𝓵𝓪 𝓱𝓸𝓻𝓪 𝓬𝓮𝓻𝓸

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Anmerkung: Die kursiven Abschnitte sind Flashbacks💘

Ich bin kein besonders gläubiger Mensch, aber kurz vor jedem meiner Überfälle oder Raubzüge wurde ich zur Vorzeigechristin.

Ich saß zusammen mit den anderen in der alten Lagerhalle in Madrid und wartete auf den Funkspruch des Professors, während draußen über der Innenstadt gerade drei Zeppeline 140 Millionen Euro ausschütteten, um das nötige Chaos zu stiften, damit wir in die Bank kommen könnten.

Ich hatte meine Hände gefaltet und betete.

Im Nachhinein dachte ich, dass es doch keine so gute Entscheidung gewesen war, in die Bank zu gehen, aber jetzt konnte ich einfach keinen Rückzieher machen, denn ich trug bereits meinen roten Overall und darüber die Militäruniform, und außerdem waren Sergio und Lissabon in Südspanien, also konnte ich nirgendwo anders hin.

Erst als ich Sergios Funkspruch und Palermos aufgeregte Anweisungen an die anderen hörte, riss mich das zurück in die Realität.

Ich schnappte mir meine M16 und setzte mich in den Militärtransporter, wie Denver, Stockholm und Palermo.

Helsinki startete das Auto.

Ich griff nach Martíns Hand, um ihn zu beruhigen, und lehte dann meinen Kopf auf seine Schulter.

Mónica lächelte mir kurz zu, doch sofort wurde sie wieder kalt, als sie Denvers bittenden Blick bemerkte.

🧡

3 Tage zuvor
Ich wurde geweckt. Nicht von der Sonne oder von Martín, sondern von Denver und Stockholm, die sich gerade im Nebenzimmer stritten. Schon wieder.
Zwar hatten Martín und ich genau denselben Streit gehabt, aber immerhin hatten wir eine Abmachung getroffen: Ich ging mit in die Bank, aber ich musste sehr auf mich aufpassen, Stress vermeiden und niemanden von unserem Kind erzählen, um Martín und mich nicht anfällig zu machen.
Eine Tür wurde zugeknallt, und spätestens jetzt war Martín ebenfalls wach.
"Drei Uhr morgens", wisperte er genervt mit einem Blick auf seine Taschenuhr.
Gerade, als es wieder stiller geworden war, mischte sich Nairobi mit ihrer kräftigen Stimme ein.
Martín verdrehte die Augen, zog seinen Morgenmantel an, und ging dann auch hinaus auf den Gang, um dem Streit ein Ende zu bereiten.
Aber aus Neugier stand ich dann auch auf.
Gerade als ich mich zu meinem Freund stellen wollte, musste ich Nairobis Hausschuh ausweichen, der gerade auf Martín geworfen wurde.
"Verdammt, Leute, es ist drei Uhr morgens!", schrie ich in die Runde, doch ich wurde ignoriert, denn Nairobi und Martín diskutieren angespannt.
Jemand klatschte mach einer Weile in die Hände. Der Professor unterbrach den Streit, indem er alle zurecht wieß.
Schnell nahm ich Palermo an die Hand und zog ihn zurück in sein Zimmer, bevor er auch noch mit Sergio diskutieren konnte, und schloss die Tür hinter uns.
"Beruhige dich, cariño", meinte ich, als wir wieder ins Bett gingen.
"Wie soll ich mich beruhigen, wenn ich weiß, dass sich die anderen schon bei so primitiven Fragen an die Kehle gehen? Was ist, wenn in der Bank ein viel größerer Streit ausbricht? Dann werden wir wohl alle Leichen sein."

🧡

Obwohl die Fahrt von der Lagerhalle bis zur Nationalbank von Spanien nur wenige Minuten dauerte, kam es mir wie eine Ewigkeit vor.

"Was ist da draußen los?", wollte Denver wissen, als wir endlich den Vorplatz erreicht hatten. Auch ich war etwas verwundert, als Palermo und ich leicht aus dem Fenster sahen:
Draußen hatte der Professor hunderte, nein tausende, von Demonstranten versammelt, alle mit Dalí-Masken und roter Kleidung, die wütend unsere Militärtransporter mit Eiern und faulen Gemüse bewarfen.

Am liebsten hätte ich ihnen zugerufen: Ich bin Buenos Aires, ich bin eine von euch, ihr seid nicht alleine!
Aber stattdessen musste ich versuchen, mich nicht auffällig zu verhalten.

Palermo drehte meinen Kopf weg vom Fenster, sodass ich ihm nun jetzt in die Augen schauen musste.

"Pass auf dich auf, Dornröschen", flüsterte er, und als Martín mich bei meinem Spitznamen nannte, musste ich augenblicklich lachen, bevor der Transporter zum Stehen kam, und wir endlich an unserem Ziel ankamen.

Denver, Helsinki und ich sollten dafür sorgen, dass die Sperrzone um 150 Meter erweitert wurde, doch am liebsten wäre ich jetzt bei Martín.

Ich hörte, wie Denver den Polizisten der Guardia Civil Anweisungen gaben, die jedoch nur zögernd reagierten, da sie noch auf die Anweisungen ihres Hauptmannes warteten, mit dem gerade Palermo verhandelte.

Verzweifelt schaute ich zu ihm und fing kurz seinen Blick auf, doch dann hörte ich Sergios Stimme in meinem Headset.

"Erlaubnis erteilt."

Sofort wurde die Sperrzone erweitert, dann gingen wir drei ebenfalls in die Bank.

Bis jetzt war schonmal alles gut gegangen.

Ich lief schnell zu Palermo, bei dem ich mich wieder sicher fühlte.

Nairobi und Tokio waren bereits dabei, den Gobernador zu holen, während die Guardia Civil und die privaten Sicherheitskräfte der Bank die ganzen Angestellten in die große Eingangshalle brachten.

Mein Freund und ich stellten uns auf die Treppe, um uns einen besseren Überblick zu verschaffen.

"Wir evakuieren das Gebäude in zwei Gruppen: Gruppe 1 und Gruppe 2.
Zuerst verlässt Gruppe 1 die Bank!", wieß Palermo die Angestellten an, und die erste Gruppe ließ sich das nicht zweimal sagen und rannte aus dem Gebäude.

So hatten wir es geschafft, dass wir all die unwichtigen Geiseln aus dem Gebäude heraus bekommen hatten.

Jetzt mussten wir nur noch einen Angriff simulieren: Denver und Helsinki hatten vorhin, während die Guardia Civil Rauchbomben in die Menge geschossen hatte, Sprengstoff an den Fasaden und Fenster angebracht hatten und welche jetzt von Palermo gezündet wurden.

Er nahm mich in den Arm, als die Bomben explodierten.

"Wir werden angegriffen, in die Bibliothek, schnell!", rief Palermo, und so brachten wir die Geiseln in die Bibliothek, während das Gebäude verriegelt wurde, alles so, wie Sergio, Martín und Andrés es voraus gesehen hatten.

Die Bibliothek war ein schöner Raum: Es gab hier tausende von seltenen Büchern, teils Erstausgaben, sowie eine kleine Sitzecke. Außerdem war der Raum in zwei Stockwerke eingeteilt, wobei man vom oberen, auf dem Palermo und ich standen, wie von einer Art Balkon herunterschauen konnte.

Bis sich alle zukünftigen Geiseln im Raum versammelt hatten, sprach Martín mit mir.

"Wenn das alles vorbei ist, dann sind wir eine richtige Familie, ja? Hier, der hat meiner Großmutter gehört..."

Aus seiner Jackentasche holte er einen Ring.

"Alba, es klingt verrückt, weil wir uns erst seit 2 Monaten kennen, aber willst du mich heiraten? Ich will nicht nochmal jemanden verlieren, der mir wichtig ist."

Ich fiel ihm überglücklich um den Hals.

"Natürlich."

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, dann drehte er sich zu den Geiseln.

"Señoras y Señores, mein Name ist Palermo und ich habe zwei Neuigkeiten für Sie."

okay: noch 2 kurze Anmerkungen😅
•In Zukunft werden öfters Flashbacks kommen, damit man Aires und Palermo besser verstehen kann💘

•eine Frage: Río oder Matías?🙈😂

lo siento mucho😂🙏🏻

𝘽𝙪𝙚𝙣𝙤𝙨 𝘼𝙞𝙧𝙚𝙨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt