Kapitel 11

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Überarbeitete Version


„Wollen wir einen Film schauen?" Louis wechselte abrupt das Thema und bevor wir was anderes sagen konnte, sprang er von der Couch auf und legte einen Film ein.

„Solange es kein Horrorfilm ist", bequemte ich mich zu sagen und spürte gleichzeitig, wie Niall mit seinen Fingerspitzen über meinen Oberarm strich.

„Hast du Angst?" Harry hob grinsend eine Augenbraue.

„Nein, ich kann danach nur nicht schlafen", beeilte ich mich zu sagen.

„Ich bin mir sicher, es gibt hier jemanden, der dich vor bösen Geistern beschützen würde." Liam zwinkerte mir zu und deutete auf Niall. Dieser hatte von unserer Konversation überhaupt nichts mitbekommen, da er gedankenversunken auf den Boden starrte und eine steile Falte auf seiner Stirn zu Tage kam, die ich bisher noch nie an ihm gesehen hatte.

Ich spürte, wie meine Wangen unter den Blicken der Jungs rot wurden und blickte in Richtung des riesigen Fernseher, welcher in der Ecke stand. Gott sein Dank, lief dort der Anfang von Kindsköpfe und ich lehnte mich entspannt an Nialls Schulter.

Dieser hatte anscheinend seine Gedanken abgeschüttelt, denn nur wenige Minuten später begann er bei einer lustigen Szene so sehr lachen, dass wir anderen mit einfielen. Jedes Mal wenn er zu lachen begann, konnte man nicht anders, als mit einzustimmen, da sie einfach nur ansteckend war.

Den restlichen Film über kamen immer wieder Szenen, wo wir laut bei lachen mussten, manchmal mussten wir den Film aber auch stoppen, weil die Jungs was Lustiges erzählen mussten, was ihnen bisher passiert war. Mittlerweile taten mir die Mundwinkel vom Lachen weh, dank der Cola war ich schon einige Male auf der Toilette gewesen und ich merkte, dass ich langsam müder wurde. Alle paar Sekunden fielen mir die Augen zu, die ich dann aber regelrecht zwanghaft wieder öffnen wollte.

„Schlaf ruhig, wenn du müde bist", flüsterte Niall mir ins Ohr und zog mich näher an ihn. Dankbar für seine Worte kuschelte ich mich an ihn, spürte das regelmäßige Heben und Senken seines Oberkörpers unter mir, welcher mich schließlich in einen ruhigen Schlaf begleiten ließ.

„Psssss, seid doch mal ruhig", flüsterte eine Stimme, die mir seltsamerweise bekannt vor kam.

„Jaja, sind wir doch", flüsterte eine andere und das Klirren von Glasflaschen, die umgekippt waren, ertönte. „Könnt ihr nicht einmal leise sein", zischte plötzlich eine andere männliche Person und ein durcheinander von Stimmen ertönte.

„Jungs", ertönte eine raue, schlaf verzerrte Stimme, „Verzieht euch!" Ich begann mich langsam zu regen, etwas wurde auf mich gelegt und umhüllte mich warm.

„Wir sind schon weg, schlaft gut!" Ich erkannte die Stimme, als Liams und knurrte unwillig.

„Irgendwie sind die ja schon süß", flüsterte eine weitere Stimme und ein mehrmaliges Klicken ertönte.

Eine Tür schloss sich und Stille trat ein. Dankbar kuschelte ich mich noch näher an die wärmende Quelle neben mir, spürte, wie sich ein Arm enger um meinen Körper schloss und versank erneut in einen tiefen Schlaf.

Als ich das nächstes Mal wach wurde, blinzelte ich erst einmal gegen die Helligkeit. Sonnenstrahlen durchfluteten den Raum und schickten einen ersten Guten Morgen Gruß. Verwirrt blickte ich mich um, es war nicht die Koje des Tourbusses, wo ich die Nacht verbracht hatte. Es war die Lounge, in der die Jungs und ich gestern einen Film geschaut hatte, wobei ich erinnerte mich wieder. Ich war vermutlich eingeschlafen, deswegen lag auch eine dunkle Kuscheldecke über mir

Da der Druck meiner Blase immer mehr wurde, schlug ich die Decke beiseite und wollte aufstehen, als ich den Arm bemerkte, welcher mir quer über der Hüfte lag und mich an einen warmen Körper drückte. Ich wagte einen Blick zur Seite, Nialls blond gefärbte Haare zeichneten sich unter der bis zum Kinn gezogenen Decke ab, seine Augen waren noch geschlossen und er schnarchte leise vor sich hin.

Mein Herz machte ein Hüpfer und ich konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Es sah unglaublich niedlich aus, wie er dort total entspannt auf der Couch lag und schlief. Das Bedürfnis zur Toilette gehen zu müssen, riss mich aus seinem Anblick und vorsichtig schob ich mich unter seinem Arm weg, stand auf und lief auf Zehenspitzen zur Tür.

„Wo willst du hin?", ertönte da plötzlich hinter mir Nialls vom Schlafen raue Stimme. „Bleib hier!" Ein Rascheln ertönte und eine Hand umgriff mein Handgelenk. Ich wagte einen Blick über die rechte Schulter und sah, wie Niall völlig verschlafen sich um gewandt hatte und mich anschaute. Mein Herz schlug bei seinem Anblick schneller und ich musste mich zusammenreißen, um meinen nächsten Satz sagen zu können.

„Ich muss nur aufs Klo, bin gleich da." Ich schenkte ihm ein schüchternes Lächeln, welches er erwiderte.

„Beeil dich!" Er zwinkerte mir zu und ich verließ den Loungebereich. Anscheinend waren die restlichen Vier schon wach, denn die Vorhänge der Kojen waren zur Seite geschoben und lautes Gelächter ertönte aus dem unteren Stockwerk.

Na super, dachte ich innerlich. Dann gab es jetzt erst einmal eine 'Quetscht – die – Alina aus – Fragerunde'. Im Vorbeigehen an meiner Koje ergriff ich ein paar frische Klamotten und huschte anschließend fast unbemerkt ins Badezimmer. Wieso ich fast sagte? Weil mich Louis erblickte, kaum hatte ich die letzte Stufe hinter mir gelassen. Mit einem flehenden Ausdruck im Gesicht bat ich ihn, den Jungs nichts zu sagen, woraufhin er mir ein unmerkliches Nicken schenkte und ich ins Badezimmer flitzte.

Dank der anschließenden Dusche fühlte ich mich wie neugeboren, sodass ich auch keine Bedenken fühlte, als ich mich erinnerte, dass ich gestern den Jungs von meiner Karriere erzählt und anschließend den neuen Song vorgespielt hatte. Ich war momentan einfach nur glücklich, leise vor mich hin summend schlüpfte ich in Jeans und einem lockeren T-Shirt, bevor ich mich schnell schminkte und mir mit einer Bürste durch die nassen Haare fuhr.

Zufrieden mit meinem Aussehen schloss ich die Türe auf und blickte geradewegs in die blauen Augen von Niall, welcher vor der Badezimmertüre stand und mir ein Lächeln schenkte. Unweigerlich hoben sich meine Mundwinkel. Ich erwiderte sein Lächeln, seine Augen begannen zu strahlen und erinnerten mich an einen strahlend blauen Himmel. Ich hätte ihn noch weiter anschauen können, doch da ertönte ein lautes Räuspern neben uns. Niall wandte sich mit einem entschuldigenden Blick dem Badezimmer zu. Er schloss hinter sich die Tür und ich blickte in die Richtung, aus der das Räuspern kam. Louis stand in einiger Entfernung und musterte mich mit fragenden Blick.

„Was?", fragte ich ihn patzig und ohne eine weitere Reaktion von ihm abwartend, lief ich die wenigen Stufen in den obersten Stock, wo ich die dreckige Wäsche in meine Tasche packte.

Ich ergriff meinen Schreibblock und ging zurück in die Lounge, wo ich meine Gitarre sorgfältig in einer der Ecken abgestellt vorfand. Im Schneidersitz auf dem schwarzen Leder sitzend, schlug ich den ersten Akkord an und schloss die Augen.

Ich musste mich ablenken, Nialls Nähe verwirrte mich, Ich bekam in seiner Nähe Herzrasen, seine Stimme egal ob beim Sprechen oder beim Singen verursachte eine Gänsehaut auf meinem kompletten Körper. Ich durfte nicht zulassen, dass er mich durcheinander brachte.



Songwriting Girl - One Direction FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt