3: Smells Like Teen Spirit*

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Nach einer langen, schlaflosen Nacht, begann unser Flugzeug endlich zu landen. An Otto vorbei, der in seinem Sitz gekuschelt war und fest schlief, schaute ich aus dem Fenster. London erstreckte sich unter mir wie ein Architekturmodell, und gab mir das Gefühl ein Riesen-Ungetüm zu sein, das die Erde von weit entfernt beobachtete. Die Themse schlängelte sich, wie ein stahlblaues Band, durch die Stadt und wurde gelegentlich von Brücken und Schiffen verziert. Es war wirklich ein wunderschöner Anblick.

Als unser Flugzeug schließlich am Heathrow Flughafen landete, war ich ziemlich begierig darauf auszusteigen, und meine Füße wieder auf festen Boden zu stellen. Ach ja, und von Kurt weg zu kommen. Natürlich gab es den üblichen Menschen Stau, weil jeder im Flugzeug die Gänge blockierte, während sie auf die möglichst langsamste Art, all ihr Hab und Gut zusammensuchten. Hätten sie ihre Sachen nicht zusammen kramen können, bevor wir gelandet sind? Ich meine, war ja nicht gerade so, als hätten sie keine Zeit dazu gehabt. Jedenfalls begann ich ungeduldig zu werden.

Endlich begann sich der Mann vor mir, mit dem wirklich schlimmen Körpergeruch und der Reisetasche, die aussah wie ein Leichensack (arg verdächtig), sich zu bewegen. Ich folgte und erarbeitete mir meinen Weg durch den Gang, und vorbei an den übertrieben begeisterten Stewardessen (Oh entschuldigt bitte, Flugbegleiterinnen), und in den Flughafen. Eden und Jane, die es beide vor mir aus dem Flugzeug geschafft hatten, warteten an der Schleuse auf mich.

„Hey Mädchen, wie war deine Nacht?" fragte Jane vorsichtig, da sie wohl spürte, das meine Antwort darauf, nicht besonders positiv ausfallen würde.

„Bäh." antwortete ich mit einfachen Worten. „Der Arsch hat mich die ganze Nacht wach gehalten. Ich hab kaum irgendwas an Schlaf bekommen."

„Das tut mir leid, süße." sagte Eden mitfühlend. „Wie wäre es, wenn wir sobald wir was sehen, einen Kaffee trinken gehen, hm?"

Ich lächelte. „Die Idee gefällt mir."

Wir drei folgten den anderen Mitgliedern unserer Gruppe, zur Gepäckausgabe. Es war eins dieser Karussell-Dinger, die sich immer zu im Kreis drehten, bis jeder sein Gepäck gefunden hatte. Natürlich gab es immer diesen einen Koffer, den niemand für sich beanspruchte und der fröhlich seine Runden drehte...

Wir suchten uns einen leeren Platz am Rande des Gepäckbands, und stellten unsere Sachen ab. Ich bemerkte mit großen Interesse, das der Typ aus der Tenor-Abteilung, der Eden gestern schon beobachtet hatte, mit einem dunkelhaarigen Freund, von dem ich wusste das er Elliot hieß, einen Platz ganz in unserer nähe wählte.

Mit einem Seufzen, setzte sich Eden auf die Metallkante des Gepäckbands. „Eden, das ist vermutlich nicht die beste Idee...." begann ich.

„Warum?" fragte sie. Ein Summer ertönte und das Band begann sich in Bewegung zu setzen. Als die Metallstücke, die das Förderband darstellten, an der stelle vorbeizogen, an der Eden saß, verfing sich eins von ihnen an der Gesäßtasche ihrer Jeans. Ratsch!!!

„Darum!" erwiderte ich und nutzte jedes Quäntchen Willenskraft das ich hatte, um nicht in Gelächter auszubrechen. Eden stand auf, um den Schaden zu begutachten. Ein riesiges Loch klaffte auf der Rückseite ihrer Jeans und entblößte einiges von ihrem Hintern. Da sie kein Exhibitionist war, war Eden ziemlich verlegen und suchte sofort etwas, womit sie sich bedecken konnte.

Der Tenor sah das Problem (und die Möglichkeit, den Helden vor einem Mädchen, das er offensichtlich bewunderte, zu spielen), und eilte sofort herüber.

„Bist du in Ordnung?" Fragte er Eden. Sie schaute auf und traf seinen Blick. Ich konnte die Funken förmlich sprühen sehen und grinste.

„Mir geht es gut, danke." antwortete sie und versuchte relativ gelassen zu wirken. „Meine Jeans ist nur aufgerissen, das ist alles."

Six weeks with Satan | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt