Songwriting Girl - One Direction Fanfiction

Kapitel 8

Überarbeitete Version

Eine Woche später befanden wir uns mittlerweile in Chula Vista, bzw, kurz vor der Abfahrt nach Los Angeles, die Jungs hatten den ganzen Tag mit Interview und Pressetermine zu kämpfen, was mich ein wenig schadenfroh grinsen ließ. Aufgrund einiger Pressetermine hatte ich die Fünf nur heute Morgen zum Frühstück gesehen, bevor Paul aufgetaucht war, um sie zum Mitkommen zu bewegen. Mittlerweile war es echt schon soweit, dass sie mich zu Begrüßung oder zum Abschied umarmten, wobei ich manchmal auch ein kleines Küsschen auf die Wange bekam. Besonders Louis und Liam waren kuschelbedürftig, mit Niall veranstaltete ich beim Essen meist ein Wettrennen, Harry und ich machten jeden Quatsch zusammen während Zayn und ich uns gerne im Fitnessraum der Hotels zum gemeinsamen Trainieren trafen.

Was die Fans von den Jungs anging, die Paparazzis hatten natürlich die Gerüchteküche angeheizt, als sie das gemeinsame Gruppenfoto von unserem Abflug in London auf Twitter und Instagram gestellt hatten, aber sowohl den Jungs als auch mir waren die Nachrichten und Kommentare unter den Fotos egal. Mittlerweile besaß ich selber Instagram, viele Fan Accounts der Jungs folgten mir seit Beginn, da die Jungs mich oft markierten.

Momentan lief also alles ziemlich ruhig ab, die Paparazzis ließen mich soweit es ging in Ruhe. Man spekulierte zwar, wer ich war und warum ich die Jungs begleitete, aber bisher war die Wahrheit in weiter Ferne.

Ich war froh, dass ich bisher dem Shitstorm und dem Hass mancher verrückter Fangirls umgehen konnte. Für den heutigen Nachmittag hatte ich mich mit Vici, meiner besten Freundin, welche leider in London geblieben war, verabredetet zu Skypen. Das letzte Mal hatte wir uns vor drei Tagen über das Handy gesprochen, was echt eine lange für uns war, denn wir hatten uns ansonsten immer fast jeden Tag gesehen.

Obwohl ich erst seit knapp einer Woche mit auf Tour war, fehlte sie mir sehr. Ich hoffte, dass Marc es irgendwie schaffen würde, dass sie mich mal besuchen könnte. Das wäre das Allergrößte, was ich mir gerade vorstellen konnte.

Da noch ein bisschen Zeit war, ergriff ich meine Gitarre, den Laptop und meinen Schreibblock und verließ mein Zimmer, um auf der Dachterrasse des Hotels weiter an meinen neuen Songs zu schreiben. Mir fehlten immer noch ein paar Strophen, die es perfekt machen würden.

Da die Jungs nicht da waren, konnte ich also die ungestörte Zeit nutzen und ein wenig experimentieren. Ich hatte vor einigen Tagen nachts aufstehen müssen, weil ich unbedingt ein paar Ideen für einen neuen Song aufschreiben müssen. Mittlerweile war die erste Strophe sowie ein Teil des Refrains fertig. Den Rest musste ich mir aber noch überlegen.

„Was zur Hölle?" Hinter mir erklang eine Stimme, die ich nach einigen Sekunden als die von Louis erkannte. Erschrocken drehte ich mich um und sah in einiger Entfernung die fünf Jungs im Türrahmen der Tür stehen, welche auf die Dachterrasse führte.

„Du singst?", stellte Harry die nächste Frage.

„War das gerade 'Stole my Heart?" Zayn schien den Song erkannt zu haben, den ich als letztes gespielt hatte, bevor mich die Jungs überrascht hatten.

„Oh mein Gott, sind das die Jungs?", kreischte Vici aus dem Laptop über Skype. Sie hatte ich während der letzten Minuten völlig vergessen. Ich hatte ja immer noch das Skypegespräch mit ihr offen, da ich ihr gerade neben den Anfängen des neues Songs auch ein paar ihrer Lieblingssongs vorgesungen hatte. Sie war neben Marc die Einzige, die meine Stimme während des Singens zu hören bekam. Hektisch versuchte ich meinen Ordner mit den Songtexten zu zuklappen, und klappte auch noch gleichzeitig mit einem entschuldigenden Lächeln den Laptop zu. Von Vici bekam ich ein aufmunterndes Lächeln geschickt, bevor der Bildschirm sich schwarz färbte.

„Was macht ihr denn hier?", versuchte ich rasch das Thema zu wechseln. Ich packte meine Gitarre schnell in ihre Tasche und schloss sie. „Habt ihr keine Termine?, versuchte ich weiter das Thema zu wechseln, doch Niall hob seine Hand und unterbrach mich: „Spielst du noch einmal für uns?" Dabei schaute er mich mit einem bettelnden Blick an, der jedem Hundewelpen Konkurrenz machte.

„Nein!" Zusätzlich schüttelte ich meinen Kopf und sprang übereilt auf. „Sorry aber ich kann das nicht!" Mit den Worten versuchte ich mich samt dem der Gitarrentasche, dem Ordner und meinem Laptop unter dem Arm an den Jungs vorbei ins Innere zu quetschen.

Wie es kommen musste, rutschte mir mein Laptop aus den schweißnassen Fingern. Ich fluchte, versuchte gleichzeitig meine Tasche auf der Schulter zu halten, als plötzlich sich der Ordner unter meinen Achseln sich selbstständig machte.

Er fiel zu Boden, sämtliche Zettel, bunte Notizkleber und auch eben die einzelnen Blätter der handgeschriebenen Songtexte verteilten sich auf dem Boden. Entsetzt blickte ich auf den Boden, nicht imstande mich nach meine Sachen zu bücken. Ich spürte, wie es mir kalt den Rücken herunter lief. Mir wurde plötzlich schwindelig und ich hielt mich an der nächstbesten Person, welche neben mir stand fest.

„Alina?" Besorgt hielt mich Niall fest während, die restlichen Fünf sich zu meinen Sachen auf dem Boden bückten.

„Das ist doch...", stammelt Zayn und hob das Blatt auf welches ich 'Gotta be You" geschrieben hatte.

Er griff sich ein weiteres Blatt Papier. „Das kann doch nicht sein?" Ich erkannte 'Rock me' in seiner rechten Hand.

Verwirrt blickten ihn die anderen Vier an, verstanden wohl die Welt nicht mehr.

„Warum hast du die Songtexte von 'Gotta be you' und 'Rock me' und das dann noch als signierte Exemplare?" Er zeigte die Blätter seinen Bandkollegen. Niall hatte mich in der Zeit losgelassen und nahm ihm ein Blatt aus der Hand, währenddessen hatte ich mich still und heimlich an den Fünf vorbei geschoben. Den Laptop fest im Griff und die Gitarrentasche auf der Schulter erklärte ich flüsternd: „Ihr versteht das nicht!" Ohne ein weiteres Wort, aber mit Tränen in den Augen drehte ich mich auf dem Absatz um und rannte in die Richtung zu meinem Hotelzimmer.

„Alina!" Das war das letzte was ich von den Fünf zu hören bekam, bevor die Glastür hinter mir zuschlug.