Kapitel 7

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Überarbeitete Version


Völlig gerädert vom Jetlag und dem jetzt anschließenden unruhigen Schlaf, den ich mir direkt nach der Ankunft gegönnt hatte, blickte ich fragend Liam an, welcher vor wenigen Sekunden an meiner Zimmertür vom Hotel geklopft hatte.

„Oh, habe ich dich geweckt?" Er klang schuldbewusst und lächelte mich zerknirscht an.

„Schon okay!" Müde fuhr ich mit einer Hand durch meine Haare und musterte ihn. Er sah, so aus, als wäre er kurz vor dem Absprung, um irgendwohin zu gehen. Ich blickte an ihm vorbei in den Flur und sah schräg gegenüber die restliche 4/5 der Band im Türrahmen lehnen.

„Um darauf hinzu kommen, warum ich dich geweckt hatte, ich wollte fragen, ob du vielleicht mit zum Soundcheck willst? Das bekommst du schon mal einen ersten Eindruck wie so ein Konzerttag abläuft", erklärte Liam sein Auftauchen und schenkte mir erneut ein Lächeln.

„Klar gern!" Ich blickte an mir herunter und spürte wie meine Wangen sich vor Verlegenheit röteten. Ich hatte ihm in kurzen Shorts und meinem Schlaftop die Türe geöffnet.

„Aber dann würde ich mich eben schnell frisch machen, wann müsst ihr los?", hakte ich nach.

„Schaffst du es in einer halben Stunde? Wenn nicht auch nicht schlimm, dann warten wir auf dich", bekam ich meine Antwort.

„Eine halbe Stunde schaffe ich. Wo soll ich dann hinkommen?" fragend hob ich meine Augenbrauen.

„Einfach schräg gegenüber, wo die restlichen Idioten sind!" Mit den Worten drehte er sich lachend um und ließ mich allein auf dem Gang zurück.

Grinsend schloss ich hinter mir die Tür und beeilte mich um ein einigermaßen gutes Outfit zu finden.

Ich kämmte mir die Haare, deckte meine Augenringe mit Concealer ab und tuschte meine Wimpern neu.

Keine 15 Minuten später stand ich im Gang des Stockwerkes, dass das Management für uns komplett gebucht hatte, denn neben den Fünf, hatte auch die Band, die ganzen Bodyguards und eben auch Lou, welche ich schon beim Musikvideodreh kennengelernt hatte ein Zimmer für sich. Besonders auf das Wiedersehen mit Lou freute ich mich riesig, welche ich direkt vom ersten Moment in mein Herz geschlossen hatte.

Lautes Gelächter erklang hinter der Zimmertür, wobei ich nicht wusste, wer überhaupt hier im Zimmer schlief. Ich beeilte mich zu klopfen. Wenige Sekunden später stand mir ein grinsender Harry gegenüber, der mich erst einmal von Kopf bis Fuß musterte.

„Du siehst gut aus!" Er nickte noch einmal bestätigend mit dem Kopf und zog mich mit sich in das Zimmer. Ungläubig blickte ich mich um. Wir waren gerade mal knapp ein paar Stunden eingecheckt und das Zimmer sah aus, als wäre dort ein Sturm durchgefegt. Überall Klamotten, Schuhe und Chipstüten. Es schien Nialls Zimmer zu sein, denn er war der Einzige der völlig entspannt mit Schuhen an den Füßen auf dem Bett lag und eine Tüte Chips futterte. Es schien also kein Gerücht zu sein, dass er egal wo und auch egal wann was essen konnte.

„Du bist schon fertig?" Liam hob erstaunt seinen Blick vom Handy. Wahrscheinlich hatte er mit Sophia geschrieben, so glücklich wie er gerade strahlte.

„Ähm ja?" Unsicher blickte ich an mir herunter. Schwarzer Rock, dazu eine Jeansbluse, welche ich mir in den Bund des Rockes gesteckt hatte, dazu eine schwarze durchscheinende Strumpfhose. Da mir bewusst war, dass ich wahrscheinlich nicht mehr vor dem Konzert zum Hotel zurückkehren würde hatte ich mich für meine schwarzen Vans entschieden, da sie um einiges bequemer waren, als Schuhe mit Absatz. Auf meiner Schulter hing der Träger meines schwarzen Rucksackes, der mein ständiger Begleiter war.

„Ich dachte immer, dass Frauen lange brauchten!" Er hob abwehrend seine Hände in die Höhe und versuchte eine ernste Miene zu machen. Als jedoch sein Mundwinkel zu zucken begann, konnte ich nicht anders und lachte laut auf.

Von diesem Geräusch überrascht hoben alle fünf Jungs ihren Blick in meine Richtung und sahen mir dabei zu, wie mir vor Lachen die Tränen aus den Augen liefen, bevor sich von selbst anfingen zu lachen.

„Was Liam eigentlich sagen wollte, du siehst gut aus!" Zayn war der Erste, der sich wieder beruhigte und mir ein kleines Lächeln schenkte, was ich dankbar erwiderte.

„Danke, ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich in der Anwesenheit von euch anziehen sollte, also bezogen auf die Fans, wenn sie mich sehen sollten." Verlegen senkte ich meine Blick.

„Zieh einfach das an, was du magst und indem du dich wohlfühlst. Was die anderen von dir denken, sollte dir völlig egal sein", gab mir Harry den Tipp und zwinkerte mir mit seinen unglaublich grünen Augen zu.

Es klopfte an die Tür und wenig später ertönte Pauls Stimme. „Jungs, seid ihr endlich soweit?"

„Wir kommen", schrie Niall zurück. „Habt ihr Alina gefragt, ob sie mitkommt?" Louis, der in der Zwischenzeit, in der die Jungs ihre Handys einstecken, schon die Zimmertür geöffnet hatte, schien mit Paul zu reden, denn nur Gemurmel war zu hören.

Gefolgt von den restlichen Vieren stand ich dann vor Paul, der mich mit einem zufriedenen Lächeln musterte.

„Alina, hast du vielleicht deine Sonnenbrille dabei? Wegen der Fans. Ich weiß nicht, von wem die das mitbekommen haben, aber gefühlt 100 stehen vor dem Hotel und kreischen, was das Zeug hält", wandte sich Paul als Erstes an mich. Auf seine Frage holte ich rasch meine Sonnenbrille aus dem Rucksack und setzte sie mir auf die Nase, er nickte zufrieden.

„Jungs?" Wie abgestimmt setzten sich auch Niall und Liam eine Sonnenbrille auf die Nase, während Louis eine Cap auf sein Haar setzte und Harry und Zayn nur mit den Schultern zuckten.

Unauffällig versuchte ich den Fünf zu folgen, dank Paul und Preston an unserer Seite und den restlichen Bodyguards, welche die Fans zurück hielten, war ich weniger nervös als gedacht. Schnell ließ ich mich im Van neben Harry, auf den mittleren Sitz fallen, neben mir setzte sich Liam ans Fenster. Shawn schlug schnell die seitliche Türe zu, bevor er sich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Paul saß schon hinter dem Lenkrad und fuhr los, kaum waren alle eingestiegen.

Während die Jungs sich aufgeregt unterhielten und ununterbrochen Quatsch machten, ließ ich meinen Blick gedankenverloren nach draußen wandern. Ich war von den vielen Eindrücken leicht überfordert, es war einfach nicht meine Welt, in der sich die Jungs bewegten. Ich wusste, nicht wie ich mich verhalten sollte. War das richtig? War das falsch? Ich stand in der Öffentlichkeit, was ich bisher immer vermieden hatte.



Songwriting Girl - One Direction FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt