⟪ 𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 𝑠𝑖𝑥 ⟫

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⊶✮⊷
People will go after the
thing they fear most
⊶✮⊷

⊶✮⊷❞People will go after the thing they fear most❝⊶✮⊷

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【2014】

Nachdem ich wieder einigermaßen mein Bewusstsein wiedererlangt hatte, fühlte ich, wie schwer meine Augenlider tatsächlich waren. Es kostete mich die größte Mühe, sie nur einen kleinen Spalt zu öffnen. Es war wirklich so, wie als würde sie jemand zudrücken und versiegeln. Die Mühe hatte sich jedoch gelohnt und die letzten Kosten und Mühen verliefen relativ schnell, denn danach waren meine Augen voll Wegs geöffnet. Durch das geblendete und grelle Licht sah ich am Anfang nicht viel, doch dann entdeckte ich den selben Raum wie vorhin. Ich wollte mich bewegen, doch nachdem ich mit meinem Körper nur einen Millimeter zuckte, so spürte ich Fesseln an meinen Armen und sogar nun an meinen Beinen. Etwas empört sah ich hinab, doch dies sollte nicht für eine lange Dauer sein, denn jemand packte mich am Kinn und drückte dies sofort etwas fester hinauf. Ich erblickte nun das relativ bekannte Gesicht von dem, der mich gefoltert hatte.

Meine Haut fing an ihre Härchen aufzustellen, so als wären dies Stacheln, dass er mich ja nicht berühren konnte. Danach prickelte meine Haut, wohl hatte ich irgendeine Art Gänsehaut, die ziemlich extrem war. Sie entstand jedoch nicht, weil mir kalt war, obwohl ich sagen muss, in diesem Raum, in dem ich war, war es schon ziemlich frisch. Es war wirklich so, als wäre ich irgendwo Unterirdisch. Aber um zum Hauptthema zurück zu kommen: Sie entstand aus purer Furcht meinesgleichen, die den Raum nur erfüllte. Selbst wenn dieser Mann nicht irgendwie ansatzweise in meiner Nähe wäre, so würde ich meine Furcht auch sonst nicht bekämpfen können. Gekettet an eine Maschine, die dir die Qualen der Qualen liefern konnte und mit dieser doch kühlen Atmosphäre. Es war wie in einem schlechten Film, wie in einem schlechten Horrorfilm.

Bevor ich jedoch weiter über mein Leben und diesen raum philosophieren konnte, ließ der Mann mein Kinn wieder fallen, nachdem ich sein schelmischen Grinsen, was mit seinem ziemlich pädophilen Blick auf meine Brust gut harmoniert hatte, wahrgenommen habe.

Nun sah ich ihm nach, neugierig wohin er auch lief. Dem Mann störte es jedoch recht wenig, da er weiter lief und direkt vor dem Soldaten stehen blieb. Je mehr der Mann von mir sich ereilte, desto besser konnte ich ihn sehen, den Winter Soldier. Er hatte sich wohl hinter diesem Mann versteckt, denn ich bemerkte ihn gerade nach meinem Aufwachen, versteht sich, zum ersten Mal.

Ich wollte schlucken, doch meine Kehle brannte so sehr, bettelnd nach einem kühlen Wasser, am besten noch mit Sprudel verfeinert. Allein der Gedanke ließ mich für eine kurze Zeit vergessen. Als ich jedoch bemerkte, dass die Lippen beider Männer sich bewegten, jedoch kein Ton aus dessen Münder zu fliehen schien, bekam ich doch etwas Panik. Wieso hörte ich nichts? Selbst wenn sie auf Flüstern umsteigen würden, würde ich mindestens doch ein kleines Summen hören, aber nein! Ich hörte nichts, auch nicht das Rascheln der Fesseln, die sich mit meinem Arm rieben, je mehr ich ihn versuchte irgendwie ansatzweise anzuheben.

Der Mann bemerkte nun durch mein panisches Rummachen, dass wohl etwas nicht zu stimmen schien, also setzte er wieder den Fuß vor den anderen und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Seine Hand nun wieder an meinem Kinn positioniert musterte er mein Gesicht. Angst lag in meinen Augen, klopfte gegen meine schützende Sicht. Sofort war ich starr, atmete schnell, was man durch das aufkommende Beben meiner Brust ziemlich sah. Er jedoch fing wieder an zu Grinsen und nun doch wieder etwas zu sagen, aber ich verstand nichts, ich vernahm nichts. Kein einziger Ton wollte durch mein Trommelfell huschen, sich in mein Gehirn pflanzen und verstanden werden. Nein, nichts. Kommunizieren wurde mir wohl soeben erschwert.

Ich sah nur noch, wie dieser Typ sich von mir abwand und seinen Oberkörper erhob, jedoch die Hand nicht von meinem Kinn nahm und nun über seine Schulter hinweg zum Winter Soldier sah. Sein Mund öffnete sich und russische Töne wurden aus seinem Mund geschleudert, es war wohl ein Befehl.

"Оставайтесь с ней и убедитесь, что она не делает глупостей. Я должен проверить их слух." (Bleib bei ihr und pass auf, dass sie keine Dummheiten macht. Ich muss ihr Gehör überprüfen lassen), meinte der vermeintliche Chef zum Mann mit dem Metallarm. Dieser nickte nur stumm, sah stur weiterhin zum Mädchen. Sein Blick war so eiskalt, dass man sich verbrennen vermöge.

Mein Kinn war endlich wieder frei, denn der Mann verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Ich sah hinab zu meiner bebenden Brust, dann wieder hinauf, direkt in das Gesicht des eiskalten Killers vor mir. Hatte ich nicht eben was von Verbrennen gesagt? Na ja, zu spät. Könnte dieser Blick töten, so wäre ich vermutlich schon an einem Herzinfarkt gestorben, jedoch ließ mich dieser Blick nicht nur erschaudern, nein. Ich lernte den Hass kennen, einen intensiven zugleich. Noch nie hatte ich so viel Wut auf einmal verspürt, nicht mal gegen meine größte Rivalin in der Schule. Nein, ich wollte ihn tot sehen. Ich wollte ihn vor meinen Beinen betteln und liegen sehen, ihn aber dann auch erschießen zu dürfen. ja genau, dies wollte ich gerade in diesem Moment. Ich war wegen ihm hier, ich erlitt große psychische und physische Schmerzen und das alles nur wegen einem möchtegern Killersoldaten mit einem Metallarm? Oh, wären diese Fesseln ab, ich wäre Captain Marvel und Black Widow zugleich und würde ihn eigenhändig die Kehle ausreißen.

Da das Schicksal aber nicht gnädig mit mir ist, bekam ich leider so eine Chance nicht, jedoch sollte ich wenigstens gerettet werden. Mein Gehör war immer noch vollkommen im Arsch, aber ich spürte auf einmal diese enorme Hitze und den wilden Windstoß. Neben mir war gerade wirklich eine Bombe hochgegangen? Empört sah ich zur Seite, aber ich erblickte nur einen rot-gelben Anzug, sowie einen komplett schwarz-grauen. Leicht musste ich lächeln, denn mein Vater und ebenso sein Freund kamen, um mich zu retten. Doch die beiden schienen sich nicht erst um mich zu kümmern, nein. Sie griffen sofort den Winter Soldier an und müsste ich nicht auf Natasha achten, die nun direkt auch hinter dem aufgewirbelten Staub auftauchte, um mich zu befreien, so könnte ich theoretisch einen ziemlich epischen Kampf miterleben. Aber ich wollte ungerne sehen, wie mein Vater aufs Maul kriegt. Ohne mich nochmal um zu drehen, wurde ich von Natasha, nachdem sie die Fesseln gehackt und gelöst hatte, am Handgelenk mitgezogen, durch das nun faszinierte Loch. Mein Vater und sein Freund Rhodey hatten jedoch auch nicht vor all zu lange mit dem Winter Soldier einen Kaffee zu trinken, obwohl ich sicher war, dass mein Vater ebenso die gleichen dunklen Fantasien teilte, wie ich: Ihm die Kehle eigenhändig aufzureißen. Aber naja, der Traum musste wohl platzen.

Bevor ich jedoch wirklich groß über alles nachdenken konnte, wurde mir auf einmal wieder schwarz vor Augen und ich spürte nur noch mich mit dem Boden knutschen.

⊶✮⊷

SEDUCEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt