Kapitel 25

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Das zweite Kapitel für heute, weil das erste so kurz war.  <3

-Harry-

Heute würden wir auf der Arbeit unsere Pläne für den nächsten Monat bekommen. Im Gegensatz zu vielen von meinen Kollegen, hatte ich echt Glück gehabt. Während Mike zum Beispiel fast den ganzen Monat verplant hatte, hatte ich zwischendurch eine ganze Woche frei, dafür musste ich am Ende des Monats auf einer Hochzeit kellnern. Und das obwohl mein Chef ganz genau wusste, wie sehr ich Hochzeiten hasste.

Ich konnte es einfach nicht ausstehen, all die Menschen zu sehen, die sich betranken, tanzten und glücklich waren. Vor allem bei dem Brautpaar hatte ich da so meine Probleme. Immer waren sie am lächeln und sie erlebten den vermutlich schönsten Tag ihres Lebens. 

Und ich hatte seit fünf Jahren keine Beziehung mehr, weil ich mich einfach nicht darauf einlassen konnte. Ich war einfach nur ein dummer Kellner, den man mit Getränken durch die Gegend schickte und den jeder brauchte, aber trotzdem keiner beachtete. Man könnte meinen ich mochte meinen Beruf nicht, aber so war es nicht. Ich mochte es nur einfach nicht auf Hochzeiten zu kellnern. 

Aber ich redete mir ein, dass es nur halb so schlimm werden würde. Und außerdem verdiente ich da mehr Geld als sonst.

*

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'Endlich' war es so weit. Das Ende des Monats war gekommen und ich stand gerade in meinem Schlafzimmer und zog mir zu meiner schwarzen Hose und den Schuhen gerade das weiße Hemd an, was ich zum arbeiten brauchte. Konzentriert band ich meine Krawatte und machte dann meine Haare. Leider mochte es mein Chef nicht, wenn ich mit meiner normalen Frisur, also meinen zerzausten Locken, rumlief, also strich ich sie mir nach hinten, sodass sie mir nicht mehr im Gesicht hingen und trotzdem nicht eng am Kopf anlagen. 

Dann zog ich mir meine Jacke über und machte mich langsam auf den Weg zur Hochzeit. Ich war total unmotiviert, was man wegen meinem Hass auf Hochzeiten ja verstehen konnte, aber gleichzeitig war ich auch irgendwie ziemlich aufgeregt, aber ich konnte mir selbst nicht erklären, woran das lag. 

Als ich ankam, wartete mein Chef bereits auf mich, gab mir eine Schürze und gab mir noch ein paar Anweisungen. Ich hörte ihn nur als Hintergrundgeräusch, denn meine Gedanken waren schon voll und ganz bei der Hochzeit. Schließlich nahm ich mir ein Tablett und fing an durch die Massen an fröhlichen Menschen in Kleidern und Anzügen zu laufen und Sektgläser zu verteilen. 

Nachdem ich etwas warm wurde, musste ich gestehen, dass es mir sogar fast ein wenig Spaß machte. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich bis jetzt das glückliche Brautpaar noch nicht gesehen hatte.

Dafür fiel mir in dem Moment etwas anderes ins Auge. Und zwar ein Junge mit schwarzen Haaren und einem breiten Lachen im Gesicht. Er stand etwa 20 Meter von mir entfernt und ich kniff die Augen zusammen um ihn besser sehen zu können. Und tatsächlich erkannte ich, dass ich den Jungen irgendwoher kannte, ich wusste nur nicht genau, woher. Interessiert ging ich auf ihn zu und mit jedem Meter, den ich mich ihm näherte, stieg das schlechte Gefühl, das sich in meinem Bauch breit gemacht hatte.

Einen Augenblick später stand ich vor ihm und wusste nicht genau, was ich machen sollte. Fragend schaute er mich an. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte er, als ich nach einer Weile immer noch ratlos vor ihm stand.

Langsam löste ich mich aus meiner Starre. "Ähm, sorry... kennen wir uns irgendwoher? Du kommst mir so bekannt vor", sagte ich mit heiserer Stimme und wartetet gespannt auf eine Antwort von ihm. "Keine Ahnung. Du kommst mir auch bekannt vor. Ich bin Zayn."

Ich kannte den Namen, aber ich konnte ihn nicht einordnen. "Harry" sagte ich total in Gedanken versunken. Und im nächsten Moment machte es Klick. Es war der Typ, der früher mal auf meiner Party war, mit Louis. Und auch Zayn schien mich erkannt zu haben, denn wir starrten uns geschockt mit aufgerissenen Augen an. 

Panisch wand er seinen Blick ab und ließ ihn nervös durch den Raum schweifen, bis er stehen blieb und sein Gesicht, wenn es überhaupt noch möglich war, einen noch entsetzteren Ausdruck zeigte. Ich folgte seinem Blick. Und dann sah ich Louis. Er hatte einen Anzug an, seine Haare sahen noch genauso weich aus wie früher und auf seinem Gesicht lag ein glückliches Lächeln. Er war so schön wie noch nie.

Ich spürte nur noch, wie mein Kiefer runterklappte und mir das Tablett aus den Händen rutschte. Im nächsten Moment hörte ich ein Klirren und ein paar erschrockene Schreie. Alle Blicke richteten sich auf mich und in der nächsten Sekunde blickte ich in die wundervollsten Augen der Welt.

I will never stop choosing You - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt