Der "fremde" Junge

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Vor der Haustür stoppe ich und flüstere dem Jungen zu: "Du wartest hier bis ich die Einkäufe meiner Mutter gebracht habe und dann komme ich raus, einverstanden?" Wütend reißt er seine Hand los, "Nein, das bin ich nicht! Es ist sehr nett von dir, aber du kannst mich nicht einfach so mitnehmen! Deine Eltern wissen doch gar nichts davon!" "Meine Mutter hasst mich und mein Vater ist ständig auf Geschäftsreisen, da er ein sehr gefragter Kaufmann ist! Es ist mir egal was sie dazu sagen, denn ich bin so oder so auf mich allein gestellt! Bitte, ich brauche jemanden. Ich habe keine Freunde und ich bin so einsam! Außerdem schuldest du mir etwas, immerhin habe ich dir dein Brot bezahlt!" Nachdenklich starrt er mich an und ich warte geduldig auf eine Antwort. Schließlich  seufzt er und nickt "Na gut, ich komme mit!" Erleichtert lache ich und umarme ihn, um danach voller Eile ins Haus zu stürzen. "Entschuldige, Mutter, dass ich so spät bin. Der Bäckerladen hatte sehr viele Kunden." Tadelnd sieht sie mich an und bedeutet mir den Korb auf den Küchentisch zu stellen. Gesagt getan, als ich das gemacht habe renne ich nach draußen und...er ist nicht mehr da! Wo ist er hin? Na toll und seinen Namen kenne ich auch nicht! "Junge! Wo bist du, Junge?" Ich höre ein Kichern in der Ecke und laufe hinter den Baum. Dort finde ich ihn auch nicht. Ich drehe mich um und versuche mich daran zu erinnern woher das Kichern kam, als plötzlich jemand sagt: "Ich bin Peter." Erschrocken sehe ich den grinsenden Jungen, also Peter, an und antworte verlegen: "Wendy." Schmunzelnd fragt er mich was wir jetzt machen sollen. Sofort renne ich los und hoffe, dass er es schafft mitzuhalten, denn ich bin wirklich sehr sehr schnell. Hinter dem Haus stoppe ich und winke ihn zu mir. Verunsichert nähert er sich und ich erkläre:" Es gibt einen Geheimgang, den ich immer verwende um ohne die Erlaubnis meiner Mutter rauszugehen. Ich gehe oft in den Wald da hinten", ich deute in die Ferne, "Ich liebe die Natur, was meine Eltern nicht unbedingt mit mir teilen. Der Geheimgang führt direkt in mein Zimmer." Stumm hört er zu und wartet ungeduldig darauf, dass ich ihm endlich den Geheimgang zeige. Langsam schiebe ich einen Stein nach dem Anderen aus der fassade des Hauses und schließlich liegt ein kleiner Tunnel frei. Er ist so klein, dass man krabbeln muss um hineinzugelangen und so breit, dass nur eine Person durch passt. Dieser Tunnel ist mein ganzer Stolz, denn ich habe so lange gebraucht um ihn endlich zu beenden. Langsam klettere ich rein und Peter mir hinterher. "Wir müssen den Eingang verschließen!", flüstere ich ihm zu. So gut es geht drehen wir uns um und legen einen Stein nach dem Anderen wieder auf die Öffnung, is wir schließlich im Dunkeln hocken. "Komm mit und sei leise!", flüstere ich, denn durch den Tunnel sind wir sehr nah an den Zimmern des Hauses, was zur Folge hat, dass man jedes kleine Geräusch hört. Schweigend krabbeln wir den vertrauten, stockdunklen Tunnel nach oben in mein Zimmer. Ich öffne eine kleine Tür, die zu einem kleinen Zimmer in der Wand führt. "Das ist dein Zimmer?", fragt Peter total verwirrt. "Nein, du Dummkopf! Das ist mein Geheimzimmer in der Wand! Da wirst du jetzt wohnen! Keine Angst wir werden es gemütlicher machen.", antworte ich kichernd. Nachdem wir gemeinsam sein Zimmerchen hergerichtet haben, sitzen wir auf meinem Bett und erholen uns. "Das war echt schön! Ich finde mein kleines Zimmer toll!" Tatsächlich war es sehr schön. Mit großer Mühe haben wir eine schmale Matratze dort hingelegt und ein kleines Regal angebaut auf dem mittlerweile eine Kerze und ein Feuerzeug liegen. "Ja ,da hast du Recht. Es ist nur schade, dass ich dir keine Klamotten zum Wechseln geben kann. Aber weißt du was ich mich schon immer mal gefragtr habe? Weshalb bist du allein und wohnst auf der Straße?", frage ich. Plötzlich versteift er sich und antwortet knapp:"Darüber will ich nicht reden... Sagen wir es so, es ist eine lange Geschichte." Ich merke, dass ihm dieses Thema sehr unangenehm ist und gehe nicht weiter darauf ein. Wir verfallen wieder in Schweigen, das erst dann unterbrochen wird als plötzlich sein Magen knurrt. Ich lache und sage:"Ich komme gleich, ich hole dir etwas zu Essen." Langsam schleiche ich in die Küche. Meine Mutter ist in der Stube und liest ihr Lieblingsbuch. Schnell hole ich Kekse, Brot und etwas Wurst. Gerade will ich nach oben gehen, als mir einfällt, dass er möglicherweise Vegetarier ist. Ich flitze nochmal in die Küche und hole Käse. Oben angekommen decke ich das Essen auf einer alten Picknickdecke. "Darf ich auf meinem Zimmer essen?", fragt Peter. Schmunzelnd antworte ich:" Klar doch, Peter. Guten Appetit." Schnell verschwindet er auf sein Zimmer. "Wendy! Komm runter es gibt Essen!", ruft meine Mutter. Schnell hüpfe ich nach unten und schlinge mein Essen förmlich runter. Als ich wieder oben bin, klopfe ich an das kleine Türchen im Schrank, doch es kommt kein Laut raus. Zögernd öffne ich die Tür, doch kein peter ist zu sehen. Ist er weggelaufen? Wütend knalle ich die Tür zu. Das war also der Dank dafür, dass ich ihm Brot gekauft habe, ihn aufgenommen habe und ihm Essen gebracht habe? Ich bin in diesem Moment so sauer auf ihn, dass ich ihn nie wiedersehen will. Soll er doch an einem Hungertod sterben! Wütend ziehe ich mein Nachthemd an und stampfe ins Badezimmer. Dort kämme ich meine langen blonden Haare und wasche mir das Gesicht. Meine grünen Augen stechen unangenehm hervor, doch trotzdem finden alle sie faszinierend. Energisch rausche ich in mein Bett, doch ich liege noch lange wach. Schuldgefühle plagen mich, doch ich wimmel sie ab. Er hat sich selbst entschieden zu verschwinden, also soll er doch!

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Überraschung!! Mein Weihnachtsgeschenk an euch, ein neues Kapitel! ich hoffe es gefällt euch und ich wünsche euch noch 2 wundervolle Weihnachtsfeiertage! Ich entschuldige mich für jeden Rechtschreib- und Grammatikfehler, der mir bis jetzt untergeschlichen ist und die mir in der Zukunft unterlaufen werden... :D

Eure Mila010 

The Never NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt