Kapitel 12

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Überarbeitete Version


Seit dem Abend als Niall und ich zusammen auf der Couch eingeschlafen und am nächsten Morgen aneinander gekuschelt wie ein Pärchen aufgewacht waren, verhielt Niall sich mir gegenüber anders.

Er hielt konstant Abstand, klar er war noch immer der freundliche, nette und zuvorkommende Ire, den ich kennengelernt hatte, aber das zufällig Berühren unserer Finger, das Strahlen seiner blauen Augen und auch eben seine innigen und zugleich liebevollen Umarmungen verschwanden.

In den ersten Tagen danach schien es nur mir aufgefallen zu sein, aber als dann am fünften Tag Zayn beim Frühstück meinte: „Niall? Was ist eigentlich los mit dir?", da blickte nicht nur ich Niall neugierig an. Niall, welcher sich gerade den letzten Bissen seines Brötchens in den Mund geschoben hatte, antwortete mit vollen Mund.

„Wasch solln dschen losch ssshein?" Er schluckte und wiederholte seinen Satz, „Was soll denn los sein?" Er klang unbekümmert, doch ich konnte sehen, dass ihn etwas hinter der Stirn beschäftigte.

Da ich fertig gefrühstückt hatte und ich den restlichen Tag für einen neuen Song nutzen wollte, stand ich auf und erklärte dann: „Jungs, bis später. Wir sehen uns nach eurem Interview", ohne ein weiteres Wort winkte ich in die Runde und verschwand aus dem Speisesaal.

Momentan befanden wir uns noch in Los Angeles und würden erst am heute Abend den Flieger nach Adelaide, Australien, nehmen. Daher hatten die Jungs bis auf einen kurzes Radiointerview den Rest des Tages frei.

Auf dem Weg zum Aufzug, kam mir schnellen Schritten Paul entgegen, welcher mich freundlich mit einem Lächeln begrüßte und dann im Speisesaal verschwand.

Ich musste grinsen, wahrscheinlich waren die Jungs am trödeln und Paul musste sie auffordern sich zu beeilen, um pünktlich los zufahren.

Ich stieg im dritten Stock, welcher komplett für den knapp zweitägigen Aufenthalt gemietet wurde, aus. Ein Bodyguard welcher den Gang versperrte nickte mit zur Begrüßung zu und ich durfte den Gang, auf dem mein Zimmer lag, betreten. Mit einer Keycard konnte ich die Zimmertür öffnen und stand wenig später im geräumigen Flur, welcher das Wohnzimmer mit meinem Schlafzimmer sowie dem Badezimmer verband. Vom Wohnzimmer konnte man durch eine Glastür den kleinen Balkon betreten, welcher zu dem Zimmer bzw. der Suite gehörte.

Als ich das erste Mal eines der Fünf Sterne Hotels betreten hatte, in denen die Jungs während der Tour neben der vereinzelten Nächte im Tourbus unter kamen, hatte ich vor Erstaunen nur große Augen gemacht, mittlerweile war ich daran gewöhnt, dass ich das große Kingsize Bett, die teuer aussehenden Möbel und die edlen Tapeten und Gardinen kaum beachtete.

Mit einem Lächeln dachte ich an den Tag zurück, indem ich zum ersten Mal ein Zimmer in so einem Hotel betreten hatte und die Jungs sich ein Lachen nur schwer zurückhalten konnten. Sie fanden es süß, wie ich alles Sachen sogar den dunklen Vorhang vor den Fenstern anfassen musste, um zu glauben, dass es wahr war, wo ich gerade war.

Nach einem erneuten Zähneputzen, um mein Reste des Frühstückes los zu werden, packte ich meine Gitarre aus. Ich hatte zwar noch keine Idee für einen neuen Song aber vielleicht würde mir eine Idee einfallen, wenn ich auf den Balkon gehen würde und die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen könnte.

Gesagt getan, ließ ich mich mit dem Rücken draußen an das Glasfenster herunter gleiten. Während ich meinen Blick in die Ferne richtete, fanden meine Finger wie von selbst ihre Position auf den Saiten und ich strich vorsichtig drüber.

Man konnte jetzt schon sehen, dass der Tag schön werden würde, da sich am Horizont die Sonne langsam ihren Weg über den wolkenlosen Himmel suchte und ich beschloss, die Jungs später zu überreden, mit mir was zu unternehmen. Vielleicht könnten wir ja in einen nahen Park und ein bisschen die Natur genießen. Das würde den Jungs nach dem ganzen Trubel ganz sicher gut tun.

Plötzlich schoss wusste ich, worüber ich singen konnte. Rasch ergriff ich meinen Block und Stift und kritzelte los. Immer mal wieder strich ich ein Wort durch, schrieb ein neues hinzu, kaute am Ende des Stiftes auf der Kappe herum, schüttelte den Kopf um dann wieder was durch zu streichen und es anders zu formulieren.

Diana, Let me be the one to

light a fire inside those eyes,

You've been lonely, You don't even know me,

But I can feel you crying, 


Diana, Let me be the one to

lift your heart up and save your life,

I don't think you even realize

Baby you'd be saving mine.

Langsam so schien es würde es etwas werden, mittlerweile hatte ich acht Zeilen, welche ich gut für einen Refrain fänden würde. Ich probierte die Gitarre hinzu zu nehmen, um schon einmal an der Melodie zu arbeiten, als ich auf die Uhr blickte und erstaunt feststellte, dass es schon drei Stunden her war, dass ich mich mit der Gitarre nach draußen gesetzt hatte.

Mit den Schultern zuckend widmete ich mich wieder meiner Gitarre und dem Refrain, als ich durch das Klopfen an der Zimmertür gestört wurde.

Etwas genervt, dass es heute so stockend war, rief ich herein und Liam und Louis betraten mein Zimmer.

„Hey Jungs!" Schnell versteckte ich den vollgekritzelten Zettel unter mir und lächelte den beiden braunhaarigen Jungs zu.

„Hi Alina!" Louis schenkte mir ein Lächeln, während Liam sich neben mich setzte.

„Was ist los, Jungs?" Mir schien es, als hätten die beiden etwas auf dem Herzen und so wie sich die beiden nun anschauen, schien ich recht zu haben.

„Erkläre du es ihr?" Louis nickte seinem Kumpel zu. Verwirrt blickte ich von ihm zu Liam, welcher sich räusperte und dann zu reden begann.

„Louis und ich würden gerne mal mit an einem Song arbeiten", ließ er die Bombe platzen, welche mich zum Lächeln zwang.

Es war irgendwie süß, wie die beiden vor mir hockten und mich fragend ansahen.

„Also würdet ihr gerne, selber mal was schreiben?", versuchte ich ihre Bitte zu verstehen.

„Versteh uns bitte nicht falsch, wir finden es absolut toll, dass du für uns schreibst", versuchte Louis seinem Freund zu Hilfe zu eilen. „Aber wir wollen uns auch weiterentwickeln. Dann irgendwann mal einen eigenen Song haben, den WIR geschrieben haben"

„Juuunngs, ihr müsst euch nicht verteidigen. Ich kann euch verstehen", erklärte ich und man konnte sehen, dass sowohl Liam als auch Louis ein Stein vom Herzen fiel. Ich zog mit einer raschen Bewegung den Zettel hervor, auf dem ich vorher herum gekritzelt habe und meinte dann: „Wenn ihr wollt, könnt ihr mir jetzt schon einmal helfen. Vielleicht fällt euch dazu was Gutes ein." Ich reichte Liam den Zettel.

Da ich schon bevor die beiden Jungs aufgetaucht waren auf Toilette musste, stand ich auf und erledigte mein Bedürfnis, während die Jungs sich über den Zettel beugten und Louis schon am kritzeln war.

Lächeln trat ich näher und ließ mich neben Louis wieder nieder.



Songwriting Girl - One Direction FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt