Kapitel 11

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Einige Wochen sind nun schon vergangen, seit ich auf dieses Internat kam und ich wurde immer besser. Im Unterricht kam ich immer besser mit (mit Hilfe meiner Freundinnen und Mitbewohnerinnen) und in den Sportstunden wurde ich schneller und stärker. Aber ab sofort gab es eine Planänderung in unseren Stundenplänen. Schauspielkunst wurde nun durch den sogenannten Observierungsunterricht ersetzt. Im zweiten Jahr der Oberstufe kam dieses Fach neu dazu und ich freute mich ganz besonders darauf, da es das einzige Fach war, was für alle Schüler neu war. Das bedeutete, ich war nicht die Neue, die gnadenlos hinterher hinkte, sondern gleichauf mit allen anderen.

Aufgeregt liefen wir die Flure entlang. Die Räume für den Observierungsunterricht lagen in den Kellergeschossen des Schlosses.Von den anderen Schülern erfuhr ich, dass wir in diesem Unterricht alles über die Praxis als Agent lernten und sie auch anwendeten. Wir kamen zu einem Aufzug, der sich öffnete und die ersten Schüler hineinströmten. Ich schaffte es nicht mehr, mich mit hinein zu quetschen, deshalb waren meine Freundinnen in der ersten Gruppe, die mit dem Aufzug nach unten fuhr. Ich blieb zurück mit noch ein, zwei Mädchen und Jason und seine Idiotenfreunde. Yeah, dachte ich und seufzte innerlich.

Nach einer halben Minute kam der Aufzug wieder und wir restlichen Schüler betraten ihn. Plötzlich wurde ich an der Rückseite meines Jumpers gepackt und festgehalten. Als die Türen sich schlossen, stand ich nahe der Tür, umgeben von Jason, Sam, Alex und Jasper.

"Na, kleine Kate?", grinste Jasper süffisant. Ich ignorierte ihn. Jason, der mich festgehalten hatte, lies mich los und beugte sich zu mir herunter.

"Wie wärs? Heute Nachmittag Training?", fragte er nicht gerade freundlich.

"Okay.", murmelte ich und rückte ein Stück von ihm ab. Hatte er mich gerade wirklich gefragt? Unwillkürlich musste ich grinsen. Also hatte mein Zuspät-Kommen doch was bewirkt. Wenigstens kapierte er jetzt, dass ich mir nicht gern etwas sagen lies.

"Aber lass diesmal die Messer stecken, Jase. Das war etwas zu scharf für unsere kleine Kate.", lachte Jasper und legte einen Arm um mich. Wütend funkelte ich ihn an und stieß ihn in die Rippen. Er krümmte sich leicht und lies von mir ab. Dennoch hatte er weiterhin dieses Grinsen im Gesicht. Die Türen öffneten sich und wir liefen einen Gang entlang. Er war mit Neonröhren und dunklen Bodenfließen ausgestattet.

"Ja mach ich. Cal hat sich bei mir über die beschädigte Tür aufgeregt.", sagte Jason und lächelte. Dann drehte er sich um und lief rückwärts, um mit mir sprechen zu können. "Er denkt, wir hätten Messerwerfen geübt?"

Ich lächelte. "Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass du aufgrund eines zu kurzen Geduldsfaden mit Messern nach mir wirfst, um dein angegriffenes Ego zu reparieren." Hinter mir brach Alex in schallendes Gelächter aus und Jason musste ebenfalls grinsen. Er drehte sich um und wir betraten den Unterrichtsraum.

Der Raum ähnelte meinem Chemielabor in meiner alten High School. Es gab Zweiertische, die in 4 Reihen aufgestellt waren. Die Tische waren aus einem scheinbar brandfesten Material wie Keramik. Der Boden war mit dunklem Linoleum belegt und die Wände weiß verputzt. Es gab eine schwarze Tafel hinter einem Lehrerpult. Wir nahmen alle schnell Platz. Ich saß in der dritten Reihe neben Amanda. Jessy und Christal hinter uns.

Plötzlich knallte die Tür zu und Mr. Miller marschierte herein. Er knallte seine Aktentasche auf das Pult und wandte sich zu uns um.

"Schließen Sie die Augen!", befahl er. Sofort kamen alle seinem Befehl nach und schlossen die Augen.

"Welche Farbe haben meine Schuhe?", fragte er.

Schweigen. Keiner wusste es.

"Ich habe seit Betreten des Raum an vier verschiedenen Orten Fingerabdrücke hinterlassen. Wo?", fragte er weiter.

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