⟪ 𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 𝑡𝑤𝑒𝑛𝑡𝑦-𝑓𝑖𝑣𝑒 ⟫

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⊶✮⊷
Only when you stumble
do you pay attention to the path.
⊶✮⊷

【2014】

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【2014】

Es war unfassbar, meine gesamte Welt brach zusammen. Ich war eine Waffe, keine Tochter, kein Mensch. Ich war eine Maschine mit menschlichen Organen, ich war eine Waffe. Ich war eine verdammte Waffe. Clarisse hatte recht, ich war nicht frei. Immer wieder blickte ich am Abend in meinen Spiegel und sah die Inschrift Stark Industries an. Wieso war mir das davor nicht aufgefallen? Ich schluckte einfach nochmals stark und meine Wut entwickelte sich nun langsam zu etwas ungesundem. Ich ballte meine Faust und sprang sofort aus dem Fenster. Ich sprang gerade wirklich vom 10 Stock hinab. Ich spürte die starke Luft, die mich versuchte irgendwie zu bremsen, obwohl die Schwerkraft stärker war. Ich landete unten auf meinen Beinen, brach mir nichts, verstauchte mir nichts. Ich war vollkommen heil. Ich stand wieder richtig auf, mit einem kalten Blick und lief nun los. Ich konnte meine Umgebung hören und suchte nun nach Clarisse. Bingo, sie lief gerade die Straßen entlang wie ein kleines, unschuldiges Mädchen, was nicht vollkommen durchgeknallt ist und nicht mal ein Mensch war. Nun rannte ich los. Ich wusste nicht, wie viel ich gerade drauf hatte, aber gesund war es nicht mehr.

An meinem Ziel angekommen, riss ich sofort Clarisse zu Boden. Sie war zwar eigentlich wie ich, aber erstaunlicherweise hatte sie mich nicht kommen sehen. Sofort etwas erschrocken blickte sie zu mir auf, doch bevor sie groß reagieren konnte, drückte ich ihren Hals zu und blickte sie kalt an. Ich saß auf ihren Beinen und ihre Hände hielt ich am Boden. Sie war verdammt nochmal wehrlos, obwohl sie gerade mit einer Stärke eines Elefanten oder größer gerade gegen mich drückte. Ich war aber stärker und offensichtlich auch flinker. Da sie wohl doch noch funktionierende Lungen hatte, wurde sie schlussendlich durch den Luftmangel bewusstlos. Ich packte sie, warf sie einfach auf meine Schulter als wäre sie ein Sack Kartoffeln und lief los. Ich lief zum Stark Tower, zu meinem Vater. Er sollte sehen, was für eine tolle Waffe er hatte.

Als ich den Aufzug erreichte, betrat ich diesen, wurde dabei auch von vielen schief angeguckt, jedoch blickte ich kalt weiterhin gerade aus. Der Aufzug fuhr hoch, ich war zum Glück alleine. Stockwerk 8 war mein Ziel, was ich nach wenigen Sekunden erreichte. Kalt lief ich also zum Tisch, an dem gerade alle Avengers freudig redeten und sich amüsierten, darunter auch mein Vater. Ich schmiss jedoch, als ich nah genug war, Clarisse einfach auf den Tisch. Alle starrten geschockt zu mir, doch ich sah kalt zu meinem Vater. "Herzlichen Glückwunsch, du hast die bessere Waffe gebaut" und mit diesen Worten wurde mein Gesichtsausdruck trauriger. Ich wollte mich abwenden und gehen. „Cassy warte, ich-" „Schon gut Vater.....oder soll ich dich lieber Boss nennen?" „Cassy nein, du verstehst das völlig falsch!" versuchte sich Tony zu rechtfertigen, der nun leicht panisch wirkte. Ich drehte mich um und schob meinen Rock etwas nach unten, damit man das Brandzeichen sah.

„Was soll ich daran falsch verstehen? Vielleicht, dass wir Hydra ähnlicher sind, als wir dachten? Du bist mir nicht länger eine Erklärung schuldig." flüsterte ich den Tränen nahe und stürmte aus dem Raum. Nun konnte ich meinen Tränen freien Raum lassen. Ich hatte gerade nur ein Ziel und das war im selben Stock wie mein Zimmer. Ich klopfte nicht an, sondern stürmte einfach hinein. Bucky hob erschrocken den Kopf. Er stand Oberkörperfrei vor seinem Kleiderschrank, von dem er nun abließ und mich auffing, als ich in seine Arme fiel. „Cassy, was ist los?" Ich antwortete nicht, sondern schluchzte nur leise an seine Brust. Eigentlich zeigte ich nicht gerne meine Schwäche, aber bei ihm konnte ich es einfach. „Mein Vater ich.....bin seine Waffe." Erschrocken drückte Bucky mich von sich und sah mir in die geröteten Augen. „Cassy, was redest du da? Tony liebt dich. Er würde dich doch niemals als Waffe sehen. Du bist doch seine Tochter." Ich schniefte kurz, ehe ich wieder meinen Rock etwas nach unten schob und so die Aufschrift aufdeckte. Bucky sah auf das Zeichen und wieder zu mir hoch. „Nein, aber.....wieso?" Ich umarmte ihn einfach wieder und seufzte leise.

„Weißt du, manchmal habe ich das Gefühl, dass wir uns nicht so sehr von Hydra unterscheiden wie wir dachten." Erschrocken löste er sich wieder. „Nein....wir sind nicht wie sie, Cassy!" knurrte er, seine Augen hatten einen dunklen Ton angenommen. „Hast du vergessen, wie sie mich gefoltert haben? Wie sie mich als ihre Waffe eingesetzt haben?" Wütend sah ich ihn nun auch an. „Ach ja und was bin ich dann? Für was wollte mein Vater eigentlich diese Baupläne? Sie waren ja wohl eigentlich nicht dafür gedacht, mich aus dem Tod zurück zu holen! Wer weiß, vielleicht will er ja aus uns allen Kampfmaschinen machen, die er gegen Hydra einsetzten kann." Ich merkte gar nicht, dass ich einen lauteren Ton angenommen hatte, doch erschrak ich, als Bucky mich plötzlich anschrie. „Wir sind nicht Hydra, Cassy! Tony muss einen guten Grund dafür haben, du bist seine Tochter! Warum redest du so von deinem eigenen Vater?!". Perplex machte ich einige Schritte zurück und schluckte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hat, hinunter. „Du stellst dich auf die Seite meines Vater? Gegen mich?! Ich dachte wir....."

Ja was waren sie eigentlich? „Das ist es eben Cassy. Merkst du es denn nicht?! Wir sind zu verschieden.". Während ich ihn mit aufgerissenen Augen ansah, blickte er zu Boden und wendete sich von mir ab. Hatte er gerade.......? „Geh, Cassy." murmelte er nur noch. Ich schluchzte auf und hielt mir sofort die Hand vor den Mund. "Zum Ficken war ich gut genug...", zischte ich, danach wirbelte ich herum, stürmte aus seinem Zimmer. Ich wollte weg, einfach nur weg. In meinem eigenen Zimmer angekommen, schloss ich direkt die Tür ab und ließ mich an dieser hinuntergleiten. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und ließ meinen Tränen einfach freien lauf. Wieso schmerzte er so sehr? Warum musste Liebe so grauenvoll weh tun? Ja, war es denn überhaupt Liebe? Liebte ich nur ihn und er sah in mir nur einen Zeitvertreib? Mein Herz brach in tausend Teile,  ich fühlte es regelrecht. Etliche Tränen rannten über mein Gesicht, unaufhörlich. Ich wollte einfach nur, dass diese gottverdammten Schmerzen vergingen, ich wollte ihn vergessen, ihn in die hinterste Ecke meines Kopfes verbannen und ihn dort einfach einsperren, damit er niemals wieder in meinen Gedanken erscheinen kann. Ebenso wollte ich das bei meinem Vater. Ich dachte wirklich, ich werde geliebt. Doch zwei der wichtigsten Menschen meines Lebens hatten mich so eben hintergangen und mir das Herz gebrochen auf die brutalste Weise, die man sich nur vorstellen kann.

⊶✮⊷

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