*James' P.o.v*
"Hey mein Freund. Alles gut bei dir?", frage ich und setze mich meinen Kumpel gegenüber.Er lächelt mir zu und nickt langsam. "Ging nie besser. Herrliches Wetter heute, was sagst du?" fragt er und fährt sich durch seine hellen, braunen Haare.
Ich lächle ihm leicht zu und zünde mir eine Zigarette an, ziehe fest daran, um den Tabak in meinem Körper zu absorbieren.
"Schönster Sommer, obwohl es gerade Mal Frühling ist", schmunzle ich und sehe hoch in den wunderschönen blauen Himmel.
Mein Gegenüber erhebt sich und pflückt eine der Blumen, die unter den schönen Fichten wachsen.
"Frühling. Das war die Zeit, in der ich Hope kennengelernt habe", lächle ich amüsiert und schwinge in Erinnerungen.
Ach, wie sehr ich sie doch vermissen werde.
Mein Freund sieht auf mich hinab und kichert leicht, schüttelt dann aber den Kopf.
Er steckt seine Hände in seine Jeans und sieht mich provokant grinsend an, bevor er sagt: "Ich kann mich noch erinnern, als ich euch damals kennengelernt habe. Ihr wart echt unzertrennlich. Da warst sogar du Mal kurz süß und verlegen."
Ich verdrehe die Augen und rupfe etwas Gras vom Boden. "Halt die Klappe Paz", lache ich und werfe das Gras auf ihn, was er bloß mit einem leichten Lachen quittiert.
"Wie lange bin ich eigentlich schon tot?", fragt er plötzlich leise.
Ich nehme einen weiteren Zug meiner Zigarette und sehe ihn fest an. "18 Jahre."
"Whoa, du bist also schon uralt!", prustet er hervor wofür ich ihn ein Augenrollen als Antwort gebe. "Du kannst mich Mal Paz."
Er lehnt sich an seinen Grabstein und streicht etwas Dreck von seinem Namen, damit man den Nachnamen wieder besser erkennen kann.
Paz Payne, gestorben am 17.1. 2020. Heute ist der 26.3.2038.
"Wie geht's den Kindern?", fragt Paz nun, der sich ebenfalls ins warme Gras setzt.
Ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen, sobald ich an meine zwei Teufel denke, doch das Lächeln verschwindet, sobald mir die aktuelle Situation einfällt.
"Harry ist seit fünf Tagen im Koma und Willow verschließt sich", seufze ich und vermeide den Blickkontakt mit Paz.
Wir genießen den stillen Wind, der Melodien in den Blättern erklingen lässt.
Um es in Shakespeares Worten zu sagen: 'Musik ist überall. Man muss nur willigen, sie zu hören.'
Ich lehne an einem schwarzen Grabstein, der gegenüber von Paz' Grab steht.
Die Zigarette ist schon halb leer, als Paz endlich wieder spricht: "Hast du nicht Angst, dass man dich für verrückt hält? Andere Leute können mich nicht sehen", stellt Paz fest und erhält ein Kopfschütteln als Antwort.
"Wieso sollte ich? Menschen können nur 10% ihrer Hirn-Kapazität aufrufen. Das bedeutet, dass sie den Sinn für's Übersinnliche nicht einsetzen können. Der Verstand trickst sie aus, indem er sie glauben lässt, dass es keine Geister gibt. Da mein Gehirn aber größer ist als das anderer und ich auf meinen Verstand sowieso nicht höre, kann ich ein paar Prozent mehr Hirn-Kapazität einsetzen und kann Sachen sehen, die andere nicht sehen können."
Ganz kurz halte ich inne, um Luft zu holen. "Oder ich bin einfach irre."
Paz kugelt sich vor Lachen auf dem Boden, nachdem ich mein letztes Statement laut ausgesprochen habe.
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Loveletters ever after
Novela Juvenil{Teil 2 der Loveletters Dilogie} Moon, Black, Star, Free, Clover, Love, Light und Queen. So nennen sich die acht Kids, die miteinander Briefe austauschen. Geheimhaltung ist das A und O des Brief-Projekts, welches der Direktor jedes Jahr auf's Neue...