Es war Jungkooks erster Kuss; mit einem Mann und überhaupt. Gleichzeitig war es auch der beste Kuss, den er je haben würde, das wusste er sofort. Er spürte Taes eine Hand auf seinem Oberschenkel, die sich abstützte, als der Ältere sich näher zu ihm beugte, und seine andere Hand, die seine Wange liebkoste, während seine Lippen ihr Übriges taten.
Der Kuss schmeckte so süß, so unglaublich süß, dass Jungkook sich nach mehr davon sehnte. Das Gefühl, Taes Lippen auf seinen zu spüren, seinen warmen Atem zu fühlen, seinen Duft wahrzunehmen, das alles ließ ein gewisses Feuer durch Jungkooks Adern brennen. Tae, der den Kuss offensichtlich gewollt hatte, verhielt sich dennoch äußerst vorsichtig, fast als würde er erst um Erlaubnis fragen. Aber Jungkook war nicht mehr zu bremsen gewesen. Die Berührungen ihrer Lippen ließen in seinem Bauch Feuerwerke explodieren, die ihn ermutigten, sich darauf einzulassen. Dennoch musste er erst seine Überraschung überwinden. Was war plötzlich los mit V? Er hatte nie etwas bemerkt. Hatte er vielleicht durchschaut, dass Jungkook heimlich für ihn schwärmte!? Das wäre zwar peinlich...aber wenn es so endete, konnte es so schlimm doch nicht sein. Es hatte sich angefühlt, als wäre er durch diesen einen, ersten Kuss für immer an Taehyung gebunden. Und das was folgte...
Jungkook öffnete die Augen und atmete scharf aus. Ein Kamm fuhr durch sein Haar. „Verzeihung", sagte die Angestellte, da sie wohl dachte, sie hätte ihm wehgetan. Der Maknae biss die Zähne zusammen und starrte mit unlesbarer Miene sein Spiegelbild an. Es starrte ausdruckslos zurück. Erinnerungen strömten auf ihn ein und er war sich nicht sicher, ob er sie durchleben wollte...
Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.
Natürlich wollte er das.
Er schloss die Augen und ließ die Welle von Eindrücken über sich zusammenbrechen.
Wie Taehyung ihn nach diesem ersten Kuss angesehen hatte. Seine Augen hatten förmlich Funken gesprüht – das klang total klischeehaft, aber genauso hatte es ausgesehen. So voll Energie und Leidenschaft... So dunkel und hungrig... und gleichzeitig verzweifelt und unsicher. V hatte den Mund leicht geöffnet, als wolle er etwas sagen, aber er war doch stumm geblieben. Oder Jungkook hatte es nicht gehört, Dank dem Rauschen in seinen Ohren. Taes Augen waren immer wieder hektisch zwischen JKs Augen und Lippen hin- und hergewandert. In ihnen hatte Jungkook Vernunft und Willen miteinander kämpfen sehen. Bis der Jüngere sich zu ihm gelehnt, die Hand in Taes Shirt gekrallt und ihn zu sich gezogen hatte, um ihn von sich aus zu küssen. Er wollte nicht, dass das schon alles gewesen sein sollte. Dass es endete, bevor er überhaupt angefangen hatte. Im Nachhinein betrachtet fragte er sich, ob er sich das überhaupt hätte herausnehmen dürfen. Schließlich hatte er Tae damit eine schwerwiegende Entscheidung abgenommen. Nein, dachte er bei sich, hätte ich es nicht getan, so wäre seine Entscheidung vielleicht anders ausgefallen – und zwar nicht zu meinen Gunsten. Einmal im Leben darf ich auch ein bisschen egoistisch sein!
Wie Tae ihn förmlich verschlungen hatte, als er gemerkt hatte, dass Jungkook es wollte. Und auch, wenn diese Küsse ihm komplett den Verstand vernebelten, so hatte Kookie sehr wohl gemerkt, wie Taes Hand, die auf seinem Bein lag, langsam nach seiner eigenen Hand gegriffen hatte, die in seinem Schoß ruhte. Wie seine Fingerspitzen sich dort plötzlich selbstständig gemacht hatten – kurz hatte JK befürchtet, Tae wolle seine Hand wieder loslassen, doch er lag falsch – und ihn sanft zu streicheln begonnen hatten. Dort. Wo er noch nie gestreichelt worden war. Er wusste noch ganz genau, wie er den Kuss unterbrochen hatte und zurückgewichen war, weil er nach Luft schnappen musste. Er war sich einfach sicher, dass das ein Traum war. Anders konnte er sich die Situation nicht erklären. Aber konnte ein Traum wirklich so real sein, dass man Berührungen spürte?
Wie hastig er geatmet hatte und wie ihm das Blut in die Wangen gestiegen war... Dieses Gefühl, es war so ungewohnt. Nicht unangenehm zwar, aber dass ausgerechnet Taehyung...
Jungkook hatte keuchen müssen, als Tae trotz der verunsicherten Blicke, die er ihm zuwarf, nicht aufhörte. Er hatte einfach wissen müssen, wie gut es sich anfühlte und dass Jungkook ihn gehasst hätte, wenn er wirklich aufgehört hätte. Wie Tae ihn angesehen hatte; mit einer unmöglichen Ruhe im Blick, gepaart mit einer solchen Selbstsicherheit, dass Jungkooks Herz aus der Brust zu springen schien, so schnell hatte es geschlagen. Taes Blick schrie förmlich: Magst du es? Ich weiß, du magst es. Willst du, dass ich aufhöre? Ich weiß, dass du es nicht willst. Und ich werde es auch nicht. Es fühlt sich zu gut an.
Wie erschrocken der Jüngere zum Anfang gewesen war. Es war irgendwie verrückt, von seinem besten Freund, seinem Bruder, auf den er aber eigentlich einen Crush hatte, dort berührt zu werden. Es hatte aber nicht lange gedauert, da hatte er Gefallen daran gefunden. Er hatte Augen geschlossen und angefangen, es zu genießen. Als ein leises Geräusch seine Lippen verließ, dass er so gar nicht von sich kannte, da war ihm klar geworden, dass er mehr wollte. Und Tae hatte es genau gewusst.
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Ein Fehler? [Taekook]
FanfictionNach einer gemeinsamen Nacht lässt Taehyung seinen Bandkollegen Jungkook einfach fallen. Der will das aber nicht so hinnehmen und stellt ihn zur Rede. ~Drama, Baby, Drama ~Taekook ~bisschen smut, aber nur zwei oder drei Teile ~just bangtan stuff \ab...