Teil drei: Das himmlische Feuer, in deinen Augen Familienglück

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,,Ist es das?" Ich zeigte auf ein abseits stehendes Haus. ,,Ja" ,,Wir müssen da nicht hin", versuchte ich noch einmal. Aber sie schien entschlossen, denn sie stapfte schon in Richtung des Hauses. Ich frag mich, wie sie sich die Position dieses Gebäudes gemerkt hat, anscheinend brennen sich halt manche Dinge einem ins Gedächtnis. Brennen... Guter Witz. Wie auch immer, das Haus sah verlassen, verwildert aus. Missmutig watete ich durch den, vom hier schon getauten Schnee, durchgeweichten Rasen, oder was das auch immer war. Bei jedem Schritt sank man mehrere Zentimeter ein. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass da noch jemand wohnt. Trotzdem ging ich Felice hinterher. Jetzt wäre ein guter Moment sie einfach zu beseitigen, doch ich kann es nicht, ich kann einfach nicht und ich weiß nicht warum. Ich fühle mich hilflos, ausgeliefert, auch wenn ich nicht weiß an wen oder warum. Es ist grausam, so muss sich Jace die Ganze Zeit fühlen, auch wenn sein Unbehagen einen realen Grund hat. Ich bin ein schlechter Mensch! Nein, bin ich nicht, ich schaffe ein stärkeres Kriegergeschlecht, daran ist nichts schlecht oder böse! Aber etwas, wogegen alle Leute sind kann doch nicht gut sein. Ist es aber der Rat ist einfach nur zu korrupt und selbstsüchtig. 

Felice späte durch das eingeschlagene Fenster, ich stellte mich neben sie und tat es ihr nach. ,,Da ist keiner, wir sind umsonst hergekommen", murrte ich und drehte mich um, ,,den Spinnenweben nach zu urteilen war dar in den letzten drei Jahren keiner mehr." Sie schrie wie am Spieß. Ruckartig drehte ich mich um und sah in dem Haus eine menschliche Fackel stehen. ,,Nein! NEEEIHEEEIN!", schrie Felice und versuchte, wozu auch immer, derjenige war eh schon tot, durch das Fenster zu kommen. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie machte einen so verstörten Eindruck, dass ich ihr half und hinterher kletterte. Sie kniete bereits neben der Asche und den übrig geblieben Knochen und weinte. ,,Was habe ich getan?! Ich wollte das nicht! Ich wollte das doch alles nicht! Warum?!" Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. Bei den Überresten des Menschen handelte es sich wohl mal um ein Kind, wie alt konnte ich nicht genau sagen.  ,,Lass uns gehen" Uch legte Felice tröstend eine Hand auf die Schulter,  die diese nur abschüttelte. ,,Geh weg! Verschwinde! Lass mich in Ruhe!" Huh? Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht.

,,Aber, aber, Töchterlein, der Schattenjäger hat Recht. Raus aus meinem Haus! Geh du Monster!" Eine verwilderte Frau war in einem der Türrahmen erschienen.  ,,Du hast erst meinen Mann und jetzt auch noch mein Kind getötet! Monster! Ich habe gehofft, dich nicht wieder zu sehen. Aber die Welt meint es nicht gut mit mir. Sie hat mir dich erneut geschickt um mir zu zeigen, was für eine Missgeburt ich da in die Welt gesetzt habe", schrie sie wie eine Furie. Felice rannen die Tränen nur noch mehr die Wangen herab. ,,Lassen sie sie ihn Ruhe!", ging ich dazwischen,  ,,Danke für ihre Gastfreundschaft, wir wollten eh grad gehen." Ich versuchte dem komplett verheulten Mädchen aufzuhelfen ,aber Rumpelstilzchen war mit seiner Ansprache anscheinend noch nicht fertig: ,,Halt du dich da raus, du törichter Nephilim, deinesgleichen hat sie doch erst zu dem gemacht was sie ist!" Und an ihre Tochter gewandt fuhr sie fort, ,,Du elendes Mistück hast mein Leben gleich mehrmals ruiniert! Aber ich werde dem ein Ende setzen. Ich werde die Welt von dir befreien!" Sie wurde erst leiser um am Ende des Satzes unter einem lauten Aufschrei irgendein Messer zu zücken. Ich war schneller. Luzifer flog mir augenblicklich in die Hand und ich stach ihn in den Bauch der alten Hexe. Sie schaffte allerdings noch, was sie vor hatte und das Messer streifte im Flug Felice' Schläfe.

,,Wärest du nicht so verdammt nachlässig mit dir gewesen, hättest du getroffen!", waren meine letzten Worte für die Sterbende, dann eilte ich zu Felice, die sich die Hand auf die Wunde presste, um die Blutung zu stillen. ,,Shht. Zeig mal", versuchte ich sie zu beruhigen. ,,Fass mich nicht an! Du Mörder! Du hast meine Mutter umgebracht!", schrie sie und trat um sich. ,,Hallo? Sie wollte dich auch umbringen, du wärst sonst tot!" ,,Vielleicht... Vielleicht wäre das besser so!" Blut rann an ihrem Kopf herunter und verklumpte ihre Haare. ,,Jetzt zeig die scheiß Wunde her verdammt!", fuhr ich sie an und fügte noch etwas sanfter ein,, Und erzähl nicht so einen Dreck" hinzu. Sie brüllte noch einmal, dass ich verschwinden solle, bevor sie in Ohnmacht fiel. Ne oder, jetzt muss ich sie nach Hause tragen oder was? Ich sah mir die Wunde genauer an, und da war nichts. Nur noch verkrustetes Blut. Bevor ich das sah, hätte ich schwören konnen, dass man an der Wunde verbluten konnte, aber so? Verwundert nahm ich sie auf den Arm, sie war leicht, aber was soll man bei der Körpergröße auch anders erwarten? Durchs Fenster würde ich nicht mehr hinauskommen. Warum ließ ich sie nicht einfach hier? Das wollte sie doch so. Aber ich kann sie hier ja nicht einfach liegen lassen. Warum kann ich das eigentlich nicht? Früher hab ich doch noch viel schlimmere Sachen gemacht. Und jetzt werd ich wegen ihr noch schizophren! Ich streit mich mit mir selbst! Wie lächerlich. Und jetzt trag ich ein verrücktes Mädchen durch die Gegend! Was ist bloß aus mir geworden? Draußen peitschte mir dee Wind Hagelkörner entgegen und trotz meiner Wärme-Rune fror ich. Auch wenn es mir eigentlich egal war, fragte ich mich, ob es für Felice nicht noch kälter sein müsste. Und zu meinem Pech war es zwar kalr genug für Hagel aber zu warm für gefrorenen Rasen. Ein paar mal war ich wirklich dtauf und drann sie fallen zu lassen, den der Matsch zog mich bei jedem Schritt weiter in den Boden, aber ich tat es nicht, weil -so versuchte ich es mir zu erklären- ich sonst noch mehr frieren würden. Als wir die Straße erreichten und kurz danach auch das Haus war ich so unheimlich erleichtert, dass ich heulen könnte, aber es nicht tat, versteht sich ja von selbst. Im Wohnzimmer legte ich Felice auf die Couch, deckte sie zu und ging in mein Zimmer. Echt wundervolle Nacht, geistesgegenwärtig warf ich den Ring noch schnell in eine meiner Schubladen.

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