Ein Fehler? [Taekook]

Teil 17

Jungkook trat in den Raum mit den Toilettenkabinen ein. Es sah fast genauso aus wie das Zimmer, das er gerade verlassen hatte. Die Wände waren ähnlich gestrichen und auf derselben Höhe hing die Borte. Der einzige Unterschied bestand nur darin, dass es kein Waschbecken in der Mitte gab. Gegenüber der Tür befanden sich fünf weiße Kabinen und in der Ecke neben der Tür verstaubte ein Strauß heller Kunstblumen. Sie waren sicher mal weiß gewesen, aber der Staub ließ sie gräulich erscheinen. Kookie beschloss, erst die Tür zu schließen und so die Kamera abzuschirmen, um sich dann genauer umzusehen, doch dazu kam es nicht.

Seine Hand lag noch auf der Klinke, da schlang Tae, der plötzlich aus dem Nichts gekommen zu sein schien und hinter ihm stand, seine Arme um den Jungen. Der erschrak kurz, atmete dann aber erleichtert auf und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Natürlich vergebens, Tae konnte sein Herz schneller schlagen hören.

„Was ist los? Hast du doch jemand anderes erwartet...?", schnurrte Tae ganz nah neben Jungkooks Ohr. Der kicherte, weil Vs Atem ihn kitzelte. „Hm, vielleicht...?", sagte er und legte seine Hände auf die von Taes, die der Ältere vor seinem Bauch verschränkt hatte. Der grinste. „Das ist aber wirklich schade. Sehr bedauerlich...", murmelte er. Jungkook spürte, wie der Griff um seine Hüfte enger wurde. Und plötzlich wanderte Taes warmer Atem, der nun leicht seinen Nacken liebkoste. Dann spürte Kookie sanfte Küsse, die V auf seinem Hals platzierte. Jungkook öffnete den Mund, verkniff sich aber im letzten Moment ein leises, erleichtertes Stöhnen. Er war zwar ein Anfänger, musste das ja aber nicht unbedingt zeigen.

„Verdammt, ich bin so ein Depp", flüsterte Tae, „Das hätte ich schon so viel früher haben können..." Wieder drückte er seine Lippen sacht auf Kookies Haut. Der legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Er war nicht fähig, etwas zu erwidern, aus Angst, seine Stimme wäre höher als normalerweise.

„Oh Jungkook-ah... Der Geschmack deiner Haut ist einfach... so unwiderstehlich", hauchte Tae und saugte sanft an Jungkooks Hals. Der musste lächeln, es kitzelte ein wenig. Aber gleichzeitig war es so heiß, dass es ihm den Atem raubte. Er merkte selbst, wie sein Puls in die Höhe schoss und sich seine Wangen rötlich färbten, ganz zu schweigen von der Hitze, die ihn durchströmte. „Beruhige dich ein wenig, Bunny", raunte Tae belustigt, „Dein Herz springt dir gleich aus der Brust... und du zerquetschst meine Hand." Jungkook schnappte hörbar nach Atem und lockerte seinen Griff erschrocken. „Entschuldige... Aber wie stellst du dir das vor?", keuchte er, „Wenn du... so etwas tust und dann noch... so etwas sagst und..." Er brach ab, als V von Neuem begann, ihn mit Küssen zu verwöhnen. „Ich kann aufhören", sagte der Ältere langsam, „aber ich kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen, dass das dich und mich sehr enttäuschen wird." Jungkook kniff die Lippen aufeinander, um nicht aufzuseufzen. „Untersteh dich", brachte er hervor. Tae grinste und ließ provokativ langsam seine Zunge an JKs Pulsschlagader entlang gleiten. Der quiekte erregt. „Oh Gott", hauchte er, „oh Gott..." Tae kicherte und küsste erneut Jungkooks Hals. „Das ist so süß", raunte er ihm ins Ohr, "Wie du reagierst... es ist so süß...!" Er rieb langsam seine Nasenspitze an Jungkooks Kieferlinie und schmunzelte, weil er sich dessen Gesicht en Detail vorstellen konnte, auch ohne es zu sehen. Vor qualvoll angenehmer Lust verzogen, aber mit verlegen schimmernden roten Wangen. Atemberaubend.

Jungkook atmete schneller. Er spürte es in sich aufsteigen, genau dasselbe Gefühl, das er gestern gespürt hatte. Er griff nach Taes Hand und löste sich von seiner anderen Hand, die ihn immer noch auf Hüfthöhe gepackt hielt. Dann nahm er Vs Hand vorsichtig in seine und führte sie tiefer, hin zu seinem Schoß...

„Aah! Kookie!" Taes Herz pochte schneller und pumpte literweise Adrenalin in seine Blutbahn. Jungkook brachte kein Wort heraus, er hatte die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet und schnappte mühsam wimmernd nach Luft. Er war süchtig nach Taes Berührungen. Das gestern hatte etwas in ihm erweckt, das sich danach sehnte, es zu wiederholen, dieses Gefühl wieder zu spüren. Er wollte es, am besten durchgängig, am besten ohne Pause, am besten für immer. Er war süchtig nach diesem Gefühl. Und Tae konnte es so wunderbar hervorrufen...

Taehyungs Fingerspitzen streichelte ihn sanft, aber nicht so herausfordernd wie gestern. Nur so, dass JK es als angenehm empfand und sich langsam zu beruhigen begann. Aber das wollte er gr nicht, er wollte dieses Gefühl...

„Nicht hier", murmelte Tae liebevoll, „und auch nicht jetzt. In Ordnung? Das ist nicht der richtige Ort und schon gar nicht der richtige Zeitpunkt. Später. Versprochen – wenn du es willst." Kookie nickte noch leicht benommen. „Später", keuchte er, „später... in Ordnung... Danke!" Tae lächelte verwirrt und drehte Jungkook mit dem Gesicht zu sich. Dann schlang er die Arme erneut um seine Hüfte und sah ihn fragend an. „Danke?", fragte er irritiert, „Wofür? Ich habe nichts getan, wofür du dich bedanken solltest?" Jungkook erwiderte schüchtern sein Lächeln. „Mh, doch", sagte er leise und sah ihn mit treuen, schokoladenbraunen Augen an, „Du hast mir dieses... Gefühl gezeigt. Dafür bin ich dir sehr dankbar. Es ist... unbeschreiblich. Ich weiß nicht, warum ich es so lange ohne das aushalten konnte." Tae grinste. „Du wusstest nicht, was du verpasst. Aber hey. Dafür hast du ja jetzt mich." Er ließ Jungkook los und legte ihm die Arme auf die Schultern, dann verschränkte er hinter seinem Kopf seine Hände ineinander und sah den Jüngeren schelmisch grinsend an. „Also... na ja. Dafür und noch für ein paar andere Sachen."