Lügen und Geheimnisse

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Ich schreibe als Versuch gerade mal auf dem Laptop, deswegen ist das Format hier anders. Außerdem bearbeite ich gerade grob die Kapitel von "Seine Kinder" - da wird das Format an einigen Stellen also auch so sein wie hier (das schreibe ich aber auch noch an die entsprechenden Kapitel). Viel Spaß beim Lesen!

Allana

Keuchend prallte ich auf erdigen Boden auf und sackte in die Knie. Meine Ellenbogen und Arme waren voller Dreck und Schmutz, meine Handflächen waren durch Splitter und winzige Steine aufgeschürft und zerkratzt. Ich roch feuchte Erde und frisches Moos. Vögel zwitscherten im Geäst über uns. Die Sonne fiel durch die Bäume und malte die Blätter in strahlende Grüntöne. Ich drehte mich schwer atmend auf den Rücken und blickte in den wolkenlosen Himmel, der zwischen den Baumkronen aufblitzte. Der Horkrux schlug ruhig und gleichmäßig gegen meine Brust, angenehm kühlend auf meiner Haut, genau wie der Boden unter mir.

„Harry, Allana, kommt, es ist Ron- er- RON!"

Hermines Stimme klang schrill vor Panik und ich sah, wie Harry mit einem kleinen Flässchen zu Hermine sprintete, die neben einer leblosen Gestalt in die Knie gesunken war. Mein Magen stülpte sich um, denn Rons linke Körperhälfte war über und über mit Blut bedeckt. Die rote Flüssigkeit strömte durch seine Finger, die er verzweifelt auf die Wunde drückte und bildete eine dunkle Lache, bevor sie träge im Boden versickerte.

„Los, du musst es auf die Wunde tropfen, beeil dich, Harry! Ron, bleib wach, bleib wach ..." Hermines Stimme war ein schrilles Flehen. Harry öffnete mit zitternden Fingern die Phiole. Er träufelte etwas von der Flüssigkeit auf die Wunde und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, denn binnen Sekunden war das Fleisch bereits von einer dünnen Schicht Haut bedeckt ... Hermine atmete hörbar auf und sank erschöpft zu Boden.

„Ähm, Hermine ... wo sind wir hier?", fragte Harry schließlich zögerlich und machte eine kleine Geste, die den Wald einschloss. „Ich dachte, wir würden zurück zum Grimmauldplatz ..."

Hermine schüttelte nur müde den Kopf. „J- er weiß nun, wo unser Versteck ist und er wird das Haus betreten können ... wir können nicht mehr dorthin zurück. Er würde mit einer Horde Todessern auf uns warten ..."

„Aber wie konnte er uns im Ministerium finden? Hermine, hat er irgendetwas zu dir gesagt? Hat er dich bedroht? Was-?"

Diese vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte dann leise. „Ich- ich weiß nicht mehr genau ... ich war so geschockt ... Er- er wollte nur, dass ich dich ausliefere. Dich und Allana und den Horkrux ... Merlin, er weiß über die Horkruxe Bescheid ..."

Harry schlug sich gegen den Kopf. „Der Horkrux!" Er drehte den Kopf hastig hin und her, bis er an meinem Gesicht hängen blieb. „Al, hast du ihn noch ...?"

Die beiden schienen erst jetzt richtig zu bemerken, dass ich mich neben ihnen befand. Ich richtete mich in eine sitzende Haltung auf und zog die goldene Kette mit dem verzierten Anhänger unter meinem Hemd hervor. Auch Ron schien offenbar wieder etwas von seiner Kraft wiedergefunden zu haben, denn er rappelte sich stöhnend auf. Er blickte dass Medaillon mit einer Mischung aus Faszination und Ekel an.  Ich ließ zu, dass die anderen meinen Horkrux kurz betrachten konnten, bevor ich die Kette wieder unter die Kleidung gleiten ließ. Er fühlte sich dort gut an. Als würde er da hingehören. Doch Hermine streckte die Hand aus und blickte mich fordernd an. „Allana. Gib mir den Horkrux."

Ich hob eine Braue, ein wenig überrascht von der plötzlichen Härte in ihrer Stimme. „Warum sollte ich?"

Es wurde still um mich herum.

Hermines Blick verdüsterte sich. „Weil du uns noch eine Erklärung schuldig bist!"

Ich zog den Horkrux lässig unter dem Hemd hervor und fuhr mit den Fingern das smaragdgrüne S nach. „Welche Erklärung?"

Sein Vermächtnis (3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt