Kapitel 14

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-Louis-

Auch am nächsten Morgen konnte ich noch immer nicht fassen, was passiert war. Ich hatte mit einem Jungen geschlafen, mit Harry!

Jetzt saß ich mit ihm zusammen auf seinem Bett und kuschelte mich in seine starken Arme. Sanft strich er durch meine Haare. Völlige Stille.

Wir saßen einfach nur da und taten nichts und trotzdem war dieser Moment einfach perfekt.

Ich richtete mich langsam auf und küsste ihn auf die Wange. Er schaute mich an und ein Lächeln huschte über seine Lippen. Im nächsten Moment küsste er mich auf den Mund. In mir brach ein Feuerwerk aus, ich würde mich wohl nie an dieses wunderschöne Gefühl gewöhnen können. Doch der Kuss dauerte nicht lange.

Nach wenigen Sekunden klingelte Harrys Handy. Hektisch kramte er in seiner Hosentasche und nahm ab. "Niall? Hey -  äh, also das ist grad eigentlich nicht so gut... - Nein, ist nicht so wichtig - Okay, ich bin gleich da. - Ja okay, bis gleich." 

Bitte?! Er wollte doch wohl jetzt nicht wirklich gehen?!

Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Das konnte doch nicht wahr sein!

Harry legte das Handy auf Seite und guckte mich zerknirscht an. "Sorry Lou", nuschelte er und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. Ich bekam immer noch kein Wort raus.

"Du...", setzte ich an, doch unterbrach mich im nächsten Moment selber. Ich wusste selbst nicht genau, was ich sagen wollte.

"Hey Lou, ist doch nicht so schlimm. Wir sehen uns doch bald wieder", versuchte er mir nun zu erklären und nährte sich mir um mich auf die Wange zu küssen, doch ich wich ihm aus und starrte ihn entsetzt an.

Was denkt der sich eigentlich?

"Nein Harry, weißt du ich find das extr..." Weiter kam ich nicht, denn Harry fiel mir ins Wort. "Komm schon, so schlimm ist es doch wirklich nicht, ich meine..."

"Nein! Lass mich jetzt einfach ausreden!", fuhr ich ihn an und rückte von ihm weg. Ich wollte ihm in diesem Moment nicht zu nah sein.

"Ich finde das extrem scheiße von dir. Wie unsensibel bist du denn bitte? Ich meine, ich hatte gestern mein erstes Mal mit dir und so weit ich weiß war es auch dein erstes Mal und jetzt sitzen wir hier und sind gerade dabei uns zu küssen und dann ruft Niall an und plötzlich bin ich unwichtig? Weil du lieber Zeit mit Niall verbringst anstatt mit mir und mich einfach so sitzen lässt? Weil... weil es dir gerade eben besser passt mit jemand anderem deine Zeit zu verbringen? Was geht eigentlich in deinem Kopf ab? Gehts noch?", redete ich mich in Rage und ließ all meine Wut mit diesen Sätzen raus.

Ich war geschockt und wütend, aber vorallem maßlos enttäuscht.

Meine Worte hatten aber anscheinend rein gar nichts bewirkt. Ausdruckslos schaute Harry mich an.

"Bist du fertig?", fragte er desinteressiert.

Mein Augen weiteten sich und ich blickte ungläubig in sein Gesicht. 

"Wirklich Louis, wenn du mir jetzt so anfängst... geh mir doch einfach nicht auf die Nerven. Wir sind nicht zusammen, also bin ich dir auch nichts schuldig, verstanden? Wenn ich halt lieber mit Niall meine Freizeit verbinge, dann ist das halt so. Ich habe mich vor dir doch nicht zu rechtfertigen! Der Sex mit dir war geil, okay, aber ne Beziehung ist bei mir echt nicht drin und wenn du dich dann mal wieder eingekriegt hast dann kannst du deine Sachen packen und gehen. Ich bin verabredet." 

Das hatte gesessen. Ich hätte ihn am liebsten geschlagen.

Viel zu geschockt, um auch nur noch ein einziges Wort heraus zu bekommen, stand ich auf, schnappte mir meine Sachen und stürmte aus dem Haus.

Auf der Straße angekommen merkte ich, wie mir vereinzelte Tränen über die Wange liefen.

Ich hätte ihn schlagen sollen!!

Wütend wischte ich sie weg und machte mich auf den Weg zum Bahnhof. 

Völlig klischeehaft fing es dann auch noch an zu regnen. "Ernsthaft?! Ich fühle mich wie im schlechten Film!", schrie ich in den Himmel. Hinter einem Fenster sah ich eine alte Frau, die wie ein Stalker hinter der Gardine stand und mich beobachtete. 

"Was? Noch nie einen schwulen, verheulten Jungen gesehen?!", schrie ich so laut, dass sie es mit Sicherheit gehört haben musste. Ihre Augen weiteten sich und sie trat schnell vom Fenster weg.

Unglaublich was dieses Arschloch aus mir machte. Jetzt brüllte ich auch schon kleine, unschuldige Omis an.

Ich lief weiter, rannte schon fast, aber meine Wut, meine Verzweiflung und Enttäuschung wurde mit jedem Schritt nur noch größer.

"Wieso?!", schrie ich wieder.

Ich wusste nicht mehr genau, wie ich nach Hause gekommen war, aber irgendwann fand ich mich heulend und in tropfnassen Klamotten auf meinem Bett zusammengerollt wieder.

Womit hatte ich soetwas verdient?

Hallo! Ich würde mich total freuen, wenn diejenigen, die diese FF lesen, ein Vote oder einen Kommentar hinterlassen würden, sodass ich wenigstens mal weiß, ob es euich gefällt oder nicht. So ganz ohne Rückmeldungen hat man nämlich auf Dauer keine Lust mehr weiterzuschreiben :/ An alle die voten und kommentieren: Danke <3

I will never stop choosing You - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt