7: Why Can't We Be Friends?*

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„Du hast was?“ schrie Jane, als die wundervolle norwegische Landschaft am Fenster vorbeisauste.

„Ich habe einen Waffenstillstand mit Kurt vereinbart.“ antwortete ich Schulter zuckend. „Na ja, eigentlich hat er den Waffenstillstand gemacht, aber ich habe zugestimmt.“ Ich schaute wieder aus dem Fenster des Hochgeschwindigkeitszugs, da ich lieber, die saftig grünen Hügel der Fjord Region betrachtete, als die erstaunten Gesichter meiner Freunde.

„Whoa, Lotte, das ist gigantisch.“ rief Eden mit einem breiten Grinsen auf ihrem Gesicht aus. „Du bist noch nie mit Kurt ausgekommen.“

„Wir reden hier von Kurt Matthews, richtig?“ fragte Brigid ungläubig. „Das ist nicht irgendeine Betrüger Kurt oder so?“

Ich seufzte nur und verdrehte die Augen. Ja, es war wirklich passiert. Kurt und ich hatten einen Waffenstillstand vereinbart. Er hatte bewiesen, dass das alles nicht nur irgendein psycho Traum gewesen war, als wir heute Morgen das Kreuzfahrtschiff verlassen hatten und er mir glücklich, mit einem breiten, dummen Grinsen auf dem Gesicht, zugewunken hatte. Ich hatte unbeholfen zurück gewunken.

Jetzt saßen wir alle in einem Hochgeschwindigkeitszug, der von Bergen in Norwegen, nach Oslo in Norwegen fuhr. Und ich konnte nur Gott dafür danken, das ich in einem anderen Abteil saß, als Kurt. Ich hätte ehrlich nicht gewusst, was ich hätte tun sollen, wenn wir für sechs Stunden zusammen in einen sechs-Personen Abteil gesteckt worden wären. Ich hätte mich vermutlich zu Tode geschämt.

„Darauf haben wir alle gewartet!“ Jane klatschte begeistert in die Hände. „Jetzt wo du mit Kurt aus kommst, kannst du zu ihm gehen und ihm deine unsterbliche Liebe gestehen, wilden, leidenschaftlichen Sex mit ihm haben, ihn heiraten, und niedliche halb-Deutsche kleine Babys machen!“

Anscheinend war Jane romantischer als ich dachte.

„Whoa, hör mal.“ unterbrach ich ihren Redeschwall und wedelte ein wenig mit meinen Armen, um ihr zu Signalisieren, das sie genau hier stoppen sollte. „Ich habe absolut keine Absicht irgendwas von diesen Dingen zu tun. Und ich habe nie gesagt, das wir miteinander auskommen, wir versuchen es nur.“

Jane zuckte mit den Schultern und warf mir ein wissendes Grinsen zu. „Was immer dich Nachts schlafen lässt, Lotte.“

Ich funkelte sie böse an.

„Du musst zumindest zugeben, das er süß ist.“ warf Brigid ein, als ob sie aussagen würde, das zwei und zwei gleich vier seien.

Ich schniefte und warf meine Haare arrogant über meine Schulter. „Ich gebe gar nichts zu.“ Eden verdrehte die Augen. „Sieh mich nicht so an, Miss Oh-nein-zwischen-mir-und-Matt-läuft-nichts.“ tadelte ich sie und zeigte vorwurfsvoll mit einen Finger auf sie.

„Völlig andere Situation!“ quietschte sie verteidigend.

„Kaum.“ murmelte Jane. Eden warf ihr einen mörderischen Blick zu. Ich begann zu vermuten, das etwas nicht stimmte. Edens mörderische Blicke waren sehr selten. Sie brachte selten genug Ärger auf, um solch einen Gesichtsausdruck zu Stande zu bringen.

„Komm schon, Eden.“ sagte ich behutsam. „Wir sind nicht blind. Du solltest wirklich etwas tun.“ Sie richtete ihren mörderischen Blick nun auf mich. „Hey, du magst es nicht, wenn wir dir mit Kurt auf die Nerven gehen, also lass es mit Matt einfach sein, okay?“

Meine Augen weiteten sich geschockt. Ich war wirklich ziemlich überrascht. Eden blaffte selten jemanden an, ganz zu schweigen von ihrer besten Freundin. Mein Verdacht war bestätigt. Etwas war eindeutig nicht in Ordnung, und was für eine beste Freundin wäre ich, wenn ich es einfach ignorieren würde?

Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe. Schließlich hatte ich mich entscheiden. „Ich geh mir mal das Bordrestaurant anschauen. Willst du mitkommen, Eden?“ Ich stand auf, ging Richtung Tür und schaute zu ihr zurück. Seufzend, nickte sie, folgte mir und schob die Türe leise hinter sich zu. Sie wusste genau, das wir nicht mal annähernd in die Nähe des Bordrestaurants gehen würden.

Sobald wir uns ein gutes Stück von unseren Freunden entfernt hatten, zog ich Eden in eine kleine Nische in der Nähe der Toiletten und schaute ihr direkt in die Augen.

„Raus damit!“

Normalerweise war das alles, was sie brauchte. Dieses Mal jedoch, sah sie mich nur wie ein kleines verlorenes Lamm an.

„Eden.“ seufzte ich. „Irgendwas stört dich. Das kann ich sehen. Also, was ist los?“

Sie seufzte, schaute auf ihre Füße, lehnte sich gegen die Wand und rutschte dann den ganzen Weg nach unten, in eine sitzende Position. Ich setzte mich neben sie und schaute sie erwartungsvoll an.

Eden atmete tief ein. „Ich hab Angst.“ sagte sie dann einfach.

„Vor was?“ fragte ich verwirrt.

„Ich weiß es nicht.“

„Du weißt es nicht?“ Ich zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Na ja, irgendwie, aber er ist....kompliziert....“ sie verstummte.

„Nun, es ist eine lange Zugfahrt. Versuch es einfach mal zu erklären. Ich höre zu.“

Es entstand eine lange Pause. Ich spürte, das Eden ein wenig Zeit brauchte um ihre Gedanken zu sammeln.

„Ich mag Matt wirklich, weißt du.“ sagte sie dann mit einer wirklich leisen Stimme. „Sehr sogar.“

Ich nickte verstehend. „Ich weiß.“

„Aber...ich hab auch...irgendwie....Angst.“

„Hast du Angst das er dir weh tun wird?“ Ich konnte mir nicht vorstellen, das Matt so was tat. Er war viel zu süß dafür.

„Nein, so ist das nicht.“ sie schüttelte ihren Kopf. „Ich weiß das er das nicht würde....“

Ich wartete geduldig darauf, das sie weiter redete.

„Ich schätze, ich hab Angst vor mir selbst.“

„Wieso?“

Sie biss sich auf ihre Unterlippe und schaute dann zu mir. „Erinnerst du dich, als wir gestern die Wasserschlacht gemacht haben und ich auf Matts Schulter saß?“

Ich lächelte. „Wie könnte ich das Vergessen?“

Der Anflug eines Lächelns zierte ihre zarten Gesichtszüge, aber es verschwand auch schnell wieder. „Also...ich fing an....ich fühlte....“

Ich hatte das Gefühl, das ich wusste worauf sie hinaus wollte, aber ich wusste auch, das wenn das der Fall wäre, sie eine Weile brauchen würde, um das zu verstehen.

„Ich begann mich irgendwie...erregt zu fühlen.“

Wenn Eden jemand anders gewesen wäre, hätte ich irgendwas in der Art von 'Na ja, was denn auch sonst! Sein Kopf, dein Schritt, was kommt dabei raus?!' gesagt. Da ich Eden jedoch kannte, seit ich in die Vereinigten Staaten gezogen war, verstand ich warum die Idee der körperlichen Anziehung, sie so sehr in Panik geraten ließ.

„Ich verstehe dich, Eden.“

Sie lächelte mich dankbar an.

Six weeks with Satan | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt