⟪ 𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 𝑜𝑛𝑒 ⟫

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⊶✮⊷
My life didn't please me,
so I created my life.
⊶✮⊷

【2014】

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【2014】

Hätte ich gewusst, dass dieser Tag der schlimmste in meinem Leben sein wird, hätte ich niemals auf das Klingeln meines Weckers um Punkt sechs Uhr gehört. Genervt stöhnte ich auf und mühte mich meinen Arm nach meinem Handy auszustrecken und ihn auszuschalten. Ich war noch halb im Tiefschlaf, als ich spürte, wie trocken mein Mund war, der schon ziemlich einer Wüste ähnelte.

Schlaftrunken stand ich also auf, bereit jederzeit aus dem Bett zu fallen und auf dem Boden weiter zu schlafen, jedoch würde dies mein Vater nicht zulassen und er würde mich selbst im Pyjama persönlich zur Schule tragen. Na ja okay, ersparen wir uns die Mühe. Er würde persönlich seinem Chaffeur sagen, er solle mich dahin fahren und mehr wäre da auch nicht. Nicht, weil er mich nicht liebt, auch wenn ich das manchmal denke, nein. Er war eben ein ziemlich vielfältiger Mann, der in seinem Business schwimmt.

Ich kann mich dabei aber nicht beschweren, denn nicht nur er profitiert davon. Je mehr ich mich mit meinen kastanienbraunen, jedoch teilweise mit einer unebenen Mischung aus feinstem Grün, Augen umsah, desto mehr fiel mir auf, dass es dringend mal notwendig sei, mein Zimmer komplett auf den Kopf zu stellen. Keineswegs, es war aufgeräumt und glänzte aus allen Nähten, jedoch hatte ich diese Konstruktion, sprich das Bett vor dem Fenster, der riesen 4k Fernseher direkt an der Wand vor meiner Schnauze, einen Schrank rechts neben meinem Bett, der zudem auch begehbar ist und eine kleine Kommode links neben der weiß gestrichenen Tür, langsam mal satt.

Meine Augen schimmerten nun die Wände ab, die nur vor Farben stolz grinsten. Lachsrosa war es, doch ich konnte diese Farbe nicht mehr sehen. Sie war wirklich schön und schon immer mein Stolz gewesen, jedoch musste auch mal was neues her. So stand ich auf, doch etwas zu schnell, denn meine Beine, die zudem sich wie ein Babypopo anfassen ließen, brachen innerlich zusammen und so entstand gefühlt ein Wackelpudding abwärts meiner Hüfte. Sofort hielt ich mich fest und ließ mich wieder auf mein Bett fallen. Mein trainierter Po polzerte was das Zeug hält und auch mein Wasserbett schien es nicht zu stören, aufzupassen, dass keinerlei Knochen brechen. Versteht mich nicht falsch, ich bin nur eine verdammte Diva.

Schon als kleines Kind alles in den Allerwertesten geschoben zu bekommen - hierbei lieber nicht wörtlich nehmen - knabbert schon ziemlich am gesunden Menschenverstand. Natürlich besitze ich diesen noch, doch eben wird dieser von Geld geziert. Am liebsten würde ich sowieso in der Schule damit rumrennen und es einfach um mich werfen, sodass es Geld regnet und jeder sich vor mich auf die Knie wirft, aber ich denke, da hätte mein Vaterchen was dagegen.

Ach so oh, ich habe mich ja noch nicht vorgestellt. Ich bin Cassandra Stark, ein 17 jähriges Mädchen, was durch ihren reichen Vater und den besten Nachhilfelehrern, na ja okay, keine richtigen Menschen, eher Maschinen, die mein Vater selbst zusammengebaut und programmiert hatte, mindestens zwei Stufen des Schulzweiges übersprungen hat und somit nun in die 13. Klasse eines Gymnasiums geht mit dem Schwerpunkt Medizin. Ja, ihr habt richtig gehört, Medizin.

Doch je mehr ich in meinen Gedanken schweifte und überlegte, wieso ich mich im Kopf mit mir selber unterhalte und mich gerade vorstellte, verflog die Zeit. Ein erneuter Blick auf den Wecker verriet, dass meine Mutter Pepper jederzeit nach mir rufen würde. Ein lautloser Seufzer entkam mir, als der digitale Wecker sein Hologramm in die Luft streckte und einen Timer von ca. fünf Minuten erschienen ließ. Ohne, dass ich groß darüber nachdenken und philosophieren konnte, verging der Timer im Sekundentakt hinab.

Ich stockte und mein Körper begann für eine kurze Zeit regungslos zu werden. Fünf Minuten nur? Oh Gott, ich hatte einfach mindestens zehn Minuten in meinen Gedanken verbracht!
Nun wurde es höchste Zeit für mich und ich rannte, als ich wieder die Kontrolle über meinen Körper hatte, los in den begehbaren Kleiderschrank. Nun sah ich meine gesamte Kleidung an. Der Schrank war so groß, dass mindestens eine gesamte Fußballmannschaft dadrinnen platz finden würde. So überlegte ich. Es war Sommer und heute sollten es mindestens 30°C warm werden. Natürlich würde es immer +/- sein, jedoch heiß genug für ein schickes Röckchen und ein tolles Oberteil.

Ich ging also näher an die Abteilung "Röcke und Kleider", drückte dort auf das Fach, was sich für eine kurze Zeit etwas hinein begab, je mehr Druck ich ausübte und sofort schoben sich die drei Fächer, die die Kleidung schützte, zur Seite. Ich konnte nun hinein greifen und meine Röckesammlung begutachten. Jede Farbe besaß ich, damit auch über die Primärfarben hinaus und gefühlt auch jedes Muster. Nun schweifte ich wieder in den Gedanken hinab und stellte mich in jedem Rock einzeln vor, also entschied ich mich für einen königsblauen Wildleder Rock, der zudem ziemlich gemütlich war und sich samtig anfühlte. Danach ließ ich mit einem weiteren Druck die drei Fächer schließen und so ging ich nun in die Abteilung "Sommerliche Oberteile". Dort wieder an ein Fach gedrückt und diesmal öffneten sich fünf Fächer. Nun musste ich etwas abschweifen, denn z.B. ein schönes rotes Oberteil würde definitiv sich mit dem Königsblau beißen. Also entschied  ich mich für ein schönes, dunkles und graues Bartigmuster, dies von einem bauchfreies und luftigen Oberteil geziert wurde.
⊶✮⊷
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Erstes Kapitel, check! Wollt ihr gleich noch eins? :)

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