Kapitel 7

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"Hey Schlafmütze wir sind gleich da!" Hörte ich eine Stimme rufen. Eindeutig Melody. Hoffentlich meint sie nicht mich! Bitte nicht ich BITTE!!! ICH MÖCHTE NICHT AUFSTEHEN!!!

Als könne sie meine Gedanken lesen verstummte sie. Verdutzt blinzelte ich sie an. Melody gab nie so schnell auf. Mein Blick fokussierte sich und ich sah dass sie nicht aufgegeben hatte sondern zu härteren Metoden gegriffen hatte. "Scheiße, Melody! Was hast du v-" Weiter kam ich nicht da der Inhalt eines Wasserglases auf mich du kam. Schnell rollte ich mich vom Sessel und knallte auf dem Boden. Das Wasser traf den Sessel an der Stelle wo ich noch eine Sekunde zuvor meinen Kopf hatte. Doch trotzdem trafen mich mehrere Tropfen im Gesicht. "Melody Sparks!!! Was um Himmels Willen sollte das?!" "Erstens bin ich jetzt Melody Silk. Zweitens sind wir fast da und drittens wolltest du nicht aufwachen." meinte sie mit einem unschuldigen Ausdruck im Gesicht. Aber da rauf falle ich nicht herein! "Und dass veranlasst dich dazu mir ein glas Wasser ins Gesicht zu schütten?"fragte ich sie empört. "Tja... Es hat dich ja nicht getroffen." "Argh!!! Das kriegst du zurück!" "Jaja, is gut. Schnapp dir deinen Fallschirm und komm." Was labert sie da eigentlich? "Fallschirm? Wir springen?" "Yup." meinte sie nur.
"Schaffst du das?" Fragte ich besorgt. Die meisten haben Probleme damit und wir durften nicht auffallen.
"Ich glaube schon." Sie wurde blass. "Du springst das erste mal außerhalb des Trainings Bereiches? Oder?" Sie nickte.
"Keine Angst. Es ist überhaupt nicht schwer. Lass mich als erste springen dann kann ich dir vom Boden aus bei der Landung helfen." "Nein danke ich schaff das schon" meinte sie knapp. Ich wusste dass sie log da sie dabei immer auf den Boden schielte.
Das war eine Angewohnheit die ich schon bei unserer ersten Begegnung bemerkte.
Ich ließ mir aber nichts anmerken und streifte mir den Fallschirm über.
"Was Passier eigentlich mit unseren Koffern?" wollte ich wissen, wir konnten sie ja schlecht tragen da wir unsere Hände zum lenken brauchten.
"Die warten schon in unserem neuen Heim. Sie wurden vorhin weggeschickt." erklärte sie.
ich nickte bloß. Eine peinliche Stille trat ein. Plötzlich kam eine Durchsage.
"LIEBE AGENTINNEN BITTE BEREITEN SIE SICH AUF IHRE LANDUNG FOR. DER FÜR SIE VORGESEHENE LANDEPLATZ WIRD IHNEN AN IHRER RADARUHR ANGEZEIGT. HABEN SIE EINEN SCHÖNEN AUFENTHALT IN KÖLN UND ICH WÜNSCHE IHNEN VIEL GLÜCK."
Ich sah zu meiner besten Freundin die wehrend der Durchsage noch ein Stück blasser geworden ist."Komm schon Mel! Wir sind hier nicht in irgendeinem Film, wo solche sachen schief gehen! Bei meinem ersten Sprung ist auch alles gut gegangen." Sie nickte mir kurz zu und sah mich mit einem Ich-Hab-zwar-Angst-aber-lass-es-uns-machen Blick an. Ich drückte einen Knopf neben mir und die Tür öffnete sich. Eine Windböhe schlug mir ins Gesicht. Als ich nach unten sah schoss eine welle von Adrenalin durch meinen Körper. Wir waren ein Stück unter den Wolken was mir einen freien Blick über die Landschaft ermöglichte. Wir flogen gerade über einen Wald der im Licht der schon leicht untergehenden Sonne einen Wunderschönen Grün-Rot Ton annahm. Weiter rechts von uns konnte mann eine große Stadt sehen durch die ein großer Fluss floss. Köln. Meine neue Kurzzeit Heimat.

Ich nahm Melodys Hand und drückte sie Freundschaftlich. "Hals und Bein Bruch!" schrie ich über das Ohrenbetäubende rattern der Propeller, ich war mir aber nicht sicher ob sie es gehört hatte. Das Lämpchen über unseren Köpfen Leuchtete Grün auf was uns mitteilte dass die Zeit für unseren Sprung gekommen war. Ich atmete tief durch und sah gerade aus.

Obwohl ich schon öffters aus einem Flugobjekt gesprungen bin, war es immer noch eine Herausforderung. Meine gedanken kreisten um die Anweisungen welche wir während unserem Trainings bekommen hatten. Ich schloss die Augen konzentrierte mich auf meine Atmung und sprang.

DAS WARS AUCH SCHON.................
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Kleiner scherz am rande.....Denn es geht weiter:

Der Wind riss an meiner Kleidung und Peitschte mir ins Gesicht. Das Adrenalin welches mir durch die Adern floss ist mir schon oft Begegnet und ich fand es schon immer ein Wunderbares Gefühl. Das knattern der Rotorblätter des Helikopters wurde durch den Wind übertönt.

