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*Dianas P.o.v*
Der Regen prasselt hart ans Fenster, als schon der erste Blitz über den grauen Himmel zieht.

Meine Fingernägel krallen sich in mein Shirt während ich verzweifelt versuche, irgendwie meine Gedanken von Harrys Satz weg zu bekommen.

Ich weigere mich, diesen Fakt als wahr zu empfinden. Ich vertraue auf Willow, die mit ihrem Verstand auf eine vernünftige Lösung kommen wird.

Ich drehe meinen Kopf wieder nach vorne auf die von Regen bedeckte Straße.

Der Verkehr ist schrecklich und man steht alle paar Minuten im Stau. "Wenn's so weiter geht sind wir wirklich erst morgen da", murmelt Payton ungeduldig.

Ich will etwas antworten, als ich ein Auto bemerke, welches auf der anderen Straßenseite direkt auf uns zu fährt.

Meine Augen weiten sich und sobald ich die immer heller werdenden Scheinwerfer erkenne, presst sich ein lauter Schrei aus meinem Hals.

Ich schreie und mein Leben rauscht wie bei einem Film an meinem Auge vorbei.

Ich sehe Mom, Dad, Dominic, meine Freunde, Foxy und den Mond. Und dann wird plötzlich alles schwarz.

*Harrys P.o.v*
Ich höre Dianas schrillen Schrei und Naomi und Payton, die ebenfalls geschockt aufschreien.

Und ich sitze bloß starr da und starre das Auto an. Als ob es einfach verschwinden würde, wenn ich es länger ungläubig anstarre.

Doch da ist es schon zu spät.

Das graue Auto rammt direkt in meinen schwarzen Mercedes, zerstört dabei fast alles.

Ich halte mich verkrampft am Lenkrad fest und fühle den Airbag, der mir direkt ins Gesicht drück.

Ich fühle, wie sich das Auto nach hinten bewegt und gegen ein anderes Auto geschoben wird.

Es wird gehupt, gebrüllt und geschrien. Doch in meinem Auto ist es plötzlich still.

Ich drücke mir das Airbag aus dem Gesicht und sehe an mir herunter. Es sieht so aus, als wäre ich unbeschadet davongekommen.

"Leute? Alles okay?", frage ich hastig und drehe mich zu meinen Freunden um.

Naomi hat eine kleine Schramme am Ellenbogen, der auch etwas bläulich gefärbt ist, während Payton eine Beule an der Stirn hat.

Doch von Diana erhalte ich keine Antwort.

Ich drehe meinen Kopf langsam zur Seite, da mein Nacken und mein Rücken nun doch etwas schmerzen.

Meine Rippen tun auch weh, aber nichts tut so sehr weh wie dieser Anblick.

Dianas Kopf lehnt am Fenster und ihre Augen sind geschlossen. Sie sieht friedlich aus, als würde sie gerade schlafen. Doch ich weiß zu genau, dass sie das nicht tut.

"Scheiße nein", hauche ich geschockt und warte weiterhin darauf, dass sie etwas sagt. Doch das tut sie nicht.

Im gleichen Takt wie der Regen tropft das Blut von ihrem Kopf. Es läuft über die kalte Fensterscheibe und rinnt bis zum Türknauf.

Ich schlucke schwer und meine Hand bewegt sich zitternd in ihre Richtung. Ich hoffe, irgendein Zeichen zu finden, dass sie noch lebt.

Ich lege meinen Zeige- und Mittelfinger an ihren Hals und atme erleichtert aus, als ich ein Pochen fühle.

"Harry die Fahrerin will abhauen!", brüllt Naomi und reißt die Autotür auf.

Bevor die Fahrerin aber losrennen kann, klebt Naomi schon an ihren Fersen.

Loveletters ever afterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt