⟪ 𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 𝑡𝑤𝑒𝑛𝑡𝑦-𝑠𝑖𝑥 ⟫

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⊶✮⊷
To want to forget someone
means to think of him.
⊶✮⊷

【2014】

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【2014】

Das ganze Weinen machte mich so müde, dass ich irgendwann einfach einschlief. Als ich wieder aufwachte, war das erste was ich tat, mich an den Streit mit Bucky zu erinnern. Es war vorbei. War es überhaupt mal etwas? Ich unterdrückte die aufkommenden Tränen und stand langsam auf. Als ich in meinem Bad in den Spiegel sah, hatte ich das Gefühl, vor einem Zombie zu stehen. Mein Gesicht war aschfahl, meine Augen gerötet während sie dunkle Augenringe zierten. Meine Haare waren ganz zerzaust, was ich aber mit einem Kamm sofort wieder in Ordnung brachte.

Meine Augenringe konnte ich mit etwas Concealer kaschieren, wah, wie ich Schminke hasste, aber ich wollte mir vor den anderen eben nichts anmerken lassen. Ich puderte mein Gesicht ein klein wenig, Mascara lies ich vorbeugend weg, ich hatte keine Lust, falls mir wieder die Tränen kommen, alles verschmiert in meinem Gesicht zu haben. Schließlich zog ich mir noch etwas anderes an und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Ich sah wieder wie ich aus, nur meine Augen waren noch ganz leicht gerötet, aber das wird wohl keinem auffallen. Ich straffte meine Schultern und lief aus meinem Zimmer. Ich musste mir dringend den Kopf frei kriegen. Ich brauchte jemand, mit dem ich reden konnte. Ziellos lief ich durch den Tower, darauf bedacht, nicht Tony oder Bucky über den Weg zu laufen.

„Cassy?" erschrocken wirbelte ich herum und blickte direkt Loki in die Augen. „Loki?" flüsterte ich überrascht und stürzte mich in seine Arme. Er fing mich etwas überrascht auf und strich mir über den Rücken. „Hey, was ist denn los?" „Können wir irgendwo hin, wo wir reden können?" murmelte ich traurig und senkte meinen Blick. „Sicher, komm mit." Er zog mich mit sich in ein Zimmer, das jetzt wohl ihm gehörte. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er also auch hier lebte. „Setz dich." er wies mit der Hand auf sein Bett, während er einen Stuhl zu sich zog und sich vor mich hinsetzte. „Also, schieß schon los. Ich höre dir zu." Seufzend fuhr ich mir mit der Hand durchs Gesicht. Kurzerhand stand ich auf und drückte mein Rock wieder etwas nach unten. Loki erstarrte kurz, als er das Brandmark sah, das sich dunkel von meiner Haut abzeichnete. „Was.....ist das?" „Mein Vater hat es da angebracht, als ich noch im Bauverlauf war" murmelte ich und setze mich wieder. „Loki, ich bin nicht mehr ich selbst. Vielleicht habe ich noch den selben Geist, die selben Organe und das selbe Aussehen, aber das bin nicht mehr ich. Ich habe.....ich fühle mich wie eine Waffe meines Vaters, was ich ja, wie sich herausstellte, auch bin. Ich bin nicht mehr ich." Loki sah mich geduldig an und ließ mich einfach mein Herz ausschütten.

„Cassy, ich verstehe deine Sorgen und deine Ängste, aber schlussendlich spielt doch der Körper meist eine niedrigere Rolle. In Grunde bist du ja immer noch Cassy, nur.....in einem anderen Körper." Ich seufzte wieder auf, er verstand mich also auch nicht. „Meine Organe spielen manchmal verrückt. Es ist so komisch, als wären sie nicht wirklich ein Teil von mir. Und da ist immer dieses hibbelige Gefühl, was ich in meinen Beinen spüre. So, als ob ich durchgehend rennen möchte. Er hat mich einfach viel zu sehr overpowert. Und aus welchem Grund? Weil er mich gegen Hydra einsetzten will? Als Waffe?" Loki stand nun auf und kniete sich vor mich hin. Seine Hände ergriffen meine und er blickte zu mir auf. „In diesem Punkt magst du vielleicht Recht haben. Aber wie kennen Tonys genaue Beweggründe dazu auch noch nicht, oder die von Bruce. Vielleicht kann er dir ja weiterhelfen?" Interessiert horchte ich auf und sah ihm in die Augen. Ja, vielleicht hatte er Antworten auf meine vielen Fragen. Seufzend blickte ich auf meine Hände, die er immer noch hielt. „Ja, vielleicht......" murmelte ich desinteressiert. Die ganze Sache machte mir dann doch mehr zu schaffen als ich dachte. Ich hatte Angst.....und zwar vor mir selber.

Ich wusste nicht, was ich war, wusste nicht, zu was ich fähig bin oder ob man mich gar beherrschen konnte. „Ich bin kein Mensch mehr." Loki sah mich lange an und schüttelte dann den Kopf. „Du magst vielleicht in einem anderen Körper sein, aber dein Geist ist der selbe und der ist menschlich." Er stand auf und zog mich mit sich. Tief sah er mir in die Augen. „Du bist noch immer du selbst, so war ich hier vor dir stehe, du kannst das." Ich hob meinen Blick und sah in dankbar an. Ohne zu zögern schlang ich meine Arme um ihn und presste meinen Körper an ihn. „Danke...." Loki war sichtlich verwirrt mit dieser Reaktion, doch spürte ich schon einen Moment später seine Arme auf meinem Körper. Mein Kopf, der eben noch auf seiner Brust gelegen ist, hatte ich nun gehoben und sah zu ihm hoch. Der Abstand unserer Gesichter war ziemlich kurz und das war der Moment, in dem mir irgendetwas in meinem Gehirn sagte; so und jetzt denkst du nicht mehr, jetzt machst du nur noch. Und so geschah es, dass ich meine Lippen auf Lokis legte. Ich spürte, wie er erschrocken aufkeuchte und seinen Kopf wegzog. „Cassy, was....?" Doch weiter kam er nicht, da ich einfach wieder meine Lippen auf seine drückte und ihn stürmisch küsste. Diesmal gab er nach, er entspannte sich und ließ sich in den Kuss fallen, den ich später noch bereuen werde.

Seine Hände fuhren unkontrolliert an meinem Körper entlang, sein Atem so wie meiner ging stoßweise. Ich wusste nicht, was ich hier tat, es schien als wäre jegliche Vernunft aus meinem Körper gewichen. Vergleichbar mit Bucky's Küssen war das hier nicht. Ich fühlte nämlich rein gar nichts. Keine Schmetterlinge schwirrten in meinem Bauch, kein Herzflattern, nichts. Der Kuss war monoton und doch tat er irgendwie gut. Auf einmal drückte er mich nach hinten und fiel mit mir zusammen auf's Bett. Keuchend löste ich mich von ihm und beobachtete ihn dabei, wie er sein Shirt auszog. Ich richtete mich auf und zog ihn am Nacken wieder zu mir herunter, sobald er das Kleidungsstück weggeworfen hat. Ich sollte es nicht tun, es ist falsch, aber gleichzeitig fühlte es sich auch so gut an, so befreiend. Ich wollte einfach vergessen können, den Schmerz in eine kleine Schachtel packen und einfach verstauen. Ich küsste ihn wild und berührte ihn innig und er ließ es zu. Immer mehr Kleidungsstücke fielen zu Boden, bis er schlussendlich mit einem heißen Stöhnen in mich eindrang und mich an den Rand des Vergessens katapultierte. Stöhnend hielt ich mich an ihm fest und gab mich der Sache hin. Er stieß zügellos in mich, nahm mir jegliche Sorge und half mir zu vergessen.

Half mir, Bucky zu vergessen.

⊶✮⊷

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