Ich flog durch die Luft in richtung Boden. Eigentlich flog ich ja nicht sondern fiel, aber der unterschied interessierte mich Herzlich wenig in diesem Moment. Trotzdem beschrieb das Wort "Flug" meine Situation eher da ich mich so frei fühlte wie ich die Vögel am Himmel glaubte. Vögel waren schon immer meine Lieblingstiere. Sie sahen immer so glücklich aus und machten so erstaunliche Geräusche.
Plötzlich hörte ich auch so ein erstaunliches Geräusch, doch dabei handelte es sich nicht um Gezwitscher sondern um einen Schrei welcher von weiter oben kam und mir mitteilte dass meine Partnerin ihre Angst überwunden hatte und mir gefolgt ist. Ich öffnete meine Augen und sah zu ihr. Sie hatte ein vor Angst verzerrtes Gesicht welches echt komisch aussah. Meine Mundwinkel schoben sich nach oben was wahrscheinlich genauso dähmlich aussah.
Ein Piepsen riss mich aus meinen Gedanken und Lies mich zusammenzucken.
Dieses Geräusch vermittelte mir das ich nun die Reißleine ziehen musste um den Fallschirm aus meinem Rucksack zu befreien.
Ich schaute noch nach ob der Helikopter oder Melody im Weg waren und zog dann an der Schnur. Der Schirm entfaltete sich und bremste meinen Fall. Da ich dadurch ein sicheres Gefühl bekam entspannte sich mein Körper wieder und der Adrenalin Pegel sank. Nun konnte ich mich wieder auf die Landschaft unter mir konzentrieren. Wir flogen ungefähr 200 Meter über dem Erdboden. Der Wald ist immer noch unter uns und ich vermutete dass wir links von ihm landen würden wo eine sich eine große Wiese erstreckte. In der Nähe dieser Wiese gab es eine Straße und ich konnte sogar eine Busshaltestelle erkennen. Ein Blick auf die "Radar Uhr" bestehtigte mir meinen Verdacht.

Wir näherten uns immer mehr der Wiese. Zwischen mir und dem Boden lagen noch ungefähr 20 Meter und ich machte mich klar führ die Landung.
Noch 15 meter,10,5...
Als meine Füße auf dem Boden aufprallten durchfuhr mich ein Schlag oder eher eine Erschütterung?

Naja egal. Ich rollte mich ab und kullerte noch ungefähr 4,5 meter weiter. Als ich stoppte hoffte ich dass sich kein dreck in meinen Haaren verfangen hatte. Ich löste die Gurte um aus meinem Fallschirm, welcher 6 meter von mir entfernt im Dreck lag, zu entkommen. Dann hielt ich nach Melody ausschau. Sie wollte gerade mit ihrem Lande Manöver starten doch sie war noch viel zu hoch. "NOCH NICHT MELODY! WARTE!!!"rief ich doch sie hörte mich nicht. Wenn sie jetzt die Reißschnur zieht, würde sie Abstürzen und das würde einen harten Aufprall geben. Sie würde ihn zwar überleben, aber sie könnte sich schlimm verletzen. Das konnten wir uns jetzt echt nicht leisten. Schon am ersten Tag eine Verletzte haben.

Sie zog an der Schnur.

Scheiße! Was mach ich den jetzt? Hektisch wante ich meinen Kopf in alle Richtungen. Melody würde ungefähr 13 meter vor mir Aufprallen. Dort stand ein Baum. ICH HABS! So schnell ich konnte rannte ich zu meinem Fallschirm. Ich zog ein Jagtmesser aus meinem Gürtel und schnitt die Schnüre, welche mich mit dem Schirm verbunden hatten, duch. Die eine Seite der Schnur band ich am Baum fest und die andere seite hielt ich. Wie ich gehofft hatte blies der wind in den Fallschirm und zog ihn nach oben. Mit aller kraft die ich aufbringen konnte, versuchte ich mich am Boden zu halten.
Ich hoffte das meine Freundin verstand was ich hier tat. Ein Zeichen mit meinen Armen machen konnte ich nicht, da ich sonst vom Fallschirm mit gezogen wurde. Melody manövrierte in meine richtung. Uff. Sie hatte es verstanden.
Zwischen mir und meiner Besten Freundin lagen noch ungefähr 5 meter.

Es musste klappen. Sie kam mir immer näher und näher. Mit aller kraft die ich noch hatte Stemmte ich mich gegen den Wind. Als sie in meine Konstruktion prallte wurde ich gute 3 Meter zurück geschleudert. Als ich mich wieder halten konnte sah ich das Melody ihren Fallschirmschnüre durchgeschnitten hatte und nun, da nur noch ein leichter Wind sie in der Luft hielt, zu boden stürzte. Aber wie ich gehofft hatte konnte sie sich gerade noch an einem der Äste des Baumes festhalten. Riskant doch möglich.

Ich lies die Schnüre los und Rannte zu ihr. Als ich bei ihr ankam, hatte sie schon wieder festen Boden unter den Füßen. "Melody! Geht es dir gut?" Fragte ich sie besorgt. "Ich glaube schon. Aber ich stehe immer noch unter Schock."erwiederte sie mit zittriger Stimme. Ich grinste. "Du weist schon, dass als ich vorhin "Hals und Bein Bruch" sagte, es nicht Wörtlich gemeint habe?" Sie lachte. "Echt? Das ist mir wohl entgangen." Nun mussten wir beide lachen. "Nun da wir heil angekomen sind. Willkommen in Köln!"

Mission TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt