Kapitel 24

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-Harry-

Mittlerweile war das Schuljahr rum. Ich hatte meinen Schulabschluss und wusste nichts mehr mit meinem Leben anzufangen. Ich war immer noch nicht richtig von Louis losgekommen. Ständig bildete ich mir ein, ihn irgendwo zu sehen, oder sogar seine Stimme zu hören. Noch schlimmer wurde es, als die Sommerferien anfingen und die Wahrscheinlichkeit, dass Louis wieder zu Hause lebte, höher war.

So war es auch an diesen Samstag Nachmittag. Ich war mal wieder auf einem Date gewesen. Das Mädchen war wirklich nett und hübsch und ich mochte sie, aber irgendwie war sie nicht das was ich wollte, was ich brauchte. Niemand war das. Niemand konnte ihn ersetzen.

Ich war gerade ziemlich enttäuscht auf dem Weg nach Hause, als ich wieder mal dachte Louis zu sehen. Nur wenige Meter vor mir ging ein Mann, der die gleiche Frisur und Haarfarbe hatte wie Louis. Solche Jacken, wie der Mann vor mir, hatte er auch immer getragen. Fassungslos starrte ich der Person hinterher. Ich war so neben der Spur, dass ich gar nicht genau wusste, wie ich jetzt reagieren sollte.

Ohne wirklich eine Entscheidung getroffen zu haben, sprintete ich in der nächsten Sekunde los und hatte die Person schon nach kurzer Zeit eingeholt.

"Louis!", rief ich mit Tränen in den Augen und legte meine Hand auf seine Schulter. Obwohl ich eigentlich wusste, dass er es nicht war, war meine Enttäuschung wieder so unendlich groß, als er sich umdrehte. Verwirrt schaute mich der Mann vor mir an und ging dann schnell weiter. Völlig verloren stand ich jetzt da in der Einkaufsstraße, spürte wie mein kaputtes Herz noch ein Stück mehr einriss und wurde von den Menschen fast umgerannt. 

So etwas passierte mir an diesem Tag nicht zum erste Mal. Ich hatte gelernt mich schnell wieder zu fassen und so gelang es mir auch an diesem Tag. Völlig erschöpft und enttäuscht trat ich meinen Weg nach Hause an und dachte wieder einmal an Louis, den ich seit 14 Monaten nicht mehr gesehen hatte.

Gerade jetzt wünschte ich mir nichts sehnlicher, als einfach nur zu wissen, wie es Louis ging und was er aus seinem Leben gemacht hatte.

Ohne mich.

Mit der Zeit kamen solche Verwechslungen zum Glück immer seltener vor und ich lernte besser mit solchen Situationen umzugehen. Irgendwann passierte es gar nicht mehr, aber das bedeutete leider nicht, dass ich nicht mehr mit meinen Gedanken bei Louis war.

So gut es ging, versuchte ich mich abzulenken, unternahm viel mit Freunden, vor allem mit Liam, der mich voll unterstütze, traf mich auch mit einigen Mädchen, aber nie war eine dabei, die Louis auch nur ansatzweise das Wasser reichen konnte. Leider... so gerne würde ich jemanden finden, der mich aus dieser Folter befreit und mir hilft das Ganze zu verarbeiten.

*

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Seit Louis' Umzug und unserer Trennung waren mittlerweile fast fünf Jahre vergangen. Ich war in meine eigene Wohnung gezogen, die trotzdem noch in der Nähe meiner Eltern lag. Außerdem arbeitete ich nun bei einem Catering Service. Ich mochte meinen Job und allgemein war ich mit meinem Leben zufrieden. 

Das einzige Problem war, dass ich immer noch keine neue Beziehung eingehen konnte. Ich fühlte mich einfach nicht bereit dazu, obwohl es schon so lange her war.

Es machte mich traurig, dass ich so dumm war, Louis gehen zu lassen und sowohl ihn, als auch mich damit unglücklich zu machen, aber ich bin danach auch noch nicht wieder mit ihm in Kontakt getreten. Ich war einfach zu feige dazu.

I will never stop choosing You - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt