Kapitel 15

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*Zeitsprung - 2 Wochen später*

-Louis-

Es war bereits drei Wochen her, dass ich das letzte Mal was von Harry gehört hatte. Drei Wochen, in denen ich jeden Tag auf eine Nachricht von ihm gewartet hatte.

Nichts.

Seit drei Wochen unterdrückte ich das Bedürfnis mich bei Harry zu melden. Und jetzt, nach diesen verdammten drei Wochen, bekam ich eine Nachricht von Harry. 

Harry: "Hey, wir müssen uns treffen"

Ich war immer noch unheimlich verletzt und wütend auf ihn, andererseits wollte ich ihn unbedingt wieder sehen. Ich hatte ihn in diesen drei Wochen sehr vermisst und mich danach gesehnt ihn wieder in meine Arme zu nehmen, obwohl er sich so daneben benommen hatte... wobei das noch stark untertrieben ist.

Dazu kommt noch, dass er sich DREI WOCHEN nicht meldet. Drei Wochen...

Skeptisch und mit gemischten Gefühlen schrieb ich eine Antwort:

"Wieso willst du dich mit mir treffen?"

Harry: "Ich muss unbedingt mit dir reden..."

Antwort: "Ich will aber nicht mit dir reden"

Harry: "Sei keine Zicke. Komm in einer Stunde zu mir"

Schon allein wegen solchen Aussagen sollte ich den Typen verkloppen.

Antwort: "Hab keine Zeit"

Harry: "Louis, bitte..."

Ohne zu antworten legte ich mein Handy weg.

Er hat es nicht verdient...

Ich stand auf und machte mich fertig.

Ich wusste, dass ich eigentlich viel zu schnell nachgegeben hatte.

---

Etwas zu spät kam ich bei Harry an. Gespannt und nervös saß ich nun bei Harry im Zimmer und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

"Also, worüber ich mit dir reden wollte...", stammelte Harry, während er nervös vor mir hin und her lief. Ich beobachtete ihn dabei aufmerksam und versuchte zu verstehen warum er auf einmal so aufgeregt war.

Er machte eine lange Pause und blieb dann ganz dicht vor mir stehen, schaute mir direkt in die Augen. Sofort wurde mir ganz warm und das altbekannte Kribbeln machte sich in meinem kompletten Körper breit. Trotzdem behielt ich meinen ernsten Blick und meine abweisende und verschränkte Körperhaltung bei.

"Ich hab dich vermisst, Louis", sagte er dann mit leiser aber fester Stimme.

Ich schluckte. Ein paar weitere Sekunden schauten wir uns einfach nur in die Augen, bis er sich langsam meinem Gesicht näherte und ich schließlich, endlich, nach drei langen Wochen, seine perfekten Lippen auf meinen spürte.

Nur eine Sekunde verging, in der mich dieser Kuss völlig aus der Fassung brachte. Doch so sehr ich diesen Kuss auch wollte und ihn einfach nur genießen wollte, drückte ich Harry sanft aber bestimmt von mir weg.

Er sah mich verwirrt an.

"Was ist denn?", fragte er.

Was ist denn? War das gerade sein Ernst? Harry fragte MICH tatsächlich was denn ist?

"Ich... Harry, hast du mich gerade ernsthaft gefragt was denn ist?" Doch anstatt auf eine Antwort zu warten, redete ich einfach weiter.

"Verstehst du das denn nicht?", sagte ich und schaute ihn fassungslos an, doch er verstand nicht.

"Wir haben vor drei Wochen noch miteinander geschlafen und du hast mich danach einfach rausgeschmissen, weil du lieber was mit Niall machen wolltest. Du hast mich eiskalt abserviert und dich danach verdammte drei Wochen nicht gemeldet, küsst mich jetzt auf einmal und denkst dann ist alles wieder gut?"

Während ich sprach wurde ich immer leiser und mit der Zeit sammelten sich Tränen in meinen Augen. Er wusste doch gar nicht wie sehr er mich damit verletzt hatte.

Harry schaute mich leicht verwundert an. Sein Gesichtsausdruch war nicht genau zu deuten.

"Lou, ich weiß dass- ", fing er an, aber um ehrlich zu sein wollte ich gar nicht wirklich wissen was er mir in dem Moment zu sagen hatte. Er hatte es doch sowieso nicht begriffen.

"Weißt du, dass du mich damit verletzt? Mit deinem ganzen Verhalten?"

Meine Stimme zitterte leicht und es sammelten sich immer mehr Tränen in meinen Augen. 

"Das... das tut mir Leid."

Mehr sagte er nicht. Das war alles was er dazu zu sagen hatte?

"Mehr willst du dazu nicht sagen?" Meine Stimme zitterte mit jedem Wort mehr und schon lief mir die erste Träne über meine glühende Wange.

Harry kam einen Schritt auf mich zu und strich sie mit seinem Daumen weg. Dann beugte er sich erneut vor und legte seine Lippen auf meine.

Ich hatte nicht noch einmal die Kraft mich von ihm zu lösen, geschweige denn zu versuchen eine sinnvolle Antwort von ihm zu erhalten. Ich seufzte leise auf, schloss meine Augen, wobei mir noch ein paar weitere Tränen entglitten, und verlor mich dann nach kurzer Zeit in diesem wundervollen Kuss. 

Kurz darauf spürte ich das Gewicht von Harry, der sich vorsichtig auf meinen Schoß setzte. Wie ich dieses Gefühl von Nähe vermisst hatte, das mir nur Harry geben konnte.

Langsam beugte ich mich nach hinten und zog Harry mit, bis ich die weiche Matratze unter meinem Rücken spürte. Harry lag somit auf mir und vergrub seinen Hand in meinen Haaren.

Das Gefühl war einfach viel zu schön, viel zu berauschend um aufzuhören. Also versuchte ich es erst gar nicht. Ich gab Harry eine zweite Chance, obwohl ich wusste, dass er sie eigentlich nicht verdient hatte.

Und so schliefen wir ein zweites Mal miteinander.

.

.

.

Nur in Boxershorts lagen wir nebeneinander in Harrys Bett. Nur wenige Minuten vorher hatten wir miteinander geschlafen und es war fast noch schöner als das erste Mal.

Ich war wieder glücklich. Vielleicht würde sich ja doch noch alles zum Guten wenden.

Plötzlich ging die Tür auf. Niall stand im Türrahmen und starrte uns geschockt an.

Keiner sagte ein Wort.

Nach einigen Sekunden, die mir wie Stunden vorkamen, verwandelte sich Nialls geschockter Gesichtsausdruck in ein breites Grinsen.

"Ich hatte also doch Recht!", rief er und schaute Harry triumphierend an. 

Dieser schaute nur leicht panisch zwischen Niall und mir hin und her.

"W-Was machts du hier Niall?", fragte er schließlich wütend und unsicher zugleich, während wir beide aufsprangen um uns zumindest eine Hose anzuziehen.

"Ich hab dir geschrieben, dass ich vor der Haustür stehe und hab dich sogar angerufen. Deine Mutter hat mir dann aufgemacht, als ich geklingelt hab. Ihr habt die Klingel ja anscheinend nicht gehört." Sein Grinsen wurde immer breiter.

"Also, was ist das da zwischen euch?", fragte Niall belustigt und beobachtete wie Harry und ich hektisch in unsere Klamotten schlüpften.

Harry schien die Situation unerträglich, denn er brachte es nicht zustande verständliche Sätze von sich zu geben. Stattdessen fuhr er sich nervös durch die Haare und wirkte sichtlich unentschlossen wie er jetzt antworten sollte.

"Harry?", fragte ich ihn leise.

Wieso sagte er denn nicht einfach was Sache war?

Mit jeder Sekunde schwand meine Hoffnung, es würde sich doch alles zum Guten wenden. Das konnte er mir doch nicht antun!

I will never stop choosing You - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt