer aufeinander. Die Musik bedrückt mich ein wenig.
„Ich sagte, steh auf!", herrscht der Mann vor mir nun.
Geschwind stelle ich mich hin, falte die Hände vor mir ineinander und schaue zu Boden. Wer auch immer das ist, er macht mir Angst. Seine Macht ist groß.
„Und nun sage mir...wieso habt ihr mich verraten?", der Mann sieht mich durchdringlich an und legt dabei den Kopf leicht zur Seite.
„Ich weis ja nicht mal, wer Ihr seid.", sage ich leise.
Er steht auf und kommt zu mir. Mit seiner großen Hand umgreift er vorsichtig mein Kinn und hebt es, damit ich ihm in die Augen sehe.
„Du weist genau, wer ich bin und mit einem Fingerschnippsen bist du nichts mehr.", er hebt die andere Hand.
„Lass sie ihn Ruhe Thanos! Sie hat nichts gemacht! Sie ist mir nur gefolgt! Ich bin derjenige, den du willst!", schreit Loki's Stimme hinter mir plötzlich und der Riese lässt seinen Blick von mir.
Er wirft mich am Kinn haltend zur Seite auf den Boden.
„Loki, nicht!", rufe ich meinem Bruder zu, der auf Thanos zugeht.
Er sieht mich mit einem Alles-wird-gut-Blick an. Ich schüttel nur geschockt den Kopf. Thanos packt seinen Hals und hebt ihn hoch. Loki röchelt einige Sekunden, bevor Thanos fester zupackt und Loki seine Arme hängen lässt...regungslos.
„NEEEEIIIIIN!", schreie ich und setze mich hin.
Heftig und zitternd atmend sitze ich in dem lilanen Bett.
„Was ist passiert!?", ich schaue zur Tür und entdecke Loki im Türbogen stehen.
Ich springe aus dem Bett und laufe zu ihm.
„Verlass mich niemals, bitte.", murmel ich schluchzend in die heftige Umarmung.
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Keine Sorge, das wird der krasseste Traum sein, den ich in diesem Buch schreibe XD.
Ich bin sehr fasziniert von Träumen und ihrer Bedeutung, so steht beispielsweise ein offener Koffer für eine Reise, die bald ansteht oder für einen Lebensumbruch...
Wenn ich schreibe, dass der Schlaf Traumlos war ist das -bei mir zumindest- nicht einfach ein Lückenfüller.
Bis bald, Eure LunasDaughter💚
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Nebel und Schabernack (Loki ff)
FanfictionSerena ist das Kind einer Walküre. Nach dem großen Krieg gegen Hela wird sie gefunden und von Odin adoptiert. Ihre Kräfte hält dieser vor ihr geheim. Sie wächst mit den Prinzen im Glauben auf, ihre Schwester zu sein. Bis sie eines Tages aus Zufall i...